Ein Spiel am Greifautomaten ist für viele fester Teil des Kirmesbesuchs. Im niedersächsischen Georgsmarienhütte könnte das aber bald schwieriger werden: Der Stadtrat diskutiert ein weitgehendes Verbot der Geräte bei den hiesigen Veranstaltungen aufgrund ihres Glücksspielcharakters. Ein kompletter Ausschluss ist zwar unwahrscheinlich, eine Reduzierung zeichnet sich allerdings ab. Tatsächlich sind solche Greifer und klassische Spielautomaten gar nicht so verschieden.
Bereits zum zweiten Mal in Folge sind die Fallzahlen beim unerlaubten Glücksspiel in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) deutlich gestiegen. Insgesamt erfasste die Polizei im Jahr 2024 exakt 6.247 Fälle von unerlaubten Glücksspielen gemäß §§ 284, 285 und 287 Strafgesetzbuch (StGB). Aber woran liegt es, dass die Fallzahlen auch im vergangenen Jahr deutlich gestiegen sind?
Mitte März 2025 wurde bekannt, dass bei drei deutschen Online Casinos durch massive Datenschutzschwachstellen sensible Informationen von mehr als einer Million Spielern quasi öffentlich zugänglich waren. Im Nachgang dessen steht die Frage im Raum, ob die deutsche Glücksspielaufsicht auch einen verstärkten Blick auf die technische Infrastruktur solcher Plattformen haben sollte. Darüber hinaus wird in der Fachpresse (nicht ohne Kritik) von einem für die Behörde wahrscheinlich ziemlich erfreulichen Nebeneffekt berichtet: Nach dem Hack sollen diverse illegale Anbieter aus dem Netz verschwunden sein.
Illegales Online-Glücksspiel wächst europaweit – trotz strenger Regulierung. Insider warnen: Harte Maßnahmen helfen wenig – teilweise können sie den Schwarzmarkt sogar stärken. Effektiver sei es, die Spieler zu verstehen. Auch das deutsche Modell ist Teil der Debatte.
Laut Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) darf das anbieterübergreifende Einzahlungslimit grundsätzlich 1.000 Euro pro Monat und Spieler nicht übersteigen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es jedoch möglich, deutlich höhere Limits für Online-Glücksspiele in Anspruch zu nehmen. An den Verfahren zur Prüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zur Limiterhöhung wurde nun jedoch Kritik laut.
Das IP-Blocking wird gemeinhin als effektivste Waffe im Kampf gegen illegales Online-Glücksspiel gesehen. So wollte auch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL), direkt nachdem ihr die Zuständigkeit für die Bekämpfung des Glücksspiel-Schwarzmarkts in Deutschland übertragen wurde, darauf zurückgreifen. Die Justiz hatte allerdings ihre Einwände. Kürzlich bestätigte das Bundesverwaltungsgericht abermals, dass IP-Sperren nicht durchsetzbar sind. Die GGL verhandelt jedoch weiter und wendet in der Zwischenzeit eine alternative Methode an.
Luxus: „kostspieliger, verschwenderischer, den normalen Rahmen der Lebenshaltung übersteigender, nicht notwendiger, nur zum Vergnügen betriebener Aufwand; Pracht, verschwenderische Fülle“. Ist diese Definition aus dem Duden heute noch gültig? Beim Blick auf die Daten einer aktuellen EuroJackpot-Studie kann sie zumindest aus gesellschaftlicher Sicht hinterfragt werden. Für die Deutschen sind persönliche Freiheiten und außergewöhnliche Erlebnisse mittlerweile sehr viel stärkere Statussymbolen als Bling-Bling und protziger Konsum.
Bremen setzt seinen harten Regulierungskurs bei Wettbüros fort. Laut einer Pressemitteilung des Senats gibt es durch die konsequente Durchsetzung der Abstandsregeln tatsächlich nur noch acht genehmigte Standorte – ein Rückgang um satte 75 Prozent seit 2022. Die Politik feiert das als Erfolg. Doch ist es wirklich angemessen, die Schließung grundsätzlich legaler Betriebe öffentlich zu bejubeln?
Der ehemalige EU-Justizkommissar Didier Reynders steht im Verdacht, Hunderttausende Euro über Glücksspieleinsätze gewaschen zu haben. Die Ermittlungen laufen bereits einige Wochen. Bislang ist nicht klar, wo das Geld herstammt. Reynders hüllt sich in Schweigen. War eine Glücksspielsucht ausschlaggebend oder stecken andere, womöglich dubiose Gründe dahinter?
Bereits Mitte Dezember haben sich die deutschen Innenminister darauf geeinigt, dass illegale Glücksspielangebote ausländischer Anbieter konsequent verfolgt und hart bestraft werden. In diesem Zusammenhang gab es auch den Vorschlag, eine eigene Schwerpunktstaatsanwaltschaft zu gründen, die sich um solche illegalen Glücksspielangebote kümmern soll. Aber wie sinnvoll ist ein solcher Vorschlag?
Bereits Anfang des Monats hat die Landesregierung von Schleswig-Holstein mitteilen lassen, dass man beabsichtigt, die insgesamt vier staatlichen Spielbanken zu verkaufen. Hierbei soll es sich um die Standorte in Kiel, Lübeck, Flensburg und Schenefeld handeln. Aber was sind die Gründe dafür, dass sich Schleswig-Holstein von seinen Spielbanken trennen will?
Vor kurzem äußerte sich die GGL auf einem Kongress in Berlin zu (neuen) Maßnahmen, um den Kampf gegen den Schwarzmarkt in Deutschland voranzutreiben. Im Rahmen dessen ging es auch um den Paragraphen 284 StGB, der unerlaubtes Glücksspiel unter Strafe stellt. Dieser solle, wenn es nach der Behörde geht, schnellstens eindeutig auf Online-Anbieter mit Sitz im Ausland ausgeweitet werden. Tatsächlich könnte eine solche Anpassung für entsprechende Casinos oder Sportwettenplattformen und deren Nutzer erhebliche Konsequenzen haben!
Erst kurz vor Weihnachten 2024 machten zwei Paderborner Schlagzeilen, die mithilfe von illegalen Spielautomaten ein kleines Vermögen angehäuft haben sollen. Bei einer Razzia gingen die beiden den Beamten ins Netz. Mehrere Spielgeräte, aber auch Luxusautos, Rolex-Uhren und andere Werte wanderten zu den Asservaten. Die Ermittlungen dauern an. Man sollte meinen, dass die Machenschaften damit ein Ende haben. Aber weit gefehlt: Die Täter wurde nun wieder bei der Vermittlung illegaler Glücksspiele erwischt. Dieses Mal klickten die Handschellen.
Mehrere deutsche Online Spielotheken waren kürzlich von einem Hackerangriff betroffen. Hierbei sollen sensible Kundendaten zeitweise für Dritte einsehbar gewesen sein. Die drei Online-Glücksspielanbieter, die von der Merkur AG gehören, haben ihre Spielerinnen und Spieler bereits per Mail über die Vorkommnisse in Kenntnis gesetzt. Aber wie sollten Betroffene jetzt am besten reagieren und wer steckt dahinter?
Seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags gelten in deutschen Online Spielotheken eine Reihe an Spielerschutzvorschriften. Dazu gehört auch ein Autoplay-Verbot. Natürlich darf hinterfragt werden, ob ein solches Verbot geeignet ist, die User vor einem problematischen Spielverhalten zu schützen. Aber welche Möglichkeiten haben Spieler, mit der Ist-Situation umzugehen und kann das Autoplay-Verbot mit einem Autoklicker ausgehebelt werden?