Eine Spielhalle ist ein Unternehmen, dessen Eröffnung bzw. Führung viele allgemeintypische To-dos und Must-haves erfordert, aber auch einige spezielle Anforderungen mitbringt. Grundsätzlich kann so gut wie jeder einen solchen Spielbetrieb starten. Zwar erscheint das Modell zunächst simpel und natürlich sehr lukrativ. Es steckt aber letztlich doch deutlich mehr dahinter, als einfach einige Automaten aufzustellen und die Kasse klingen zu lassen.

Die Eröffnung einer Spielhalle mag auf den ersten Blick wie ein einfaches Geschäftsmodell wirken: Ein paar Automaten, ein passender Standort und schon fließt das Geld. Doch der Schein trügt. Hinter dem Betrieb einer Spielo steckt eine komplexe Kombination aus der Wahrung rechtlicher Bedingungen, der Erwägung betriebswirtschaftlicher Überlegungen und der Umsetzung von branchenspezifischem Know-how.

Zunächst sind zahlreiche Genehmigungen einzuholen, die das Gewerbe allgemein und den Umgang mit Glücksspiel im Speziellen regeln. Aber nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen stellen hohe Anforderungen. Auch der wirtschaftliche Erfolg hängt von vielen Faktoren ab: Die Wahl eines frequentierten, zulässigen Standorts ist essenziell, ebenso wie die Investition in moderne, genehmigte Automaten, die regelmäßig gewartet werden müssen. Letztlich braucht es geschultes Personal, das die Kunden optimal betreut. Dazu kommen tägliche operative Herausforderungen wie Kostenkontrolle, Marketing und die fortwährende Einhaltung aller gängigen Vorschriften.

Eine Spielhalle zu führen, bedeutet somit weit mehr, als nur die Türen zu öffnen und Gäste zu empfangen. Es erfordert umfassende Planung, finanzielle Investitionen und ein tiefes Verständnis für die Mechanismen der Branche. Ein erfolgreiches Geschäftsmodell entsteht erst durch die professionelle Verzahnung all dieser Elemente. Das ist ziemlich komplex, aber gleichzeitig auch sehr interessant, weshalb wir im Folgenden einmal einen genaueren Blick auf betreffende Vorgänge werfen wollen.

Hinweis: An dieser Stelle muss noch gesagt werden, dass die nachfolgenden Informationen aus einer gründlichen Recherche resultieren, aber nicht den Anspruch auf absolute Vollständigkeit haben. Je nach Bundesland können sich zudem bestimmte Anforderungen unterscheiden. Wir wollen und können hier keine umfassende Beratung für ein mögliches Business geben. Es geht vielmehr darum, einen Einblick zu gewähren, wie eine Spielhalle sozusagen hinter den Kulissen funktioniert, was zweifelsohne ziemlich spannend sein kann.

Was braucht man, wenn man eine Spielothek eröffnen möchte?

Die Eröffnung einer Spielhalle erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und die Erfüllung spezifischer Anforderungen für den Geschäftsbereich. Bei den strategischen Überlegungen spielen wirtschaftliche und rechtliche Aspekte eine zentrale Rolle. Grundsätzlich müssen Gründer ihr Vorhaben kleinteilig skizzieren und für dessen Umsetzung sowie nicht zuletzt für eventuelle Geldgeber einen detaillierten Businessplan erstellen.

Es gibt zwar Franchise-Angebote für Spielos. Deren Benefits und Unterstützung sind gemäß der Recherche allerdings weit weniger umfassend als etwa bei Wettbüros. Angehende Spielhallenbetreiber müssen in der Regel viele Aufgaben eigenständig bewältigen.

1. Standortanalyse und Abstandsregelungen

Ein geeigneter Standort ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Die Wahl des Geschäftsraums wird jedoch durch gesetzliche Abstandsregelungen eingeschränkt, die von Bundesland zu Bundesland variieren. Diese schreiben vor allem Mindestentfernungen zu Schulen, Kindergärten, Jugendzentren oder auch anderen Spielhallen vor, um Jugendschutz und fairen Wettbewerb zu gewährleisten.

