Die Fußball-EM ist in vollem Gange – und schon jetzt zeichnet sich ein eindeutiger Gewinner ab: Der Branchenverband der Sportwettenindustrie DSWV geht von enormen Umsätzen aus. Die Rede ist von nicht weniger als 1 Milliarde Euro! Darüber hinaus möchte man die Gelegenheit des Events nutzen, um den illegalen Anbietern wieder Marktanteile streitig zu machen.

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland ist ein wahres Spektakel für Spieler, Fans und Wettbegeisterte gleichermaßen. Mit Deutschland als Gastgeberland, das über eine reiche Fußballtradition und einige der modernsten Stadien der Welt verfügt, wird das Turnier in eine aufregende und dynamische Kulisse eingebettet. Diese EM zieht aber nicht nur durch hochkarätigen Fußball die Aufmerksamkeit auf sich, sondern auch durch die enormen Wettmöglichkeiten, die sie bietet.

Experten prognostizieren, dass bis zu 1 Milliarde Euro an Wetteinsätzen in Deutschland getätigt werden könnten, was die Attraktivität der EM für Wettanbieter und -teilnehmer deutlich unterstreicht. Die Kombination aus spannenden Spielen, der Beteiligung einiger der besten Mannschaften weltweit und der breiten Verfügbarkeit von Wettoptionen schafft ein ideales Umfeld für Fußballfans, die ihre Leidenschaft durch (hoffentlich) lukrative Tipps noch intensiver erleben möchten. Zudem spielt die rechtliche und technische Infrastruktur in Deutschland eine entscheidende Rolle, da sie einen sicheren und regulierten Markt für Sportwetten gewährleistet.

So der Idealfall: Viel Umsatz für die Bookies und einige große Gewinne für die Tipper sind praktisch garantiert. In Sachen Kanalisierung läuft allerdings längst nicht alles glatt. Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) hat in einer Pressemitteilung nicht nur die oben genannte Megasumme prognostiziert, sondern auch vorhergesagt, dass wahrscheinlich ein wesentlicher Teil davon im Schwarzmarkt generiert wird. Das möchte man im Zuge des Events ändern. Aber wie?

1 Milliarde Euro Wettvolumen, aber leider viel davon im Schwarzmarkt

In der Pressemitteilung des DSWV wird die Fußball-EM 2024 als große Chance gesehen, viele Kunden, die in den Schwarzmarkt abgewandert sind, zurückzugewinnen. Man macht deutlich, dass „strukturelle regulatorische Schwächen“ dazu geführt haben, dass in den vergangenen zwei Jahren erhebliche Rückgänge im Umsatz bei den regulierten Buchmachern verzeichnet werden mussten. Immer mehr Tipper schienen bei illegalen Anbietern zu spielen. Das soll bei der derzeit laufenden Europameisterschaft besser werden.

Laut Mathias Dahms ist die EM eine ideale Gelegenheit für eine Wende: „Die Fußball-Europameisterschaft verspricht nicht nur sportlich ein Höhepunkt zu werden, sondern ist für die Sportwettenbranche das wichtigste Ereignis des Jahres. Wir erwarten spannende Spiele, emotionale Momente und fiebern natürlich alle mit der deutschen Nationalmannschaft.”

Der DSWV geht von einem Wettvolumen von rund 1 Milliarde Euro aus. Man ist allerdings nach wie vor skeptisch und vermutet, dass „mindestens ein Drittel davon in den Büchern von in Deutschland illegalen Wettanbietern landen“ werden. Der Schwarzmarkt habe hierzulande eine große Präsenz, es sei aber unbedingt empfohlen, derartige Plattformen nicht zu nutzen, um gewisse Risiken ausschließen zu können.

DSWV-Präsident Mathias Dahms sagt konkret: “Im Schwarzmarkt gibt es keinen Spielerschutz und keine Sicherheit, dass Gewinne auch zuverlässig ausgezahlt werden - all das bieten nur die lizenzierten Anbieter.“
Werbung für legale Bookies und das GGL-Siegel sieht Dahms als wichtige Werkzeuge für die Kanalisierung: „Genau deswegen ist es so wichtig, dass Menschen, die während der EM eine Sportwette platzieren wollen, durch die präsente Werbung auf eben diese legalen Angebote hingewiesen werden. Nur lizenzierte Anbieter, die auf der behördlichen Whitelist vermerkt sind, dürfen für ihre Produkte werben. Um den Verbrauchern weitere Sicherheit zu geben, präsentieren die lizenzierten Anbieter zudem das Siegel der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) auf ihren Webseiten. Alle Mitglieder des DSWV haben eine deutsche Erlaubnis.”

Wie waren die Umsätze bei den letzten großen Fußballturnieren?

Die internationalen Wettumsätze bei der letzten Fußball-Weltmeisterschaft und -Europameisterschaft waren beeindruckend und verdeutlichen die immense globale Beteiligung an Sportwetten während dieser prestigeträchtigen Turniere.

Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Die FIFA-Weltmeisterschaft 2022 in Katar erzielte weltweit bemerkenswerte Wettumsätze. Laut Schätzungen wurden über 100 Milliarden Euro auf das Turnier getippt. Besonders in Europa, das zwei Drittel des globalen Wettmarktes für die WM ausmachte, war der Anteil signifikant. Alleine in England gingen unter anderem laut den Experten für Sportwetten-Software von PricePerPlayer.com 1,29 Milliarden über den (digitalen) Wetttresen.

Europameisterschaft 2020 (verschoben auf 2021)

Auch bei der UEFA-Europameisterschaft 2020, die aufgrund der COVID-19-Pandemie auf 2021 verschoben wurde, waren die Wettumsätze beachtlich. In Deutschland wurde im Jahr des Turniers ein Umsatzplus von mehr als 1 Milliarde Euro bei den Buchmachern verzeichnet, wie zum Beispiel die Frankfurter Rundschau berichtete. Dieses Plus sei laut brancheninternen Fachleuten eindeutig auf das Groß-Event zurückzuführen.

Die hohen Wettumsätze bei beiden Turnieren zeigen, dass Fußball-Veranstaltungen mit einer solch internationalen Aufmerksamkeit wie die WM oder die EM nicht nur sportliche, sondern auch wirtschaftliche Ereignisse von immenser Tragweite sind. Die aktuelle Europameisterschaft 2024 in Deutschland könnte erneut rekordverdächtige Zahlen aufstellen.

Fazit

Für den DSWV scheint Werbung für legale Sportwettenangebote ein zentraler Schlüssel zu einer besseren Kanalisierung hin zum legalen Markt zu sein. Kritische Stimmen aus Presse und Gesellschaft stellen sich hier zurecht die Frage, ob man sich die Lösung damit vielleicht etwas zu einfach macht? Die deutsche Wettlandschaft ist nicht die unattraktivste, es gibt aber vor allem mit der Wettsteuer, die immer wieder angezweifelt wird, mit der Einschränkung der Angebote (beispielsweise sind TV-Wetten auf den ESC ausgeschlossen, ganz zu schweigen von Wettkuriositäten) und mit der starken Datenerhebung so einige Punkte, die viele Tipper bei deutschen Bookies argwöhnisch betrachten.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/illustrations/football-sports-money-worth-142952/

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1 Kommentar zu: Fußball-EM: Bis zu 1 Milliarde Euro an Wetten in Deutschland prognostiziert

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Das ist echt ein heftiger Betrag wobei ich vermute das die Zahl der illegalen Wetten diesen Betrag nochmal sprengen würde

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