Gambling Commission stellt Kinder- und Jugendschutz in den Vordergrund
Die Gambling Commission in Großbritannien möchte den Kinder- und Jugendschutz stärker fokussieren. Durch Beratungen mit dem Strategieausschuss für verantwortungsvolles Spielen (Responsible Gambling Strategy Board RGSB) möchte man neue Maßnahmen entwickeln, um Kinder und Jugendliche vor den Gefahren des Glücksspiels zu schützen.
Die UK Gambling Commission hat wohl einen Bericht des Responsible Gambling Strategy Boards zum Thema Kinder- und Jugendschutz erhalten und nun einige neue Vorschläge unterbreitet, um die Gefahren durch Spielsucht bei Jugendlichen zu verringern. Dabei sollen vor allem folgende Themen in den Mittelpunkt rücken:
- Der Zugang von Kindern und Jugendlichen zum Glücksspiel
- Risiken durch digitales und online Glücksspiel
- Präventive Maßnahmen im Bereich Bildung und Behandlung
- Beweissammlung und Spielverhalten von Minderjährigen
Mittlerweile hat man einen Maßnahmenkatalog veröffentlicht, den man in nächster Zeit in Form von konkreten Richtlinien umsetzen möchte.
Welche neuen Richtlinien sollen den Jugendschutz verbessern?
Es gibt eine Reihe von Neuerungen, welche die Optionen des Demo-Modus oder die Verfügbarkeit des Online Angebotes betreffen. Es wird sich einiges ändern, unter anderem fordert die Gambling Commission auch eine Verifizierung vor der Einzahlung.
Richtlinien für den Zugang von Kindern und Jugendlichen zum Glücksspiel
Es gibt einige Glücksspielangebote wie Produkte der National Lottery, die sich bereits an 16-jährige Briten richten und von ihnen in Anspruch genommen werden können. Man erwartet, dass die Betreiber solcher Glücksspielangebote, die sich an unter 18-Jährige richten, Maßnahmen ergreifen, um das Schadensrisiko für die minderjährigen Kunden zu verringern. Die Gambling Commission möchte mit der Industrie und anderen beteiligten Organisationen zusammenarbeiten, damit man die besten und wichtigsten Maßnahmen ergreifen kann, um den Jugendschutz in diesem Bereich zu verbessern.
Man möchte in Zukunft, dass sich alle Verbraucher, die sich bei Online Casinos anmelden, vor der Einzahlung verifizieren. So soll sichergestellt werden, dass alle Spieler dort das erforderliche Mindestalter haben und nicht minderjährig sind. Man zieht auch Online-Tests zur Überprüfung der Umsetzung dieser Maßnahme in Erwägung.
Weiterhin möchte man diskutieren, ob der Demo-Modus nur erlaubt sein sollte, wenn Nutzer beim Online Casino angemeldet sind und bereits ihr Alter verifiziert haben.
Das ganze Thema der Glücksspielwerbung soll stärker in den Fokus gerückt werden. Man möchte dabei mit dem RGSB, GambleAware und der Advertising Standards Authority (ASA) zusammenarbeiten, um erst einmal eine Debatte über die Auswirkungen der Werbung in Bezug auf Stil, Inhalt und Quantität auf Kinder und Jugendliche zu führen. Am Ende sollen neue Regeln für die Werbung erstellt sowie mögliche Sanktionen besprochen werden.
Risiken durch digitales und online Glücksspiel
Man möchte mit anderen Regulierungsbehörden in diesem Punkt zusammenarbeiten, um über die Risiken des Online Glücksspiels aufzuklären und größeren Druck auf die Unternehmen ausüben zu können. Weiterhin sollen die Unternehmen auch wachsam gegenüber Drittunternehmen sein, die ihre Produkte oder Dienstleistungen verwenden oder anbieten beziehungsweise bewerben.
Das Online Glücksspiel soll in Zukunft als ein Hauptrisiko behandelt und auf die gleiche Stufe wie Cybermobbing, Pornographie und Extremismus gestellt werden.
Präventive Maßnahmen in Bezug auf Bildung und Behandlung
Das RGSB hat die Notwendigkeit stärkerer strategischer Ansätze zur Spielsuchtprävention durch Bildungseinrichtungen herausgestellt. Spätestens im nächsten Jahr möchte man nationale Strategiepläne auf den Weg bringen, damit die vorbeugenden Bildungs- und Behandlungsdienste gegen Spielsucht besser aufeinander abgestimmt werden. Alle beteiligten Organisationen sollen eine gemeinsame Strategie verfolgen.