  1. Mindestabstand zu Jugendeinrichtungen: In den meisten Bundesländern liegt der Mindestabstand bei 500 Metern, wie beispielsweise auch in Bremen.
  2. Abstand zu anderen Spielhallen: Häufig ist ein Mindestabstand von 250 bis 500 Metern vorgeschrieben, um Spielhallen-Konzentrationen zu vermeiden.

Kosten: Die Suche und Sicherung eines geeigneten Standorts kann mit Maklergebühren oder Pachtvorauszahlungen von 5.000 bis 20.000 Euro verbunden sein. Wird eine Immobilie gekauft oder neu gebaut, schießen die finanziellen Aufwände natürlich noch einmal deutlich in die Höhe. Hier muss man durchaus einige Hunderttausend Euro rechnen.

2. Gewerbeerlaubnis und Lizenz

Für den Betrieb einer Spielothek sind spezifische Genehmigungen erforderlich. Die folgenden drei entstehen eigentlich immer.

  1. Gewerbeerlaubnis nach § 33i GewO: Diese Befugnis stellt sicher, dass der Betreiber zuverlässig ist und über geordnete Vermögensverhältnisse verfügt. Ein aktuelles polizeiliches Führungszeugnis und eine Bescheinigung des Finanzamts sind notwendig.
  2. Spielhallenerlaubnis: Die Lizenz zur Aufstellung von Geldspielgeräten wird gemäß den Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags erteilt. Der Vorgang umfasst unter anderem eine Prüfung der Räumlichkeiten sowie der Einhaltung baulicher Anforderungen.
  3. Baugenehmigung: Falls größere Umbauten am Standort erforderlich sind, ist eine Baugenehmigung der zuständigen Behörde einzuholen.

Kosten: Die behördlichen Gebühren für diese Berechtigungen belaufen sich auf 500 bis 2.000 Euro, je nach Region und Anzahl der notwendigen Dokumente.

3. Einrichtung und Spielgeräte

Die Ausstattung der Spielhalle muss sowohl funktional als auch optisch ansprechend sein, um Kunden zu gewinnen und den gesetzlichen Anforderungen zu genügen. Dazu gehört im Wesentlichen die Installation von Spielgeräten, die geprüft und zugelassen sind.

  1. Spielautomaten: Pro Automat sind Anschaffungskosten von 8.000 bis 10.000 Euro einzuplanen. Für eine durchschnittliche Spielhalle mit zehn Automaten entstehen somit Investitionen von 80.000 bis 100.000 Euro. In Frankfurt am Main wurden übrigens kürzlich 45 illegale Automaten öffentlichkeitswirksam zerstört, um ein Zeichen zu setzen.
  2. Möblierung: Stabile und komfortable Möbel sowie Tresen und Überwachungssysteme kosten zusätzlich etwa 10.000 bis 20.000 Euro.

Gesamtkosten: Die vollständige Einrichtung einer Spielhalle kann schnell zwischen 90.000 und 150.000 Euro liegen.

4. Personal und Schulungen

Mitarbeiter müssen nicht nur freundlich und zuverlässig sein, sondern auch über Fachkenntnisse im Bereich des Spielerschutzes sowie anderer gängiger rechtlicher Vorgaben verfügen. Schulungen sind für den Betrieb einer Spielothek gesetzlich vorgeschrieben. Nicht selten muss bei einer Neuanstellung vor der Aufnahme der Tätigkeit eine entsprechende Ausbildung erfolgen, denn der Fachkräftemangel ist auch in dieser Branche allgegenwärtig.

  1. Anzahl der Mitarbeiter: In der Regel werden mindestens zwei bis drei Personen benötigt, um den Betrieb und die Überwachung der Automaten zu gewährleisten.
  2. Schulungen: Seminare zum Umgang mit Spielerschutz und Suchtprävention kosten pro Mitarbeiter etwa 500 bis 1.000 Euro. Es sind übrigens immer mehr verdeckte Testspieler vom Ordnungsamt unterwegs, die auch das Personal im Blick haben.

