Michigan: Illegales Glücksspiel als Familienunternehmen
In Michigan haben ein 57-jähriger Mann und sein Sohn eine illegale Spielhalle mit 19 Glücksspielautomaten betrieben. Jetzt wartet die Familie auf eine Anhörung vor Gericht und die Strafe der beiden Männer für das illegale Glücksspiel.
Familienunternehmen stehen normalerweise für Tradition und gutes Handwerk. In Roseville im US-Bundesstaat Michigan haben ein 57-jähriger Vater und sein 31-jähriger Sohn das 777 Café betrieben, in dem sie 19 Slotmaschinen aufgestellt hatten.
Nach einer Untersuchung des Roseville Police Departments, des Michigan Generalstaatsanwalts und des Michigan Gaming Control Board (MGCB) wurden die beiden Männer angeklagt. Am 12. Februar 2012 bekannte sich der Vater in drei Fällen, die im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel stehen, für schuldig.
Was haben Vater und Sohn verbrochen?
Der 57-jährige David J. H. hatte im Jahre 2018 den Imbiss 777 Café mit 19 Slotmaschinen betrieben. Sein Sohn Lucas H. aus China Township war ebenfalls an dem Familienunternehmen beteiligt.
Anfang des Jahres 2018 gingen erste Meldungen bei der Polizei ein, dass die beiden ein Café mit illegalen Spielautomaten betreiben. Im Juni 2018 kam es zu einer Razzia mit anschließender Beschlagnahmung der Spielautomaten. Anfangs hatten die beiden Männer behauptet, dass die verwendeten Spielautomaten von einem unabhängigen Spielelabor zertifiziert und genehmigt worden seien. Später wurde jedoch festgestellt, dass die MGCB die Automaten nicht zertifiziert hatte.
In Michigan ist das Glücksspiel grundsätzlich erlaubt. Jedoch muss das Michigan Gaming Control Board eine Lizenz für die Spielautomaten ausstellen. Im gesamten US-Bundesstaat gibt es 19 Spielbanken. Die meisten davon sind in Hand von Stämmen der amerikanischen Ureinwohner. Lediglich drei Casinos werden nicht von amerikanischen Ureinwohnern betrieben. Sie befinden sich alle in Detroit. Die Casinos sind 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche geöffnet. Man darf die Casinos ab 21 Jahren betreten.
Das Michigan Gaming Control Board schreibt vor, dass Spielautomaten die Mindeststandards von Nevada oder New Jersey erfüllen müssen. In Nevada (Las Vegas) müssen die Automaten wenigstens eine Auszahlungsquote von 75 % besitzen. In New Jersey (Atlantic City) liegt die vorgeschriebene Auszahlungsquote bei 83 %. Die Auszahlungsquote und technische Funktion der Automaten übernimmt die Regulierungsbehörde in Michigan. Erst wenn sie die Spielautomaten abnimmt, dürfen sie aufgestellt werden.
In Michigan ist das Betreiben von Geschicklichkeits-Spielautomaten gestattet. Sobald diese Automaten aber den Eindruck von Casinospielen erwecken, sind sie eigentlich verboten und dürfen nicht aufgestellt werden. Michigan hat derzeit einige Probleme mit illegalem Glücksspiel, daher betonte der Geschäftsführer der Glücksspielbehörde, Richard S. Kalm, noch einmal die Gefahren, welche durch illegales Glücksspiel entstehen können:
Illegale Glücksspieloperationen können zu anderen schweren Verbrechen führen. Im Allgemeinen werden Menschen betrogen, und das Geld, das diese Einrichtungen verdienen, finanziert das organisierte Verbrechen. Wir fordern die Bürger von Michigan dringend auf, mutmaßliche illegale Glücksspiele den örtlichen Behörden oder unserer Behörde zu melden.
Illegales Glücksspiel in 14 Unternehmen 2019 gestoppt
Die Strafverfolgungsbehörden von Michigan haben in der vergangenen Woche gemeldet, dass man im letzten Jahr in 14 Unternehmen die Glücksspielaktivitäten unterbunden hatte. Die Entscheidungen für die Unterlassungsverfügungen sollen mit dem MGCB getroffen worden sein. Die Unternehmen gaben an, dass sie Arcade-Spiele (Redemption Games) anbieten würden. Es handelte sich laut Polizei aber um Glücksspielautomaten, wie man sie aus Casinos kennen würde.
Die 14 Unternehmen befanden sich in sechs verschiedenen Bezirken: Kent County, Lapeer County, Genesee County, Macomb County, Oakland County und Washtenaw County.
Der Geschäftsführer der Glücksspielbehörde hatte noch einmal ausgeführt, warum man vehement gegen illegales Glücksspiel vorgeht:
Illegales Glücksspiel kann zu Geldwäsche und anderen Verbrechen führen, die sich auf die Sicherheit der Gemeinden in Michigan auswirken. Legales Glücksspiel wird besteuert und reguliert. Die Steuern finanzieren beispielsweise die Bildung und gehen zurück in die Gemeinde. Ein illegales Glücksspielunternehmen unterstützt die Gemeinden nicht, sondern schöpft lediglich Geld aus ihr heraus.
Mit welchen Strafen muss man in Michigan beim illegalen Glücksspiel rechnen?
David H. ist nicht zum ersten Mal in illegales Glücksspiel verwickelt. Bereits 2013 bekannte er sich schuldig, einen Spiel- und Glücksspielstandort betrieben zu haben. Nach einer Vereinbarung im Strafverfahren (Deal) hat er sich einverstanden erklärt, der Bevölkerung keine Spielautomaten mehr zur Verfügung zu stellen. Die Vereinbarung hatte ihn damals vor einer 10-jährigen Gefängnisstrafe wegen Durchführung illegaler Glücksspielgeschäfte bewahrt.
Diesmal steht für den 57-jährigen Mann eine Höchststrafe von 10 Jahren im Raum, wobei Experten jedoch davon ausgehen, dass die Strafe durch das Geständnis milder ausfallen könnte. Für den Sohn soll es wegen Beihilfe bis zu 5 Jahre Gefängnis geben. Die Urteile der Richter werden am 5. März für den Vater und am 12. März für den Sohn erwartet.
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