Spielsucht: Wie gut werden Spieler in lizenzierten Online Spielotheken geschützt?
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, kurz GGL, wurde unter anderem gegründet, um den Jugend- bzw. Spielerschutz zu gewährleisten und um die Spieler vor einer Glücksspielsucht zu schützen. Aber wie gut werden potenziell gefährdete Spieler in den lizenzierten Online Spielotheken überhaupt vor einem problematischen Spielverhalten geschützt?
Laut dem Glücksspielatlas 2023 leiden rund 1,3 Millionen Deutsche an einer „Glücksspielstörung“. Zu den besonders gefährlichen Spielformen gehören demnach Spielautomaten in Spielhallen und in Online Spielotheken sowie Live-Sportwetten. Die Aufgabe der neu gegründeten Glücksspielbehörde besteht darin, Glücksspielsucht zu verhindern und zu bekämpfen. Dazu sollen die vorhandenen gesetzlichen Vorschriften zum Spielerschutz umgesetzt werden.
Folglich überprüft die Behörde insbesondere die Einhaltung der Mindestspieldauer von 5 Sekunden, des Autospin- und Jackpot-Verbots sowie die weiteren Vorgaben zum Spielerschutz. Doch führen die vorhandenen Vorschriften tatsächlich dazu, dass Gambler in lizenzierten Online Spielotheken optimal vor den Gefahren des Glücksspiels geschützt werden?
Spieler sind in lizenzierten Online Spielotheken oftmals auf sich allein gestellt
In der Praxis achtet die Glücksspielbehörde zwar darauf, dass die Spielerschutzvorschriften eingehalten werden. Ob diese den einzelnen Spieler jedoch vor einem problematischen Spielverhalten schützen, darf bezweifelt werden. Schließlich kann jeder Spieler pro Monat mindestens 1.000 Euro problemlos online verspielen, ohne dass kritische Nachfragen gestellt werden oder Nachweise erbracht werden müssen. Die Mindestspieldauer sorgt allenfalls dafür, dass es etwas länger dauert, sein Geld zu verspielen. Und ein Autospin- und Jackpot-Verbot werden keinen suchtanfälligen Menschen davon abhalten, in der Online Spielothek weiteres Geld einzuzahlen und zu verlieren.
Natürlich können sich die Spieler bei Bedarf selbst sperren. Erst vor wenigen Wochen haben wir uns bei GambleJoe deshalb die Frage gestellt, wie gut das Spielersperrsystem aktuell funktioniert. Das Problem: Von den aktuell über 270.000 aktiven Spielersperren, wurden 260.000 von den Spielern selbst initiiert. Folglich resultieren nur etwa 10.000 Sperren von Dritten wie Online Spielotheken. Wer also selbst nicht einsieht, dass er unter einem problematischen Spielverhalten leidet, kann munter weiterspielen und im schlimmsten Fall vierstellig pro Monat verlieren.
In der jüngeren Vergangenheit haben wir uns unter anderem die Frage gestellt, ob Senioren besser vor den Gefahren einer Spielsucht geschützt werden müssen. Darüber hinaus haben wir bereits im Herbst 2021 festgestellt, dass auch LKW-Fahrer besonders gefährdet für Spielsucht sind.
Schwarzmarkt akzeptiert auch Menschen mit problematischem Spielverhalten
Wer sich an den zahllosen Spielerschutzvorschriften oder beispielsweise an der vergleichsweise hohen Online-Glücksspielsteuer stört, kann theoretisch jederzeit auf den Schwarzmarkt ausweichen. Bis heute wirbt eine hohe dreistellige Anzahl an Online Casinos ohne deutsche Lizenz offensiv um Neukunden. Schon im Februar dieses Jahres haben wir in einem Artikel versucht, die Frage zu beantworten, warum Spieler in Online Casinos ohne Lizenz spielen. Zwar versucht die Glücksspielbehörde inzwischen, Zahlungsströme zu den illegalen Online Casinos zu unterbinden und IP-Sperren durchzusetzen, doch bislang haben die Bemühungen nicht dazu geführt, dass kein Deutscher mehr auf dem Schwarzmarkt spielt.
Fakt ist aber: Wer in einem Online Casino ohne Lizenz aus Deutschland um echtes Geld spielt, macht sich strafbar und riskiert im schlimmsten Fall eine Geld- oder Freiheitsstrafe. Aus diesem Grund empfehlen wir bei GambleJoe ausschließlich seriöse Online Spielotheken mit gültiger GGL-Lizenz, die zu 100 % legal sind.
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Erst Ende August gab die GGL bekannt, dass die Kontakte zu den Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht verstärkt werden sollen. So traf sich beispielsweise der GGL-Vorstand Ronald Benter mit dem Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) zu einem intensiven Austausch. Gesprochen wurde unter anderem auch um die Plattform „buwei.de“, die Hilfe bei Glücksspielsucht für Betroffene, Angehörige und Interessierte bieten soll.
Fazit
Experten sind sich einig, dass das Online-Glücksspiel im Vergleich zu anderen Glücksspielarten mit einem erhöhten Suchtrisiko verbunden ist. Das liegt daran, dass das Spielangebot rund um die Uhr und von jedem Ort aus verfügbar ist. Von daher ist es wichtig und auch richtig, dass die bundesweit zuständige Glücksspielbehörde sich darum bemüht, dass die Maßnahmen zum Spielerschutz eingehalten werden.
Teilweise ist jedoch fraglich, ob die Spielerschutzmaßnahmen in der Praxis tatsächlich ihr Ziel erreichen und Spieler vor den Gefahren des Glücksspiels schützen. Denn trotz Mindestspieldauer, Einsatz- und Einzahllimits, Autospin- bzw. Jackpot-Verbots kann jeder einzelne Spieler monatlich mindestens 1.000 Euro verlieren, ohne dass jemand von außen eingreifen wird. Das Instrument der Fremdsperre wird nahezu überhaupt nicht genutzt, sodass auch in lizenzierten Online Spielotheken jeder Gambler im Grunde genommen auf sich allein gestellt ist. Glücksspielanbieter und der Staat stehen dabei im dauerhaften Interessenskonflikt, da sie vom problematischen Spielverhalten süchtiger Menschen zunächst in hohem Maße profitieren.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/achsen-poker-casino-spiele-zocken-5005086/
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9 Kommentare zu: Spielsucht: Wie gut werden Spieler in lizenzierten Online Spielotheken geschützt?
Kommentar verfassenBinGOLDiG
Man kann einen suchtanfälligen Menschen nicht davor schützen, der Sucht zu verfallen!
Entweder wird er nur von einer Abhängigkeit in die nächste verfallen oder den illegalen weg gehen!
Christian_1994
21.09.2024 um 16:27 Uhrbtssultan
Ist nichts anderes wie Greenwashing bei Unternehmen, dem Konsumenten ein schlechtes Gewissen einreden wollen und über zig Hintertüren, macht man genau so... weiter wie sonst auch.
Ist einfach nur reines Marketing damit man behaupten kann, man würde etwas machen, im Kerngeschäft geht es um viel Geld und nicht um den Schutz von Konsumenten, ansonsten würde man es ganz verbieten, wenn der Spielerschutz soooo wichtig wäre. Mehr anzeigen
Christian_1994
19.09.2024 um 10:27 Uhrwettibernd
16.09.2024 um 17:50 UhrChristian_1994
19.09.2024 um 10:21 UhrTigerbaby2004
16.09.2024 um 12:00 Uhrwettibernd
17.09.2024 um 10:53 UhrTigerbaby2004
17.09.2024 um 16:13 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
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