UK Gambling Commission: Paddy Power muss 2,2 Millionen Pfund Strafe zahlen
Das Unternehmen Paddy Power Betfair hat laut britischer Gambling Commission gegen Spielsuchtschutzmaßnahmen verstoßen und die Vorgaben zur Prävention vom Geldwäschegesetz nicht im ausreichenden Maße befolgt. Das Unternehmen muss als Konsequenz ein Strafpaket von 2,2 Millionen Pfund zahlen.
Bei Paddy Power hat man Verstöße im Bereich der sozialen Verantwortung festgestellt. So konnten beispielsweise 5 Besucher problemlos spielen, obwohl es Anzeichen von problematischem Spielverhalten gibt. Ferner hat man gegen die Auflagen zur Geldwäsche verstoßen und hätte Nachweise einholen müssen. Zur Strafe muss Paddy Power nun die Gewinne von 0,5 Millionen Pfund (rund 0,56 Millionen Euro) durch die 5 Kunden zurückzahlen. Als Strafe werden mehr als 1,7 Millionen Pfund (fast 2 Millionen Euro) erhoben. Außerdem müssen die Untersuchungskosten der UK Gambling Commission übernommen werden.
Was ist bei Paddy Power Betfair vorgefallen?
Vor allem im Bereich der sozialen Verantwortung und der Anti-Geldwäsche-Kontrollen gab es einige Nachlässigkeiten von Paddy Power. Es gab 5 Vorfälle mit Kunden, die ein problematisches Spielverhalten aufwiesen, aber dennoch Geld einzahlen konnten, was sie sich kriminell angeeignet hatten.
Im Jahr 2016 haben zwei Kunden beispielsweise erhebliche Beträge bei den Wettbüros von Paddy Power eingezahlt. Es handelte sich um gestohlenes Geld. In einem Fall hatte ein Mitarbeiter einer Wohltätigkeitsorganisation dies vom Arbeitgeber entwendet. In den konkreten Fällen hätte es sehr viele Anzeichen für die Spielsucht der beiden Kunden gegeben. Der Wettanbieter hatte es aber versäumt, die beiden Kunden darauf anzusprechen. Zudem wurde die Herkunft des Geldes in keiner Weise hinterfragt, was als Zeichen für ein Fehlen von wirksamen Anti-Geldwäsche-Kontrollen gewertet wurde.
Im Jahr 2016 wurde ebenfalls bei 3 Online Spielern festgestellt, dass es Schwachstellen in Bezug auf die Überprüfung der Herkunft des Geldes gibt. Ferner wurden die Kunden auf ihr ungewöhnliches Spielverhalten nicht angesprochen. Paddy Power hat die Vorfälle zugegeben. Die eigenen Programme waren für eine kurze Zeit deaktiviert und so kam es zu den Vorfällen, die aber seitens der Gambling Commission nicht näher erläutert wurden.
Die Konsequenzen aus den Vorfällen
Paddy Power hat die Gambling Commission umfangreich über die Fehler aufgeklärt. Alle Fakten wurden rechtzeitig offengelegt. Man ist somit insgesamt recht zufrieden mit der Zusammenarbeit. Das Unternehmen selbst hat die Fehler eingestanden, aber letztlich hatte man bereits die Maßnahmen zur Erkennung solcher Fälle entwickelt – sie wurden nur nicht angewendet. Dennoch werden nun die Richtlinien zur Spielsuchterkennung und der Prävention von Geldwäsche überprüft und verbessert. Um die Standards zu verbessern, möchte man außerdem mit anderen Anbietern der Branche besser zusammenarbeiten.
Lizenziertes Glücksspiel soll dafür sorgen, dass gestohlene Gelder nicht zum Wetten verwendet werden können. Jeder Betreiber, der seinen Kunden die Möglichkeit bietet, offline oder online zu wetten, muss sowohl der Geldwäscheprävention als auch der sozialen Verantwortung gerecht werden und haftet für das eingezahlte Geld.
Daher sieht man in den Vorfällen klare Verstöße gegen die Auflagen der Konzession. Die Strafen setzen sich deshalb wie folgt zusammen:
- Rückzahlung der gestohlenen Gelder an die Unternehmen: 498.508 Pfund (564.471 €)
- Strafzahlung zur National Responsible Gambling Strategy: 1.717.121 Pfund (1.944.333 €)
- Ermittlungskosten der UKGC: 50.045 Pfund (56.667 €)
Die Strafe wurde durch die gute Kommunikation abgemildert. Dennoch ist die Strafe gegenüber Vergehen der Vergangenheit von anderen Online Casinos (beispielsweise dem Grosvenor Casinos oder LeoVegas) relativ hart. Gegen 32Red wurde jedoch eine ähnlich hohe Strafe verhängt, da man ebenfalls gegen Geldwäschepräventionsbestimmungen verstoßen hatte.
Die Regulierungsbehörde geht aber noch einen Schritt weiter. Ab dem 31. Oktober 2018 treten neue und strengere Regeln in Kraft, die das Verbraucherrecht stärken sollen.
Die neuen Regeln der UK Gambling Commission
Die neuen Gesetze betreffen vor allem Werberechte und Verbraucherrechtsverstöße, die deutlich schneller und härter geahndet werden sollen. Die Fairness beim Glücksspiel soll verbessert werden. Folgende Änderungen sind vorgesehen:
- Einfachere und schnellere Vergabe von Geldstrafen für unpassende Werbung (Werbung, die Kinder anspricht oder Darstellungen von glamourösem Glücksspiel).
- Meldemöglichkeiten für Werbung von Drittanbietern direkt beim Glücksspielbetreiber.
- Schnelleres Vorgehen gegen Verbraucherrechtsverstöße (unfaire und irreführende Praktiken oder unzumutbare Restriktionsbeschränkungen).
- Besseres Beschwerdeverfahren durch Glücksspielanbieter, Probleme müssen beispielsweise innerhalb von 8 Wochen gelöst werden.
- Strengeres Vorgehen gegen Glücksspielunternehmen, die Spam-Marketing-E-Mails oder Texte versenden.
Für die Verantwortlichen bei der UK Gambling Commission steht fest, dass der Schutz der Interessen von Verbrauchern am wichtigsten ist. Man möchte sicherstellen, dass sie vor unverantwortlicher Werbung und irreführenden Werbeaktionen besser geschützt sind.
Für Spieler aus Großbritannien bedeuten die neuen Handlungsvorschriften einen besseren Kundenschutz. Es wird sich zeigen, wie sich die Online Casinos und Wettbüros daran halten und wie viele Strafen es in der Zukunft wegen Verstößen gegen die neuen Richtlinien geben wird.
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4 Kommentare zu: UK Gambling Commission: Paddy Power muss 2,2 Millionen Pfund Strafe zahlen
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24.10.2018 um 17:37 UhrKnochen
24.10.2018 um 18:19 UhrAnonym
24.10.2018 um 19:39 UhrDutch78
26.10.2018 um 10:16 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
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