UK Gambling Commission: Strafen gegen Platinum Gaming und Gamesys
Die beiden Glücksspielanbieter Platinum Gaming und Gamesys haben gegen den Spielerschutz und die Geldwäscherichtlinien verstoßen. Anfang Juni 2019 hat die Regulierungsbehörde Großbritanniens Millionenstrafen gegen beide Glücksspielanbieter verhängt.
Platinum Gaming (Unibet.co.uk) muss 1,6 Millionen Pfund (1,8 Millionen Euro) Strafe zahlen, während Gamesys (jackpotjoy.com) lediglich 1,2 Millionen Pfund (1,35 Millionen Euro) Strafe bekommt. In beiden Fällen wurde gegen den Kodex der sozialen Verantwortung verstoßen. Man hatte teilweise Spieler gestohlenes Geld einzahlen lassen, ohne sich über die Herkunft des Geldes ausreichend zu informieren.
1,6 Millionen Pfund Strafe für Platinum Gaming
Ein VIP-Spieler bei Platinum Gaming konnte 629.420 Pfund (rund 700.000 Euro) gestohlenes Geld beim Online Casino einzahlen. Obwohl der Spieler dem obersten Risikolevel aufgrund seiner Einsätze zugeordnet wurde, fragte man nicht nach den Quellen seines Vermögens. Die Untersuchung der UK Gambling Commission ergab, dass die Einzahlungen und Verluste so hoch waren, dass der Glücksspielanbieter das Spielen hätte verbieten müssen.
Ein Spieler, der bereits wegen eines 2 Millionen Pfund (2,25 Millionen Euro) Betrugs verurteilt wurde, hatte zuvor ein Casinokonto bei Platinum Gaming eröffnet und innerhalb kurzer Zeit höhere Summen verloren. Insgesamt belaufen sich die Verluste auf 629.420 Pfund (rund 700.000 Euro).
Richard Watson, Executive Director der Regulierungsbehörde, sagte dazu:
Es gab eine Schwäche im System von Platinum Gaming. Die Konsequenz ist, dass mehr als eine halbe Million Pfund durch das Geschäft geflossen sind. Das ist nicht akzeptabel. Ich empfehle alle anderen Betreiber, diesen Fall aufmerksam zu lesen und daraus ihre Schlüsse zu ziehen.
Es ist ein weiteres Beispiel, wie wir gegen Anbieter Vorgehen, die es nicht schaffen, ihre Kunden zu schützen und effektive Maßnahmen gegen Geldwäsche zu erzielen. Wie müssen die Industrie auf das nächste Level heben und den Spielern in Großbritannien den sichersten und fairsten Glücksspielmarkt der Welt bieten. Wenn neue Verfehlungen auftreten, werden wir wieder handeln.
Was war so auffällig am Spielverhalten bei Platinum Gaming?
Der Spieler hat am 24. Februar 2017 das Casinokonto eröffnet. Am 26. Februar 2017 wurde er als VIP-Spieler markiert. Mehrmals am Tag, am Abend und in der Nacht hatte der Kunde gespielt. Auf erste Gewinne folgten hohe Einzahlungen und stornierte Auszahlungen, die immer häufiger wurden. Das Weiterspielen trotz Verlustphasen von 11 Tagen wäre in der Folge ein eindeutiges Zeichen für einen Problemspieler gewesen. Der Spieler schloss den Account im März 2017 und begann im Oktober 2017 wieder damit. Dort hat er in 21 Tagen 10-mal mehr verloren als im Februar.
Der Spieler wurde als VIP eingestuft, daher hatte man nicht alle erforderlichen Informationen eingeholt, um eine effektive Entscheidung treffen zu können. Der Spieler wurde zwar als hochriskant geführt, dennoch dachten die Verantwortlichen, dass sie auf dem Level keine Nachweise über die Herkunft des Geldes führen müssten.
Mitte Oktober 2017 wurde das Konto ohne weitere Fragen wieder geöffnet. Erst nach 18 Tagen wurde er nach der Herkunft des Wohlstandes über ein Formular mit Ankreuzfragen befragt. Es wurde am selben Tag beantwortet. Daraufhin wurden genauere Nachforschungen nach der Herkunft der Gelder angestellt, die der Spieler nicht beantwortete. Am 7. November wurde das Konto dann geschlossen. In 21 Tagen wurden 651.370 Pfund (etwa 730.000 Euro) eingezahlt, wovon 619.420 Pfund (rund 700.000 Euro) verspielt wurden.
Man identifizierte den Fehler als menschliches Versagen, da der Spieler nie den VIP-Status hätte erlangen dürfen. Ohne den VIP-Status wären die Probleme früher aufgefallen.
Welche Strafe bekam Platinum Gaming?
629.420 Pfund Sterling (circa 700.000 Euro) mussten an die Opfer des betrügerischen Spielers zurückgezahlt werden. Als eigentliche Strafe müssen 990.200 Pfund (etwa 1,1 Millionen Euro) an das Projekt National Strategy to Reduce Gambling Harms gezahlt werden. Zum Schluss kommen noch einmal 9.800 Pfund (rund 11.000 Euro) als Untersuchungskosten für die UK Gambling Commission hinzu.
1,2 Millionen Pfund Strafe gegen Gamesys
Die Gamesys Gibraltar Limited muss insgesamt 1,2 Millionen Pfund (1,35 Millionen Euro) Strafe zahlen. Zwischen 2014 und 2016 hatten 3 Spieler die Möglichkeit, gestohlenes Geld bei dem Online Glücksspielanbieter einzuzahlen. Alle drei fielen bei Polizei-Untersuchungen auf, bei den Nachforschungen stellte sich heraus, dass sie gestohlenes Geld bei Gamesys einzahlen konnten.
Die Untersuchung der Gambling Commission wurde nach Abschluss der Polizeiarbeiten gestartet. Unter anderem habe das Unternehmen ignoriert, dass die Verluste der Kunden stetig stiegen. Außerdem wurden die Einsätze an den Slots und die täglichen Einzahlungen immer höher. Ein Kunde hatte sogar einem Mitarbeiter geschrieben, dass die Ausgaben beim Casino gesunken seien, weil er Probleme mit der Finanzierung habe. Er konnte dennoch 3 Monate weiterspielen. Es wurden Verbesserungsmaßnahmen besprochen, die den Umgang mit Problemspielern betreffen sollen.
Gamesys muss auf jeden Fall 460.472 Pfund (517.000 Euro) an die Opfer der drei Spieler zurückzahlen. 690.000 Pfund (775.000 Euro) werden als Strafe auferlegt und müssen dem Projekt National Strategy to Reduce Gambling Harms gezahlt werden.
Die britische Glücksspielbehörde hat bei den beiden Anbietern einmal mehr gezeigt, dass man Unternehmen mit Fehlern beim Spielerschutz oder der Geldwäscheprävention empfindliche Strafen auferlegt. Sicher sind sie nicht so hoch wie bei Casumo oder der Daub Alderney Limited zuletzt, aber dennoch wird es die Glücksspielanbieter treffen.
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