Wie funktioniert verantwortungsvolles Spielen?
Im Netz reden alle vom verantwortungsvollen Spielen. Aber wie spielt man eigentlich verantwortungsvoll? Hat man ein problematisches Spielverhalten, wenn man mehrmals pro Woche oder gar täglich spielt? Oder ist man nur gefährdet, wenn man um zu viel Geld spielt? Es gibt keine allgemeingültige Definition für ein verantwortungsvolles Spielverhalten. Stattdessen kommt es auf die individuellen Umstände des einzelnen Spielers an.
Ich habe an einem Tag 1.000 Euro an virtuellen Spielautomaten verspielt. Bin ich jetzt spielsüchtig? Ich denke fast den ganzen Tag nur noch an Casino Spiele und vernachlässige mein persönliches Umfeld. Bin ich jetzt spielsüchtig? Ich verspiele manchmal auch Geld, was ich an anderer Stelle viel dringender benötige oder leihe mir Geld, um spielen zu können. Bin ich jetzt spielsüchtig? In der Regel muss der jeweilige Einzelfall geprüft werden, um herauszufinden, ob ein problematisches Spielverhalten vorliegt. Es gibt jedoch auch verschiedene Erkennungsmerkmale für ein problematisches oder gar pathologisches (= süchtiges) Spielverhalten.
Wie kann verantwortungsvolles Spielen gelingen?
Es kommt nicht unbedingt darauf an, um wie viel Geld man spielt. Wer gut verdient, kann es sich durchaus erlauben, um einen deutlich höheren Betrag zu spielen als jemand, der etwa auf staatliche Transferleistungen angewiesen ist. Aus diesem Grund kommt es eher darauf an, dass der Spieler nur das Geld verspielt, welches er nicht an anderer Stelle zum Beispiel für Miete oder andere Lebenshaltungskosten dringender benötigt. Ein absolutes No-Go ist es, sich Geld zu leihen, um am Glücksspiel teilnehmen zu können.
Die wichtigste Regel beim Spielen ist es, stets die Kontrolle über sein eigenes Spielverhalten zu behalten. Deshalb empfehlen wir jedem Spieler, vor dem virtuellen Spielotheken-Besuch ein fixes Budget festzulegen, welches dann unter keinen Umständen überschritten wird. Um den Überblick über die Kontoabbuchungen nicht zu verlieren, sollte das Budget möglichst mit einer einzigen Einzahlung dem Casino-Konto zugeführt werden. Dadurch wird verhindert, dass ein Spieler mehrmals weiteres Geld einzahlt, also „nachschießt“, und dadurch letztendlich sein Limit überstrapaziert.
Darüber hinaus sollte jeder Spieler sämtliche Einnahmen und Ausgaben beim Glücksspiel protokollieren. Am einfachsten gelingt das mithilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms (z. B. Microsoft Excel). So lässt sich jederzeit eine valide Aussage über alle Gewinne und Verluste der Vergangenheit treffen.
Tipps für einen verantwortungsvollen Umfang mit dem Glücksspiel
- Familie, Freunde und der eigene Arbeitsplatz haben immer höchste Priorität – nicht das Glücksspiel!
- Immer angemessene Einsatz-, Verlust- und Zeitlimits setzen!
- Sofort aufhören, wenn das festgelegte Budget verbraucht ist!
- Niemals versuchen, verlorenes Geld „zurückzugewinnen“!
- Niemals in emotionalen Ausnahmesituationen (z. B. bei Trauer, Wut) spielen!
- Beim Glücksspiel entscheidet immer der Zufall – keine Strategie kann das ändern!
Die Frage, wann problematisches Spielen anfängt, ist trotzdem nicht so leicht zu beantworten. Es handelt sich nämlich um einen schleichenden Prozess, bei dem die Spielerinnen und Spieler verschiedene Stadien durchlaufen. Nach dem positiven Anfangsstadium folgt erst das gefährliche Gewöhnungsstadium und letztendlich das Suchtstadium.
- Anfangsstadium: Hier spielen die Betroffenen nur in sehr unregelmäßigen Abständen. Sie schaffen es erfolgreich, sich mit dem Spielen vom Alltag abzulenken. Außerdem kommen sie hier noch allen privaten und beruflichen Verpflichtungen nach.
