Verantwortungsvolles Spielen
Glücksspiel kann ein spannendes Freizeitvergnügen sein. Leider kann auch hier aus Spaß schnell Ernst werden und sich eine Spielsucht entwickeln.
Spielsucht wird meist von der Automatenindustrie verharmlost und als seltenes Phänomen dargestellt. Oft wird diese mit seltenen Suchterkrankungen wie der Kaufsucht verglichen. Fakt ist aber das viele Automatenspieler, welche die Spielhallen besuchen pathologische Spieler sind.
Als süchtiger Spieler ist man also gewiss kein Exot und man braucht sich dafür auch nicht zu schämen. Spielsucht ist, wie Alkoholismus eine Krankheit die alle gesellschaftlichen Schichten betrifft, und hat nichts mit Dummheit oder Willensschwäche zu tun. Spielsüchtige versuchen auch kein Geld mit dem Spiel zu verdienen, sondern lenken damit von anderen Problemen wie Depressionen und negativen Gedanken ab. Darüber hinaus sind sie süchtig nach dem Kick den ihnen das Spiel verschafft.
Bei Außenstehenden trifft man mit dem Thema Spielsucht meist auf Unverständnis. Daher sollte man sich professionelle Hilfe suchen, wenn man eines oder mehrere Symptome der Spielsucht bei sich feststellt.
Symptome, die auf eine Spielsucht hindeuten können
Folgende Symptome treten häufig bei pathologischen Spielern auf. Ich erhebe mit dieser Auflistung jedoch keinen Ansprung auf Vollständigkeit.
- Suchtdruck: Spieler verspüren oft einen enormen Druck, welcher sie zum Spielen drängt.
- Interessenverlust: Ein süchtiger Spieler verliert das Interesse an anderen Aktivitäten einschließlich Sexualität.
- Kontrollverlust: Spielsüchtige können, wenn sie angefangen haben, nur schwer oder gar nicht aufhören zu spielen. Sie spielen oft bis entweder das Geld verbraucht ist oder die Spielhalle schließt.
- Einsatzsteigerung: Einsätze werden kontinuierlich erhöht um den selben Kick zu erzielen.
- Verlängerung der Spieldauer: Auch die Zeit die Betroffene mit dem Spielen verbringen wird immer länger.
Meiner Meinung nach sind diese fünf Punkte die markantesten Symptome einer Spielsucht. Alle anderen Symptome wie Selbstmordgedanken oder das man sein Geld zurückgewinnen möchte, sind meiner Meinung nach nur Folgeerscheinungen dieser Erkrankung.
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Was kann ich tun, um mich vor weiteren Verlusten zu schützen?
Bei allen uns gelisteten Online-Casinos kann man sich, zumindest vorübergehend, sperren lassen. Lässt man sich bei einem Online-Casino sperren, bleibt diese Sperre solange aktiv, bis man per E-Mail einen Antrag auf Entsperrung stellt. Nach der Antragsstellung bleibt man jedoch noch ein bis zwei Wochen gesperrt. Einmal gesperrt hat man also zumindest für eine Woche nicht mehr die Möglichkeit online am Glücksspiel teilzunehmen.
Sich selbst vom Spiel auszuschließen ist jedoch nur der erste Schritt. Als zweiten Schritt sollte man die Zeit nutzen und sich professionelle Hilfe suchen.
Neben den örtlichen Drogen- und Suchtberatungsstellen gibt es auch im Internet einige Organisationen, an welche sich Betroffene oder Spielsuchtgefährdete Personen wenden können:
Leider ist es unmöglich sich offline in sämtlichen Spielotheken sperren zu lassen, und da diese Spielhallen wie Pilze aus dem Boden schießen, ist die Versuchung "mal kurz 20 € zu riskieren" stets allgegenwärtig.
Manche Spieler bekommen ihre Spielsucht einigermaßen in den Griff, indem sie sofort mit Eingang des Gehalts allen finanziellen Verpflichtungen wie Strom, Miete, usw. nachkommen und alles an Lebensmitteln kaufen, was bis zum nächsten Gehalt benötigt wird. Auch wenn gerade kein Verlangen bzw. keinen Suchtdruck verspürt wird, versuchen einige Spieler sich immer alles auf Vorrat zu kaufen, denn als Spielsüchtiger weiß man nie, wann die Sucht wieder zuschlägt. Das Geld was danach noch übrig bleibt wird dann bewusst zum Spielen eingeplant. Es beruhigt manch süchtigen Spieler die Gewissheit, dass sie spielen könnten, wenn sie wollten. Leider hilft dieser Tipp nur, wenn man bereits sein Vermögen verspielt hat oder keines besitzt.