Kosten: Für die Schulung eines kleinen Teams sind zwischen 1.000 und 3.000 Euro einzuplanen.

5. Marketing und Außenauftritt

Vor der Eröffnung ist es wichtig, die Zielgruppe auf das neue Angebot aufmerksam zu machen. Ein professioneller Außenauftritt und gezielte Werbemaßnahmen sind nichts weniger als erfolgsentscheidend.

  1. Werbung: Eröffnungskampagnen wie Flyer, lokale Anzeigen oder Online-Werbung und bestenfalls eine Website zum Betrieb kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro aufwärts.
  2. Beschilderung: Leuchtreklamen und Schilder sind ebenfalls eine Investition, die etwa 2.000 bis 5.000 Euro beträgt.

Kosten: Für Marketing und Außenauftritt sollten insgesamt 7.000 bis 15.000 Euro kalkuliert werden.

Mit welchen laufenden Kosten und Organisationsaufwänden muss man als Spielhallenbetreiber rechnen?

Eine Spielhalle ist kein Selbstläufer. Die anfänglichen Investitionen markieren lediglich den Start eines Geschäfts, das ständigen Einsatz und dabei auch fortlaufende Ausgaben erfordert.

1. Miet- und Nebenkosten

Die Wahl des Standorts hat einen erheblichen Einfluss auf die monatlichen Mietkosten. Hochfrequentierte Gewerbeflächen in städtischen Lagen kosten deutlich mehr als Räumlichkeiten in kleineren Städten oder Randgebieten.

  1. Miete oder Pacht: Zwischen 2.000 und 10.000 Euro pro Monat, abhängig von Lage und Größe der Spielhalle.
  2. Nebenkosten: Zusätzliche Ausgaben für Strom, Wasser und Heizung belaufen sich auf etwa 500 bis 1.500 Euro monatlich. Besonders der Energieverbrauch der Automaten ist ein signifikanter Posten.

2. Personalkosten

Die Mitarbeiter übernehmen nicht nur die Kundenbetreuung, sondern sorgen auch für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und die Überwachung des Spielbetriebs. Sie wollen bzw. müssen dafür natürlich angemessen bezahlt werden.

  1. Löhne: Ein durchschnittliches Bruttogehalt pro Mitarbeiter beträgt etwa 2.600 Euro. Für eine mittelgroße Spielhalle mit drei bis vier Angestellten entstehen monatliche Kosten von 7.800 bis 10.400 Euro.
  2. Sozialversicherungsbeiträge: Arbeitgeberanteile für Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung erhöhen die Personalkosten um rund 20 Prozent.

3. Steuern

Spielhallen unterliegen mehreren Steuerarten, die erheblich zu den laufenden Kosten beitragen.

  1. Vergnügungssteuer: Diese kommunale Abgabe wird pro Automat oder dessen Umsatz erhoben und variiert je nach Standort zwischen 100 und 500 Euro monatlich. Hier gibt es von Region zu Region wirklich starke Schwankungen. In Frankfurt am Main wird die sogenannte Spielautomatensteuer zum 1. Januar 2025 auf 7,5 Prozent angehoben, was einige Aufregung nach sich zog. In anderen Städten ist der Satz aber noch deutlich höher, wie etwa in Berlin mit 20 Prozent.
  2. Umsatzsteuer: Spielhallenumsätze unterliegen dem regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent.
  3. Gewerbesteuer: Abhängig vom Gewerbeertrag und dem kommunalen Hebesatz, variiert auch diese Steuer erheblich.

4. Wartung und Reparaturen

Die Automaten und die übrige Einrichtung einer Spielhalle müssen regelmäßig gewartet oder instandgehalten werden, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

  1. Wartungskosten: Pro Automat sollten jährliche Wartungs- und Reparaturkosten von etwa 500 bis 1.000 Euro eingeplant werden. Für zehn Geräte ergibt das monatliche Ausgaben von rund 400 bis 800 Euro.
  2. Instandhaltung der Einrichtung: Möbel, Beleuchtung und andere Einrichtungsgegenstände verursachen zusätzliche Kosten von ca. 200 bis 500 Euro pro Monat.

