Tipico wirbt unerlaubt im Bayern-Stadion

Für den international tätigen Glücksspielanbieter Tipico hat die Bandenwerbung im Münchner Fußballstadion nun ein Nachspiel. Was ist passiert? Bei einer Begegnung zwischen dem FC Bayern München und dem Hertha BSC wurden auf der Bande am Spielfeldrand unerlaubte Werbesprüche eingeblendet. Aber um welche unerlaubten Werbeschriftzüge hat es sich konkret gehandelt und welche Konsequenzen hat Tipico zu befürchten?

Erst vor wenigen Wochen ging es in einem bei GambleJoe veröffentlichten Artikel um das mögliche Aus für Wettanbieter-Werbung bei Werder Bremen. Nun wurde der milliardenschwere Sportwetten- und Casino-Anbieter Tipico vom Fachverband Glücksspielsucht abgemahnt. Ausschlaggebend für die Abmahnung war eine unerlaubte Bandenwerbung in der Münchner Allianz-Arena am 30. April dieses Jahres.

Werbeslogans im Stadion – Verstoß gegen den GlüStV

Konkret wird dem auf Malta ansässigen Glücksspielanbieter vorgeworfen, dass dieser bei einem Bundesliga-Spiel zwischen dem FC Bayern München und Hertha BSC in mehreren Fällen unerlaubte Werbeschriftzüge auf den Banden am Spielfeldrand eingeblendet haben soll. Genauer gesagt soll es sich um die Werbesprüche „Tipico – Jetzt Wette platzieren“ und „Tipico – Offizieller Partner der Bundesliga“ gehandelt haben.

Das Problem: Gemäß des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) darf im Stadion ausschließlich mit dem Markennamen geworben werden. Folglich sind Zusätze wie „Jetzt Wette platzieren“ unzulässig und stellen eine unzulässige Werbemaßnahme dar. In einem anderen Artikel haben wir uns kürzlich die Frage gestellt, warum Sportler überhaupt so häufig Werbung für Glücksspiele machen.

Tipico wird abgemahnt – welche Strafe wird fällig?

Der Wettgigant Tipico wurde kurze Zeit nach der Bundesliga-Partie vom Fachverband Glücksspielsucht angeschrieben und abgemahnt. Darüber hinaus wurde eine Unterlassungserklärung gefordert. Einem „Spiegel“-Bericht zufolge sei die Unterlassungserklärung von Tipico mittlerweile abgegeben worden. Hierin soll sich Tipico im Falle einer Zuwiderhandlung verpflichten, eine Vertragsstrafe zu zahlen.

Darüber hinaus dürfte Tipico noch ein Bußgeld der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) zu erwarten haben. Über die Höhe des möglichen Bußgeldes ist bislang noch nichts bekannt. Die Vorsitzende des Fachverbandes, Ilona Füchtenschnieder, ist sich jedoch sicher, dass die GGL den Fall weiterverfolgen wird:

„Wir haben unsere Erkenntnisse weitergegeben und wissen, dass der Vorgang dort untersucht wird.“

Parallel dazu weist Füchtenschnieder jedoch auch darauf hin, dass man in der Vergangenheit zahlreiche ähnlich gelagerte Verstöße festgestellt habe. Nur habe der Verband nicht die erforderlichen Ressourcen, allen Fällen vollumfänglich nachzugehen.

Fazit

Tipico ist und bleibt einer der wichtigsten Sponsoren im deutschen Fußball. Nichtsdestotrotz wurde dem erfolgreichen Glücksspielunternehmen im aktuellen Fall vor Augen geführt, dass die Einhaltung der Vorschriften im GlüStV aktuell intensiver denn je überwacht wird. Der auf Malta ansässige Anbieter hat sich jedenfalls einsichtig gezeigt und die Unterlassungserklärung unterzeichnet. Man darf gespannt sein, ob in den deutschen Fußballstadien dann zukünftig wirklich nur noch mit dem Markennamen der Glücksspielanbieter ohne weitere Zusätze geworben wird.

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