Die niederländische Glücksspielaufsicht Kansspelautoriteit (Ksa) prognostiziert ein deutliches Umsatzwachstum auf dem nationalen Online-Glücksspielmarkt. Demnach sollen die Bruttospielerträge in den Niederlanden bereits im Jahr 2024 die magische Marke von einer Milliarde Euro erreichen. Auch in anderen Ländern wird mit deutlich wachsenden Glücksspielumsätzen im Online-Sektor gerechnet.
Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten vermehrt kritisch über den deutschen Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) berichtet wurde, beteiligt sich nun der erste Glücksspielanbieter an der Diskussion. Parallel zur Veröffentlichung des Quartalsberichts äußerte nämlich der börsennotierte Glücksspielanbieter LeoVegas, dass man an der Tragfähigkeit des neuen Glücksspielstaatsvertrags zweifelt.
Bereits im vergangenen Monat hat die Ruhr-Universität Bochum (RUB) vor den Folgen einer zusätzlichen „Online-Glücksspielsteuer“ gewarnt. Nun kommt Kritik auch von anderen Seiten. So sieht auch die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf (NRW) die Kanalisierung in den legalen Glücksspielmarkt durch die geplante Sondersteuer stark gefährdet.
Während stationäre Spielhallen und Wettshops im Lockdown weiterhin geschlossen bleiben, boomt unterdessen das Online-Glücksspiel. In der Spielsuchtberatung ist man um diese Entwicklung besorgt. Schließlich sei das Abwandern zu Online Casinos und Online Spielotheken besonders leicht und jederzeit möglich.
Immer mehr Menschen in Europa lassen sich für das Online-Glücksspiel sperren. In Spanien etwa teilte das dortige Verbraucherschutzministerium vor einigen Tagen mit, dass sich die Anzahl der Selbstsperren im vergangenen Jahr um 6.000 auf deutlich über 50.000 erhöht hat. Aber woran liegt es, dass sich immer mehr Spielerinnen und Spieler selbst vom Online-Glücksspiel ausschließen?
In den vergangenen Jahren hat sich die Anzahl der verfügbaren Zahlungsmethoden im Online Casino immer weiter erhöht. Während noch vor einiger Zeit Ein- und Auszahlungen hauptsächlich über die klassische Überweisung oder mithilfe einer Kreditkarte abgewickelt wurden, gibt es inzwischen gleich mehrere neue innovative Zahlungsmethoden. Die Rede ist etwa von MuchBetter, Apple Pay oder Trustly.
Erst im Jahr 2019 hat das Forschungsinstitut der Ruhr-Universität Bochum (RUB) zum Themenbereich Glücksspiel und Gesellschaft seine Arbeit aufgenommen. In einer nun veröffentlichten Studie kritisiert die Universität die geplante Steuer in Höhe von 8 %, die auf Grundlage des Einsatzes bei Online Spielautomaten erhoben werden soll. Konkret sehen die Wissenschaftler hierbei die Kanalisierung in den legalen Markt gefährdet.
Die strengen Spielerschutzmaßnahmen haben das Ziel, möglichst alle Spielerinnen und Spieler vor einer Spielsucht zu bewahren. Umso besorgniserregender ist es, wenn Glücksspielanbieter gezielt „Problemspieler“ anwerben, die bei seriösen und lizenzierten Anbietern nicht in dem Umfang spielen können, wie sie wollen. In diesen Tagen warnt die schwedische Glücksspielaufsicht Spelinspektionen vor genau dieser Masche.
Das Kammergericht Berlin hat mit dem Urteil vom 6. Oktober letzten Jahres nun Mr Green dazu verurteilt, sein Online Casino-Angebot, das ohne deutsche Konzession veranstaltet wurde, einzustellen. Dies ist eine Bestätigung seitens des Oberlandesgerichts, der zuerst auf Instanz des Landesgerichts gefällten Entscheidung.
Ob per E-Mail, Live-Chat, Telefon oder über soziale Netzwerke, die meisten Online-Glücksspielanbieter bieten vielfältige Kontaktmöglichkeiten, einige von ihnen sogar einen rund um die Uhr erreichbaren Service. Vor der Registrierung überprüft allerdings kaum ein Spieler die Erreichbarkeit und die Qualität des Kundensupports. Vielmehr wird häufig darauf vertraut, im Problemfall schnell mit einem deutschsprachigen Mitarbeiter in Kontakt treten zu können.
Auch im Jahr 2020 wurden in Online Casinos wieder viele Millionen Euro bzw. US-Dollar an die Spielerinnen und Spieler ausgeschüttet. Die höchsten Gewinne wurden dabei traditionell mit den progressiven Jackpot-Slots generiert. Dazu gehören unter anderem Mega Moolah von Microgaming, der Empire Fortune Automat von Yggdrasil und der Divine Fortune Slot von NetEnt.
Auf der Streaming-Plattform Twitch tummeln sich inzwischen auch einige Rapper, die in Online Casinos ihr Glück versuchen. Darunter auch der deutsch-algerische Rapper Al-Gear, der bürgerlich Abdelkader Zorgani heißt. Erst Ende November 2020 wurde sein Twitch-Account, allerdings aufgrund einer regelwidrigen Gewaltandrohung, gesperrt. Das hat den erfolgreichen Rapper allerdings nicht davon abgehalten, weiter dem Online Glücksspiel nachzugehen.
In einem Interview mit dem SPIEGEL spricht der renommierte Medienpädagoge Daniel Heinz über die Gefahren von sogenannten Free2Play-Games. Charakteristisch für diese Games ist, dass sie zunächst kostenlos heruntergeladen und auch gespielt werden können. Früher oder später sind jedoch In-Game-Käufe erforderlich, um weiter im Level aufzusteigen und mit der Konkurrenz mithalten zu können.
Im aktuellen Quartalsbericht hat das auf Cyber-Sicherheit spezialisierte Unternehmen Nexusguard mitgeteilt, dass die Zahl der Cyberangriffe auf den Glücksspiel- bzw. Gaming-Sektor gestiegen ist. Bei einem Großteil der Angriffe handelt es sich um sogenannte DDoS-Attacken. Während die meisten Glücksspielunternehmen inzwischen gut auf Cyberattacken jeder Art vorbereitet sind, tun sich viele Gaming-Unternehmen im Umgang immer noch schwer.
Erst vor Kurzem haben wir über definitiv schlechte Nachrichten im Zusammenhang mit NetEnt berichtet, als mehrere hundert Mitarbeiter von dem Spielautomatenhersteller nach seiner Übernahme von Evolution Gaming entlassen wurden.
Dass das Hamburger Unternehmen Whow Games nun NetEnt Slots anbietet, bringt den Namen NetEnt wenigstens ein bisschen in einen positiveren Kontext.