Dänische Glücksspieleinsätze sinken deutlich durch Covid-19
Dänemark hat einen regulierten Glücksspielmarkt in allen Bereichen. Am Glücksspielmarkt sieht man die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie massiv. Zwar sind die Umsätze in Online Casinos in Dänemark gestiegen, aber die Umsätze der Spielbanken sind ausgeblieben.
Während der Covid-19-Pandemie hatte Dänemark schnell gehandelt und sofort alle Kindereinrichtungen und die meisten Orte des öffentlichen Lebens geschlossen. Man ist mit wenigen Infektionen und wenigen Toten durch die Pandemie gekommen, doch die Wirtschaft hat darunter gelitten.
Die dänische Glücksspielbehörde (Spillemyndigheden) hat im ersten Halbjahr einen Rückgang der Glücksspieleinnahmen um 19,2 % ausgewiesen. Der Umsatz lag nur bei 2,70 Milliarden dänischen Kronen (362,6 Millionen Euro).
Durch den harten Lockdown des Landes ab Anfang März 2020 mussten viele Läden schließen. 14 Tage später waren auch Versammlungen von mehr als 10 Personen in der Öffentlichkeit verboten. Einkaufszentren, Sportstätten, Restaurants, Cafés und andere Orte mit nahem Kontakt zwischen den Menschen waren seit diesem Zeitpunkt geschlossen. Die Spielbanken des Landes wurden bereits am 11. März 2020 geschlossen. Das hat dazu geführt, dass die Umsätze in Spielbanken und bei Spielautomaten von „Danske Spil“ nahezu komplett eingebrochen sind.
Die aktuelle Glücksspielsituation in Dänemark
Seit April 2020 wird der Lockdown wieder gelockert. Angefangen hat man mit der Öffnung von Schulen und Kindergärten. Spielbanken durften erst wieder ab Mai 2020 öffnen.
In diesem Zeitraum sind die größten Rückgänge bei den Offline Casinos und Spielautomaten von „Danske Spil“ zu verzeichnen. Der Bruttospielertrag der Spielbanken sank um mehr als 50 % auf 82 Millionen Kronen (11 Millionen Euro) in den ersten sechs Monaten. Der Umsatz mit Spielautomaten ist um 46,6 % eingebrochen. Man erzielte lediglich noch 382 Millionen Kronen (51 Millionen Euro).
Im Bereich der Sportwetten verzeichnete man ebenfalls einen Schwund um 19,6 % auf 1,01 Milliarden Kronen (135,7 Millionen Euro). Das ist nicht verwunderlich, immerhin wurden von Mitte März bis Mai alle Sportveranstaltungen ausgesetzt.
Nutznießer in der Branche waren die Online Casinos. Sie konnten einen Anstieg des Umsatzes um 2,8 % verzeichnen. Es wurden 1,23 Milliarden Kronen (rund 165,2 Millionen Euro) eingenommen.
Umsätze nach den jeweiligen Quartalen
Im ersten Quartal 2020 musste man bereits einen Rückgang der Glücksspielumsätze von 5 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Im zweiten Quartal sind die Umsätze über alle Produkte hinweg um 32,8 % eingebrochen. Der Umsatz belief sich nur noch auf 1,16 Milliarden Kronen. Gegenüber dem ersten Quartal entspricht das einem Minus von 24 %.
Offline Casinos mussten nach dem Lockdown Umsatzeinbußen von 83 % gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Sie sind auf nur 16 Millionen Kronen Umsatz gekommen. Bei den Geldspielgeräten gingen die Umsätze im ersten Quartal um fast 73 % auf 99 Millionen Kronen zurück.
Die Einnahmen aus Sportwetten brachen nach der Einstellung der wichtigsten Sportaktivitäten um 41,2 % auf 373 Millionen Kronen ein. Die Einnahmen aus Online-Casinos widersetzten sich dem Abwärtstrend und stiegen im ersten Quartal um 4,5 % auf 673 Millionen Kronen. Im zweiten Quartal konnte man keinen Anstieg bei der Nutzung von Online Casinos feststellen. Die Regulierungsbehörde führt das auf einen Anstieg beim Umsatz von Geldspielgeräten von 21,2 % zurück.
Das Spielverhalten soll sich beim Online-Glücksspiel ebenfalls leicht verändert haben. Der Anteil der Spieler von Desktop-PCs ist um 8 % gestiegen. Desktop-PCs nutzten 36,1 % der Spieler in Online Casinos. Der Anteil von Smartphone-Spielern ist hingegen auf 47,7 % gesunken, was knapp 4 % Rückgang gegenüber dem Vorjahr sind.
Spielerschutz ist in Dänemark wichtig
Im ersten Halbjahr hat das dänische ROFUS-Programm (Abkürzung für Frivilligt Udelukkede Spillere) zum Ausschluss von Glücksspielen 23.469 Nutzer registriert. Das sind 839 mehr als zum 31. März 2020. Der Anstieg war aber geringer als im ersten Quartal. Dort verzeichnete man 1.600 Anmeldungen beim Selbstausschluss-Programm. Es handelt sich um ein Programm zur Sperrung von allen Glücksspielangeboten.
Es haben sich 68,1 % von der Gesamtzahl an Nutzern dauerhaft vom Glücksspiel ausgeschlossen. Weitere 18,4 % haben alle Webseiten sechs Monate lang blockiert, 8,8 % drei Monate lang und 4,7 % einen Monat lang. Männer machen den größten Anteil mit 75,4 % der selbst ausgeschlossenen Spieler aus.
Dänemarks staatliches Glücksspielunternehmen Danske Spil hat kürzlich eine Partnerschaft mit dem dänischen Fußballverband angekündigt, um die Jugend vor Ort vom Glücksspiel abzuhalten. Der Schritt erfolgt vor dem Start des Spil-ID-Programms am 1. September 2020. Spieler müssen dann einen speziellen Ausweis erhalten, den sie bei jedem Versuch, auf Glücksspielprodukte in Einzelhandelsgeschäften zuzugreifen, vorlegen müssen.
Zu Beginn der Pandemie versuchte Spillemyndigheden die Menschen zur Nutzung des nationalen Selbstausschlusssystems und der Hotline „StopSpillet“ zu ermutigen, wenn sie das Gefühl hatten, ein Suchtproblem zu haben. „StopSpillet“ erhielt im zweiten Quartal 86 Anrufe von Spielern und 413 Anrufe von Dritten, die nach Informationen suchten oder im Namen einer anderen Person anriefen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Glücksspielsektor in Dänemark entwickelt. Man hat nicht mit steigenden Infektionszahlen wie in anderen Ländern zu kämpfen. Das kann eine positive Entwicklung begünstigen.
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