- Gewöhnungsstadium: In diesem Stadium verliert der Betroffene bereits nach und nach die Kontrolle über sein Spielverhalten. Die Einsätze werden höher und die Spielfrequenz erhöht sich. Wenn ein Gewinn erspielt werden kann, sorgt dieser nur kurz für Euphorie. Wenig später wird meist weitergespielt, sodass die Verluste die Gewinne deutlich überwiegen. Im weiteren Verlauf glaubt so manch ein Betroffener, dass er das Spiel mit seinem Verhalten oder mit bestimmten Ritualen beeinflussen könnte (sog. „magisches Denken“). Nach und nach rücken Hobbys, private Kontakte und auch der Job in den Hintergrund und werden vernachlässigt.
- Suchtstadium: In diesem letzten Stadium gibt es für die Betroffenen keine rationalen Grenzen mehr. Die Risikobereitschaft steigt dramatisch und damit zumeist auch die Höhe der erlittenen Verluste. Die Kontrolle über das eigene Spielverhalten haben die Betroffenen komplett verloren. In diesem Stadium haben die meisten betroffenen Spieler bereits die sozialen Kontakte verloren. Nicht selten haben Betroffene zudem Spielschulden. Ein Spielende ist ohne professionelle Hilfe kaum noch möglich.
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Nur jeder 100. Deutsche hat ein problematisches Spielverhalten
Eine aktuelle Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ergeben, dass weniger als 1 % der deutschen Bevölkerung im Alter zwischen 16 und 70 Jahren ein problematisches oder süchtiges Glücksspielverhalten zeigt. In absoluten Zahlen sind es demnach etwa 229.000 Menschen mit einem zumindest problematischen Spielverhalten und 200.000 weitere Personen, die als pathologische Spieler gelten.
Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass regelmäßig mehrere Millionen Deutsche am Glücksspiel teilnehmen, deren Spielverhalten keinesfalls im kritischen Bereich ist. Drei von vier Deutschen im Alter zwischen 16 und 70 Jahren haben einer aktuellen BZgA-Befragung zufolge nämlich schon einmal am Glücksspiel teilgenommen. Knapp 40 % der deutschen Bevölkerung geben sogar an, mindestens einmal im Monat Geld für Glücksspiele auszugeben.
Online Spielotheken mit strengem Spielerschutz
In seriösen Online Spielotheken gelten schon jetzt strenge Maßnahmen zum Spielerschutz. Konkret werden hier die Vorgaben des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) umgesetzt. Diese sehen unter anderem ein festgelegtes Einzahlungslimit in Höhe von 1.000 Euro pro Spieler vor. Darüber hinaus beträgt hier der Maximaleinsatz pro Spin einen Euro. Darüber hinaus werden bei diesen Anbietern weitere Maßnahmen wie zum Beispiel ein „Panik-Knopf“ oder das Verbot von progressiven Jackpot-Slots umgesetzt. Vor allem Spielerinnen und Spieler, die in der jüngeren Vergangenheit vielleicht etwas zu viel gespielt haben, können mit den Spielerschutzmaßnahmen optimal geschützt werden.
Alle Online Spielotheken im Überblick
Fazit
Es ist gar nicht so schwer, verantwortungsvoll zu spielen. Es ist aber auch gar nicht so leicht, sein Spielverhalten ständig im Blick zu behalten und regelmäßig einer kritischen Selbstbetrachtung zu unterziehen. Fakt ist, dass hierzulande weniger als 1 % der Bevölkerung ein problematisches oder pathologisches Spielverhalten an den Tag legt. Viele Millionen Spielerinnen und Spieler schaffen es also erfolgreich, verantwortungsvoll zu spielen. Ihnen gelingt es demnach, sich ein persönliches Verlustlimit zu setzen, nicht zu viel Geld zu verspielen und beim Spielen einfach Spaß zu haben. Und genau darauf kommt es beim Glücksspiel doch eigentlich an!
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/euro-münzen-währung-prozent-1353420/
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3 Kommentare zu: Wie funktioniert verantwortungsvolles Spielen?
Kommentar verfassenStromberg
31.03.2021 um 11:44 UhrDas mag natürlich sein, wenn man alle Menschen die einmal in der Woche einen Lotto Schein abgeben mit einbezieht.
Würde man zb die Menschen betrachten, die mindestens einmal die Woche im Onlinecasino oder in der Spielothek spielen oder mindestens einmal die Woche wetten abgeben, würde sich denke ich ein anderes und relvanteres bzw differenzierteres Bild ergeben.
So ergibt sich ein Bild, auch im Fazit des Artikels, dass das wahre Suchtpotenzial von Slots und auch Sportwetten denke ich nicht realistisch wiedergibt. Mehr anzeigen
Felixrl
31.03.2021 um 13:23 UhrChristian_1994
06.04.2021 um 10:25 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
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