Beweissammlung und Kundenverhalten
Es gibt eine 3-Jahres-Strategie der UK Gambling Commission, um Glücksspiel fairer und sicherer zu machen. Diese erfordert jedoch ein besseres Verständnis des Schadens durch die Spielsucht. Daher sollen spezielle Daten zum Glücksspielverhalten von 16- und 17-Jährigen gesammelt werden. Weiterhin ist eine Zusammenarbeit mit dem Responsible Gambling Strategy Board geplant, um besser zu verstehen, welchen Schaden unter 18-Jährige durch das Glücksspiel erleiden. In diesem Zusammenhang soll auch die Arbeit mit dem National Lottery Betreiber intensiviert werden, damit er bessere Daten beim Spielverhalten von jungen Briten bereitstellt.
Die Regulierungsbehörde möchte das Thema des Jugendschutzes stärker in den Mittelpunkt rücken. Tim Miller, Executive Direktor der Gambling Commission, erklärte die Ziele wie folgt:
Wir setzen uns dafür ein, Kinder und Jugendliche vor dem Schaden zu schützen, der durch das Glücksspiel entstehen kann - es steht im Mittelpunkt unserer Regulierung. Wir haben unsere Expertenberater, den Responsible Gambling Strategy Board, gebeten, dieses Thema kritisch zu betrachten. Der Rat hilft uns, uns neu auszurichten und festzulegen, was wir als Nächstes tun müssen. In diesem Jahr wollen wir beispielsweise eine gezielte Überprüfung der Altersverifikationsprozesse durchführen und eventuelle Schwachstellen beseitigen.
Hintergrund der neuen Absichten der Gambling Commission
Die UKGC stand in den letzten Wochen und Monaten immer wieder medial in der Kritik, da das Thema der Spielsucht bei Kindern und Jugendlichen zunehmend präsenter wird. Ein neuer Bericht über das Spielverhalten von Jugendlichen in Großbritannien von 2011 bis 2017 sowie eine Aufforderung des RGSB an die Gambling Commission für neue Aktionen führten dazu, dass dieser Maßnahmenkatalog jetzt als Antwort veröffentlicht wurde. Folgende Kernfakten lassen sich aus den Berichten zum Thema Glücksspiel und Jugendliche zusammenfassen (Stand der Daten: Dezember 2017):
- 12 % der Jugendlichen zwischen 11 und 16 Jahren haben in Großbritannien in der letzten Woche gespielt.
- 80 % der 11- bis 16-Jährigen haben Glücksspielwerbung im TV gesehen.
- 0,9 % der 11- bis 16-Jährigen haben ein problematisches Spielverhalten.
- 10 % der Jugendlichen zwischen 11 und 16 Jahren folgen Glücksspielunternehmen auf sozialen Medien.
Zwar konnte man insgesamt feststellen, dass die regelmäßige Beteiligung von Jugendlichen und Kindern am Glücksspiel seit 2011 um 11 % gesunken ist, dennoch zeigen einige Meldungen, dass das Thema Spielsucht bei Minderjährigen nicht unterschätzt werden sollte. Vor diesen Statistiken hat die britische Regulierungsbehörde den neuen Maßnahmenkatalog geschaffen.
Fazit: Die Glücksspielszene wird in Zukunft noch strenger reguliert
Wenn wirklich alle angedachten Maßnahmen umgesetzt werden und durch die Diskussionen der entsprechenden Organisationen noch weitere hinzukommen, kann man davon ausgehen, dass in Großbritannien die Regulierung des Glücksspiels weiter voranschreitet. Da dort Wetten und Glücksspiel bereits gesellschaftlich etabliert sind und zum Leben dazugehören, ist es nicht verwunderlich, dass sich der Druck auf die Regulierungsbehörde erhöht, damit neue Richtlinien zum Kinder- und Jugendschutz geschaffen werden.
Da die Regulierungsbehörde scheinbar auch andere Regulierungsbehörden für die Themen sensibilisieren möchte, kann sich dadurch in ganz Europa etwas ändern. In gewisser Weise wäre es durchaus wünschenswert, da so der Spielerschutz insgesamt gestärkt wird.
Bildquelle: 117894770 - junges Mädchen am Smartphone © bildschoenes
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