USA: Nonnen veruntreuten mehr als 500.000 Dollar einer katholischen Schule
Zwei Nonnen haben Spenden und Studiengelder einer Schule unterschlagen. Bisher ist nicht geklärt, was mit dem Geld geschehen ist. Es heißt aber, dass die Nonnen gerne in Casinos gegangen sind. Sie können aber auch andere private Ausflüge damit finanziert haben.
Mitarbeiter der Erzdiözese Los Angeles haben jetzt gegenüber Eltern der Schüler von der St. James Catholic School in Torrance und gegenüber ehemaligen Absolventen zugegeben, dass zwei Nonnen über 6 Jahre hinweg mindestens 500.000 Dollar (441.000 Euro) an Schulgebühren und Spenden unterschlagen haben. Dies sind die ersten Erkenntnisse aus den Bankunterlagen. Ungewiss ist, wie viel Bargeld nicht registriert wurde.
Ebenso unklar ist, wofür das Geld verwendet wurde. Die Nonnen sollen viel unterwegs gewesen sein und teilweise sogar in Casinos gespielt haben. Die Schule befindet sich in der Stadt Torrance, die im Südwesten Kaliforniens unweit von San Diego liegt. Las Vegas ist 300 Meilen entfernt, man bräuchte etwa 6 Stunden mit dem Auto dorthin.
Betrug wurde zufällig aufgedeckt
Der eigentliche Skandal wurde bereits Ende November bekannt. Die Schule hatte bekannt gegeben, dass es interne Ermittlungen gegen zwei Ordensschwestern im Sisters of St. Joseph of Carondelet gab. Die Schwestern Mary Margaret Kreuper und Lana Chang sind zwar Anfang des Jahres in den Ruhestand gegangen, haben aber scheinbar über Jahre hinweg einen beträchtlichen Teil der Schulgelder für persönliche Zwecke genutzt.
Monsignore Michael Meyers hatte jetzt in einer öffentlichen Versammlung bekannt gegeben, dass seit 6 Monaten interne Ermittlungen wegen des Vorfalls laufen. Diese seien ausgelöst worden, da Mary Margaret Kreuper (Schulleiterin der St. James Catholic School) nach 28 Jahren nun ihren Dienst niedergelegt hat und in den Ruhestand ging. Es handelte sich damals um eine normale Überprüfung der Unterlagen.
Zur gleichen Zeit, als die Finanzüberprüfung war, forderte eine Familie zufällig eine Kopie eines an die Schule ausgestellten Schecks. Dabei fiel auf, dass der Scheck auf einem Konto gutgeschrieben wurde, welches nicht der Schule gehört hat.
Die Schulleiterin wurde wegen der bevorstehenden Finanzprüfung sehr nervös und besorgt. Teilweise forderte sie sogar von der Belegschaft, dass Aufzeichnungen verändert wurden. Meyers wurde mit der Sache betraut und leitete die Auffälligkeiten an einen internen Ermittler der Diözese weiter. Er bestätigte den ersten Verdacht. Daraufhin hat die Erzdiözese zur Aufarbeitung einen externen Prüfer beauftragt.
Betrug seit mindestens einem Jahrzehnt
Die Überprüfung ergab, dass mindestens 10 Jahre lang Gelder unterschlagen wurden. Die Schule konnte dennoch jedes Jahr schwarze Zahlen schreiben, sodass scheinbar nicht genauer geprüft wurde.
Ein pensionierter FBI-Agent hatte die Ermittlungen geführt. Bei Gesprächen mit den beiden Verantwortlichen haben sie das System beschrieben, welches sie nutzen konnten.
Es gab wohl seit 1997 ein längst vergessenes Kirchenbankkonto, von dem nur Chang (Lehrerin der Schule) und Kreuper (Schulleiterin) Kenntnis hatten. Richtige Bankunterlagen existierten in der Gemeinde nur noch von 2012, daher gab es keine Unterlagen über das Konto. Um den Betrug aufrecht zu halten, hatte Kreuper ein System. Alle Schecks für Studiengebühren und andere Spenden gingen durch ihre Hände, bevor die Schecks zur Buchhaltung gelangten. Sie habe angeblich einige Schecks zurückbehalten und auf dem anderen Kirchenkonto hinterlegt. Der einzige Unterschied bei den Schecks war, dass sie mit dem Stempel „St. James Convent“ anstelle von „St. James School“ versehen wurden. Die Buchhaltung hatte die Schecks durch den offiziellen Stempel nicht weiter geprüft.
Was passierte mit dem Geld?
Die Schwestern nutzten den größten Teil für ihre persönlichen Zwecke. Ein Teil wäre aber laut den Aussagen der beiden wieder in die Reservefonds der Schule „recycelt“ worden. Der Anwalt der Schule teilte auf die Frage lediglich mit:
Wir wissen, dass sie ein Muster für Ausflüge hatten. Wir wissen, dass sie ein Muster hatten, in Casinos zu gehen. In Wirklichkeit benutzten sie das Konto als ihr persönliches Konto.
Die Schwestern zeigten wohl mehrfach Reue und bestätigten, dass die von der gemeinnützigen Bildungsstiftung der Schule gesammelten Mittel nicht betroffen seien.
Welche Konsequenzen hat es für die Nonnen?
Die Erzdiözese kooperiert mit der Polizei von Torrance. Man möchte jedoch nicht beschwerdeführende Partei sein. Diese Entscheidung wurde getroffen, da der Orden der Schwestern (St. Joseph of Carondelet) für die entstandenen Kosten aufkommen wird. Die Schule wird eine Rückerstattung erhalten und die Schwestern haben „schwere Sanktionen“ durch die Ordensleitung zu erwarten.
Die beiden Schwestern wurden in getrennte Klöster versetzt. Es sind weitere Sanktionen geplant, die man jedoch nicht öffentlich machen möchte. Die Schule hatte versprochen, dass nun Systeme entwickelt werden, damit solche Fehler nicht mehr so einfach geschehen können.
In letzter Zeit häufen sich die Vorfälle von Religionsmitgliedern, die Gelder unterschlagen und fürs Glücksspiel ausgegeben haben. Die Nonnen sollen es im Casino durchgebracht haben, wenn auch nur einen Teil. Die Kirche wettert sonst eher gegen das Glücksspiel, obwohl sich dabei keine eindeutigen Bibelstellen anführen lassen. Zwar hatten wir in Deutschland bei einem Priester einen ähnlichen Fall, aber dass herzensgute und aufopfernde Nonnen so etwas machen würden, hätte zumindest ich nicht erwartet. Der Teufel steckt aber manchmal im Detail.
Bildquelle: 205840145 - View from the back to the nun in the church, close-up © watman
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