Bereits zum zweiten Mal in Folge sind die Fallzahlen beim unerlaubten Glücksspiel in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) deutlich gestiegen. Insgesamt erfasste die Polizei im Jahr 2024 exakt 6.247 Fälle von unerlaubten Glücksspielen gemäß §§ 284, 285 und 287 Strafgesetzbuch (StGB). Aber woran liegt es, dass die Fallzahlen auch im vergangenen Jahr deutlich gestiegen sind?

Schon vor ziemlich exakt einem Jahr berichteten wir bei GambleJoe darüber, dass in der Polizeistatistik eine deutliche Steigerung der Fallzahlen im Deliktsbereich „unerlaubtes Glücksspiel“ festzustellen war. Dieser Trend hat sich offensichtlich auch im Jahr 2024 fortgesetzt, sodass die aktuelle PKS 6.247 entsprechende Fälle ausweist. Im Vergleich zum Jahr 2023 entspricht diese Zahl eine Steigerung in Höhe von 18,3 %.

Fälle von unerlaubtem Glücksspiel um knapp ein Fünftel gestiegen – was sind die Gründe?

Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der polizeilich erfassten Delikte im Bereich des unerlaubten Glücksspiels um knapp ein Fünftel. Im Jahr zuvor war die Zunahme an Fällen mit einem Plus von über 180 % sogar noch deutlich höher. Wie sich die Fallzahlen in den vergangenen Jahren im Detail entwickelt haben, zeigt unsere folgende Auflistung:

  • 2016: 555 Fälle
  • 2017: 504 Fälle
  • 2018: 832 Fälle
  • 2019: 947 Fälle
  • 2020: 762 Fälle
  • 2021: 1.907 Fälle
  • 2022: 1.861 Fälle
  • 2023: 5.281 Fälle
  • 2024: 6.247 Fälle

Der Vorstandssprecher der Deutschen Automatenwirtschaft, Georg Stecker, hat bereits öffentlich über die Ursachen für den deutlichen Anstieg der Fallzahlen philosophiert. Er gehe davon aus, dass die Menschen auf illegale Angebote ausweichen, wenn das legale Angebot nicht attraktiv genug sei. Konkret äußerte er sich in einem Statement wie folgt:

„Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wenn es kein ausreichendes und zeitgemäßes, legales Angebot gibt, weichen die Menschen in den illegalen Markt aus. Die Politik darf diese Realität nicht ignorieren (…)“.

Wer also den illegalen Glücksspielmarkt effektiv bekämpfen wolle, müsse ein attraktives legales Angebot gewährleisten. Die Schließung vieler legaler Spielhallen in den Städten hat dazu geführt, dass Menschen, die spielen wollen, immer häufiger auf illegale Angebote ausweichen (müssen).

Die Aufklärungsquote ist bei Delikten rund um das illegale Glücksspiel auch im Jahr 2024 mit 98,1 % hoch gewesen. Aufgeklärt ist ein Fall laut PKS jedoch bereits, wenn ein Tatverdächtiger ermittelt und polizeilich erfasst ist. Eine Verurteilung ist hierfür nicht maßgeblich. Noch im Mai 2018 berichteten wir bei GambleJoe darüber, dass Straftaten mit Glücksspielbezug in Deutschland zurückgegangen sind.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) wurde am 2. April 2025 unter anderem von der Bundesinnenministerin Nancy Faeser veröffentlicht. Demnach gab es im Jahr 2024 bundesweit insgesamt 5.837.445 Straftaten.

Fazit

Illegales Glücksspiel ist in Deutschland nach wie vor ein großes Problem. Insgesamt gab es 2024 über 6.200 polizeilich erfasste Delikte in diesem Bereich, wobei die Dunkelziffer noch um einiges höher sein dürfte. Seit 2020 haben sich die Fallzahlen sogar um das Achtfache erhöht. Es ist damit zu rechnen, dass es auch in diesem Jahr zumindest ähnlich hohe Fallzahlen rund um das unerlaubte Glücksspiel in Deutschland geben wird.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/polizei-pistole-mission-7066596/

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1 Kommentar zu: Kriminalstatistik: Illegales Glücksspiel auf Rekordniveau

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An was dass wohl liegt, wenn man bei regulierten nur noch abgezockt wird, wohl kaum ein Wunder.

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