Umsätze in Liechtensteiner Casinos im freien Fall
Die Umsätze in den Liechtensteiner Casinos sind seit Beginn des neuen Jahres massiv eingebrochen. Laut Brancheninformationen gingen die Einnahmen seit dem 7. Januar 2025 um bis zu 85 % zurück. Aber was ist der Grund für den plötzlichen Umsatzeinbruch und was bedeutet dieser für die Zukunft der Casinos in Liechtenstein?
Bereits mehrfach berichteten wir bei GambleJoe über die Entwicklung der Glücksspielbranche in Liechtenstein. Dabei haben wir uns bereits im Frühling 2021 die Frage gestellt, ob Liechtenstein das Las Vegas von Europa ist. Zwischenzeitlich standen für die rund 40.000 Einwohner im Fürstentum sogar sechs Casinos zur Verfügung. Mittlerweile hat sich die Situation verändert, sodass wir im Sommer vergangenen Jahres bereits über erste Casino-Schließungen in Liechtenstein berichteten. Seit Anfang 2025 ist die Situation für die Spielstätten im Fürstentum jedoch wohl noch deutlich bedrohlicher geworden.
Länderübergreifende Spielersperren für Schweizer Besucher lassen Umsätze einbrechen
Am 7. Januar 2025 ist ein Abkommen zwischen Liechtenstein und der Schweiz in Kraft getreten, wonach nun ein Sperrdatenaustausch zwischen beiden Ländern stattfindet. Das bedeutet, dass ein in der Schweiz gesperrter Spieler im benachbarten Liechtenstein ebenfalls nicht mehr spielen kann. Das neue Abkommen hat offensichtlich katastrophale Folgen für die Umsätze in den Liechtensteiner Casinos. Denn Besucherinnen und Besucher aus der Schweiz waren für die Liechtensteiner Casinos eine äußerst wichtige Zielgruppe.
Branchenangaben zufolge sind die Bruttospielerträge seit dem Inkrafttreten am 7. Januar bereits um bis zu 85 % eingebrochen. Im Vorfeld sei man noch davon ausgegangen, dass die Umsätze „nur“ um etwa 30 % zurückgehen werden. Laut dem Liechtensteiner Verbandspräsident Markus Kaufmann sei den Casinos in Liechtenstein durch das neue Abkommen die Geschäftsgrundlage vollständig entzogen worden. Demnach komme das Abkommen einem faktischen Casino-Verbot in Liechtenstein gleich und die Spielstätten im Fürstentum seien nicht mehr überlebensfähig. Bereits im Sommer 2023 haben wir uns die Frage gestellt, wie der Spielerschutz in Liechtenstein funktioniert.
Gesperrte Spieler aus der Schweiz können in Deutschland problemlos spielen
In Liechtenstein wird insbesondere die Tatsache kritisiert, dass sich das neue Abkommen über den Sperrdatenaustausch nur auf die Schweiz und Liechtenstein bezieht. Ein in der Schweiz (und in Liechtenstein) gesperrter Spieler kann dementsprechend problemlos im ebenfalls benachbarten Deutschland ohne Einschränkungen spielen. Insbesondere die Casinos in Bregenz, Lindau und Konstanz befinden sich im Grenzbereich, sodass sie innerhalb kurzer Zeit von Spielern aus Liechtenstein oder der Schweiz erreicht werden können.
Nun ist aus Sicht des Liechtensteiner Glücksspielverbandes dringend politisches Handeln erforderlich. Zuletzt betrugen die Staatseinnahmen aus der Geldspielabgabe im Fürstentum nämlich über 50 Millionen Franken. Wenn an den Grundvoraussetzungen nichts geändert wird, dürfte von diesem Betrag in der Zukunft nicht mehr viel übrigbleiben, was zu einem erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden für das kleine Liechtenstein führen würde. Zudem sind die Arbeitsplätze der rund 400 Mitarbeitenden in akuter Gefahr, die aktuell direkt in den Casinos in Liechtenstein beschäftigt sind. Schon Anfang vergangenen Jahres hat sich Liechtenstein dazu entschlossen, bis 2028 keine Lizenzen für Online Casinos vergeben zu wollen.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/liechtenstein-stadt-architektur-176116/
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2 Kommentare zu: Umsätze in Liechtensteiner Casinos im freien Fall
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Christian_1994
28.01.2025 um 22:11 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
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