Niederlande: 183 Glücksspielanbieter haben Interesse – Lizenzen nicht vor 2021
Die Niederlande wollte eigentlich eine vernünftige Regulierung für das Online Glücksspiel auf den Weg bringen. Die Verantwortlichen haben jetzt aber Bescheid gegeben, dass man nicht vor dem 1. Januar 2021 offiziell mit der Vergabe von Glücksspiellizenzen starten kann.
Im Februar 2019 hatte sich das niederländische Parlament für eine Regulierung des Online Glücksspielmarktes entschlossen. René Jansen, Vorsitzender der Glücksspielregulierungsbehörde Kansspelautoriteit, hat jetzt bekannt gegeben, dass man bis zum 1. Juli 2020 alle Regelungen für das neue Online Glücksspielgesetz treffen möchte. Danach wird es dann Ausschreibungen für Online Glücksspiellizenzen geben, die bis zum 1. Januar 2021 vergeben werden sollen. Erst dann soll der Internetglücksspielbetrieb in den Niederlanden offiziell starten.
Lizenzvergabe wurde erneut vertagt
Das Ministerium für Justiz und Sicherheit erstellt derzeit noch diverse Regelungen zur Regulierung von Online Casinos und Sportwetten. Erst wenn die genauen Vorgaben bekannt sind, startet die Regulierungsbehörde mit der Umsetzung und der Ausschreibung von Lizenzen. Die Unternehmen, welche sich dann bewerben, müssen überprüft werden. Erst danach kann eine Vergabe von Konzessionen für Online Glücksspiel erfolgen.
Trotzdem hatte Jansen bereits jetzt Betreiber eingeladen, auf die Webseite der Regulierungsbehörde zu gehen und sich für eine Lizenz anzumelden. Sie sollten die Formulare vor dem 21. Juni 2019 ausfüllen. Hintergrund war, dass man in Schweden beobachtet hatte, dass die Regulierungsbehörde nicht mit so vielen Glücksspielanbietern gerechnet hatte. Damit in den Niederlanden es etwas geordneter bei der Vergabe von Lizenzen abläuft, hat man sich zu dem Start einer Umfrage durchgerungen.
183 Anbieter haben Interesse am niederländischen Markt
Insgesamt 79 Glücksspielanbieter hatten sich bis 17. Juni 2019 bei Kansspelautoriteit über das entsprechende Formular angemeldet und damit Interesse bekundet. In den letzten Tagen kamen dann weitere 58 Anbieter dazu, die ebenfalls Interesse hätten. Insgesamt wurden so 183 Glücksspielanbieter gezählt.
89 Interessenten sind ausländische Glücksspielanbieter, wobei 83 bereits eine Glücksspiellizenz aus einem anderen EU-Land haben. 74 potenzielle Bewerber sind auf dem Offline-Markt derzeit aktiv.
Die genaue Liste der Bewerber wurde nicht bekannt gegeben. Zu den möglichen Glücksspielanbietern gehört aber auf jeden Fall Holland Casino, da man das Monopol im Bereich der Offline Casinos innehat.
Insgesamt hofft aber der Geschäftsführer von Holland Casino, Erwin van Lambaart, dass die Regulierungsbehörde die getroffenen Regelungen strikt durchsetzt. Man hatte im Gesetz festgelegt, dass Anbieter, welche bereits um holländische Spieler geworben haben (mit niederländischer Webseite und Zahlungsanbietern) eine Sperrfrist von 2 Jahren erhalten.
Von der Betsson-Gruppe wären in diesem Falle das Oranje und Kroon Casino betroffen. Der Glücksspielbetreiber hatte jetzt Ambitionen gezeigt, mit einer anderen Marke, die nicht iDEAL als Zahlungsoption nutze, in den Markt einzusteigen.
Glücksspielmonopolist Holland Casino macht sich keine Sorgen
Das Holland Casino macht sich aber um die Zukunft im Online Casino Bereich keinerlei Sorgen. Das Unternehmen erzielte in einer aktuellen Umfrage in der Bevölkerung ein Markenbewusstsein von 84 %. Holland Casino steht in der Bevölkerung sehr zuverlässig für Glücksspiel an dritter Stelle. Bekannter sind die staatliche Staatsloterij (92 %) und die Nationale Postcode Loterij (89 %).
Die bekanntesten privaten und ausländischen Glücksspielmarken sind hingegen die Kindredgruppe mit der Marke Unibet – 24 % der Befragten kannten das Unternehmen. Die GVC Holdings mit bwin belegte Rang 2 mit 12 %. Die PokerStars Gruppe kam wie bet365 auf 8 %.
Die Regulierungsbehörde nimmt an, dass am Ende deutlich weniger als 183 Glücksspielanbieter eine Lizenz erhalten werden. Man wird strikte Prüfungen durchführen, die sicherlich nicht alle Interessenten bestehen können. Zudem sind die finanziellen Kosten recht beachtlich.
Antragssteller müssen eine Gebühr von 45.000 € für eine Konzession zahlen. Weiterhin muss man Garantien von mehr als 830.000 € bereithalten, wenn sie für den Markt zugelassen werden. Des Weiteren gibt es spezielle Auflagen, die erfüllt werden müssen: beispielsweise Richtlinien zur Suchtprävention, Qualitätssicherungsprozesse und Identitätsprüfungsmaßnahmen. Die Glücksspielbehörde entwickelt derzeit ein Lizenzvergabeverfahren, damit die ersten Anträge nach Inkrafttreten des Gesetzes entgegengenommen werden können.
Derzeit werden noch die technischen Anforderungen ausgehandelt, die ein Glücksspielanbieter laut Gesetz erfüllen muss. Außerdem wird die Sperrfrist für Anbieter, die bereits in den Niederlanden aktiv waren, noch einmal verhandelt.
Bis 1. Juli 2020 soll dieser Prozess jedoch abgeschlossen sein. Ab diesem Zeitpunkt kann man dann Glücksspiellizenzen beantragen, die dann hoffentlich am 1. Januar 2021 zur Öffnung der ersten Online Casinos und Sportwettenanbieter mit niederländischer Konzession führen.
Bildquelle: Fotolia 219399680 - Paragraph Symbol In Front Of Netherlands Flag © Andrey Popov
Um einen Fehler zu melden, musst du dich zuerst kostenlos bei GambleJoe registrieren.
0 Kommentare zu: Niederlande: 183 Glücksspielanbieter haben Interesse – Lizenzen nicht vor 2021
Kommentar verfassenUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
Du möchtest selbst Kommentare auf GambleJoe schreiben? Dann erstelle dir einfach ein GambleJoe Benutzerkonto.