5. Versicherungen

Für den Betrieb einer Spielhalle sind verschiedene Versicherungen notwendig. Damit werden Risiken wie Vandalismus, Einbruch oder Haftpflichtansprüche abgedeckt.

  1. Betriebshaftpflichtversicherung: Hier schlagen monatliche Kosten von etwa 100 bis 200 Euro zu Buche.
  2. Inhaltsversicherung: Ein solcher Schutz bedarf zusätzliche Prämien von 50 bis 150 Euro pro Monat. Eine gute Versicherung berücksichtigt dann auch Verluste aus Überfällen, wie beim Raub in einer Spielhalle in Ahlen im September dieses Jahres.

6. Marketing und Promotion

Eine erfolgreiche Spielhalle benötigt nicht nur zur Eröffnung, sondern regelmäßige Werbemaßnahmen, um neue Kunden zu gewinnen und die Attraktivität des Angebots für bestehende Spieler aufrechtzuerhalten.

  1. Online- und Offline-Marketing: Kosten für lokale Anzeigen, Flyer oder Social-Media-Kampagnen liegen bei 500 bis 2.000 Euro pro Monat.
  2. Kundenbindungsprogramme: Aktionen oder Bonusprogramme können monatlich zusätzliche 200 bis 500 Euro und mehr erfordern.

7. Sonstige Betriebskosten

Neben den Hauptkosten entstehen weitere laufende Ausgaben, die eingeplant werden müssen:

  1. Reinigungs- und Sicherheitsdienste: Monatliche Kosten zwischen 500 und 1.500 Euro.
  2. Verbrauchsmaterialien: Kosten für Papier, Quittungen, Getränke für Kunden etc. summieren sich auf etwa 100 bis 300 Euro monatlich.
  3. Verwaltungskosten: Gebühren für Buchhaltung, Steuerberater oder Softwarelizenzen belaufen sich auf 200 bis 500 Euro.

Fazit

Die Kosten für die Eröffnung und den Betrieb einer Spielothek summieren sich schnell: Einmalige Investitionen liegen bei 100.000 bis 200.000 Euro und mehr. Die monatlichen laufenden Ausgaben können durchaus zwischen rund 13.000 und 35.000 Euro liegen. Ob sich der Aufwand lohnt, hängt stark von Standort, Angebot, Management und den Marktbedingungen ab. Eine Gewinnzone kann frühestens nach 12 bis 24 Monaten erreicht werden – unter optimalen Umständen.

Eines ist dabei klar: Spielhallenbetreiber tragen ein hohes finanzielles und organisatorisches Risiko. Der Erfolg ist weder garantiert noch leicht zu erreichen. Kontinuierliche Anstrengungen sind entscheidend, um die hohen Anfangsinvestitionen und die laufenden Ausgaben langfristig nicht nur zu kompensieren, sondern auch deutlich ins Plus zu drehen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/photos/concept-man-papers-person-plan-1868728/

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5 Kommentare zu: Wie kann man eine Spielhalle eröffnen und was kostet der Betrieb?

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Scheint also gar nicht so leicht zu sein.
Jetzt könnte noch ein Artikel folgen - Wie kann man eine Online Spielothek eröffnen und was kostet der Betrieb? - Ich denke die Kosten für den Betrieb einer Online Spielothek sind deutlich geringer, weil es braucht keine...   Mehr anzeigen
Jaaa, das könnte passieren.
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Transportierte Verschwörungstheorien, wonach zum Beispiel die Antworten im Live-Chat meistens zu lesen ist, dass "NIEMAND" Einfluss auf die Spiele hat, dass es sich hierbei um Algorithmus handelt. Die "DEUTSCHEN LIZENZIERTEN...   Mehr anzeigen
also in meiner Stamm Spielothek gibt es viele Stundenkräfte die es maximal schaffen Aschenbecher zu leeren & Getränke zu servieren & wenn gar nichts mehr geht den Stecker zu ziehen & wieder rein zu stecken..die haben keine...   Mehr anzeigen
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