Wie El Gordo 2023 ablief: Lange Wartezeit auf den Hauptgewinn und bunter denn je

El Gordo ist eine der am höchsten dotierten Lotterien weltweit und in dessen Heimatland Spanien ein echtes Spektakel. Die Ziehung erfolgte auch in diesem Jahr – wie immer – am 22. Dezember im altehrwürdigen Opernhaus Teatro Real in Madrid. Das Treiben scheint dabei von Jahr zu Jahr bunter zu werden. Zudem mussten die Teilnehmer bei der aktuellen Ausgabe ungewöhnlich lange auf den Jackpot warten.

Kurz vor Weihnachten berichteten wir über die Warnung der GGL zur Teilnahme an El Gordo in Deutschland. Die bei Zweitlotterien angebotenen Lose seien „illegal“ und eine Beteiligung „strafbar“, so die Quintessenz. Dennoch dürften wieder eine ganze Menge deutsche Tipper mitgemacht haben. Aber natürlich längst nicht so viele wie im Heimatland „des Dicken“, wie „El Gordo“ übersetzt ins Deutsche heißt.

Tatsächlich ist in Spanien statistisch gesehen jeder Einwohner im Besitz von rund drei Losen. Die verkauften Scheine hatten in den letzten Jahren regelmäßig einen Gesamtwert von weit mehr als drei Milliarden Euro. Und die damit verbundene wahrlich gewaltige Spielerschaft geht den Tag der Ziehung großteilig als regelrechtes Volksfest an. Am 22. Dezember scheint sich alles um El Gordo zu drehen – es wird sich verkleidet, häufig ausgiebig gefeiert und fieberhaft auf den Jackpot gehofft. In diesem Jahr kam der heiß erwartete Hauptgewinn jedoch erst ganz zum Schluss der Veranstaltung.

So lief die Ziehung von El Gordo 2023 ab

1. Die Ziehung ist bei El Gordo streng geregelt. Das Ritual sieht vor, dass die Gewinnzahlen von Schülern des Internats Ildefonso im Alter von 8 bis 14 Jahren vorgesungen werden.
2. Die entsprechenden Kugeln befinden sich in einem großen Gitterball. Auf den 100.000 Holzbällen sind nicht wie im deutschen Lotto einzelne Ziffern abgebildet, sondern die kompletten fünfstelligen Gewinnzahlen.
3. Es gibt zudem einen kleineren Gitterball, in dem sich noch einmal 1807 Kugeln mit den aufgedruckten Preisgeldern befinden.
4. Zeitgleich fällt aus jedem der beiden Gitterbälle genau eine Kugel in eine Schüssel: Das sind die Gewinnnummer und der betreffende Preis.
5. Nach der Verkündigung durch die Kinder werden die Kombinationen schließlich registriert und gesichert.

Das Event begann auch 2023 – wie immer – um 9.00 Uhr morgens und fand – wie gewohnt - im Opernhaus Teatro Real in Madrid statt. Die Spieler, die live dabei waren, erlebten das oben geschilderte Procedere daraufhin mehr als vier Stunden lang wieder und wieder, ohne dass der Hauptgewinn fiel. Um 13:15 Uhr war es dann endlich so weit: Ein kleiner Junge verkündete mit etwas unsicherer Stimme den Jackpot „El Gordo“. Beim Publikum vor Ort brach ein gewaltiger Jubel los. An den TV-Geräten dürfte sich eine ähnliche Erleichterung breitgemacht haben.

Die meisten Hauptgewinner kommen aus Valencia

Das lange Warten auf El Gordo hat sich für diejenigen, die ein Ticket mit der Nummer 88008 besaßen, allemal gelohnt. Insgesamt gab es 185 Lose mit dieser Ziffernfolge. Die meisten dieser Scheine wurden in der Region Valencia verkauft. Insbesondere der kleine Ort Vilamarxant, der nur ca. 10.000 Einwohnern hat, verzeichnete einen wahren Geldsegen. Hier sind gleich mehrere Glückliche um (mindestens) einige Hunderttausend Euro reicher geworden.

Leider sind entsprechende Lotterieerlöse in Spanien allerdings nicht steuerfrei. Gewinne ab 40.000 Euro werden vom Fiskus immer belangt. Es fällt hier eine steuerliche Abgabe von 20 Prozent an. Bei einer Gewinnsumme von 400.000 Euro bedeutet das einen Reinerlös von 328.000 Euro.

El Gordo wird immer bunter und schriller

Natürlich hoffen alle Teilnehmer zunächst einmal darauf, bei El Gordo den großen Gewinn zu machen. Abgesehen davon ist die Ziehung jedoch ein riesiges Event und für viele Spanier einfach ein Mordsspaß. Die treuesten Anhänger haben die ganze Nacht vor dem Teatro Real gewartet, um live und vor Ort bei der Auslosung dabei sein zu können. Fast alle hatten sich verkleidet – sie trugen glitzernde Hüte, ganze Weihnachtsmannausstattungen oder kamen individuell herausgeputzt. Fröhlich und verrückt muss es sein, so der allgemeine Eindruck. Es gab in diesem Jahr laut Medienberichten sogar einen „originalgetreuen“ Papst im Publikum. Die Anhängerschaft lauschte dem Singsang der Kinder mit Hochspannung, klatschte Beifall und flippte förmlich aus, als letztlich der große Jackpot vergeben wurde.

Selbstverständlich war das spanische Fernsehen live dabei. Zusätzlich zu zahlreichen Berichterstattungen aus dem Teatro gingen die TV-Sender in die Lottoannahmestellen, in denen die erfolgreichen Lose verkauft worden waren und interviewten Teilnehmer auf den Straßen Madrids oder in Feier-Locations. Es lag eine allgemeine Fröhlichkeit in der Luft – selbst diejenigen, die nicht gewonnen hatten, freuten sich mit den Glücklichen. Sekt und andere alkoholische Getränke flossen in Strömen und nahezu die gesamte Nation war in Partystimmung.

Fazit: Auch einige Deutsche waren bei El Gordo erfolgreich

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