Seit nun zwei Monaten gelten die von vielen Seiten herbeigesehnten strengeren Richtlinien zum Glücksspiel auf Twitch. Aus der Sicht von Kritikern geht die Plattform jedoch nur halbherzig und Jahre zu spät gegen die meist illegalen Casino-Streams vor. Dennoch ist seit kurzer Zeit ein deutlicher Nutzerschwund auf Twitch feststellbar. Aber ist Twitch für Casino-Streamer wirklich nicht mehr attraktiv?

Bereits im September letzten Jahres berichteten wir darüber, dass Twitch Casino-Streams stark einschränken will. Mittlerweile sind die neuen Richtlinien beim Glücksspiel in Kraft getreten. Seither haben viele Casino-Streamer der Plattform den Rücken gekehrt und sich nach alternativen Streaming-Plattformen umgesehen. Darüber hinaus ist damit zu rechnen, dass auch viele andere große Streamer in nächster Zeit Twitch verlassen werden.

Hat Twitch den Bezug zur Realität verloren?

In den vergangenen Wochen und Monaten ist viel passiert im Bereich der Glücksspiel-Streams. Nachdem Twitch seine Nutzungsbedingungen im Oktober aktualisiert hat, ist das Streamen von Glücksspielinhalten deutlich unattraktiver geworden. Mittlerweile ist es zum Beispiel verboten, als Streamer Empfehlungscodes für Glücksspielanbieter zu teilen. Darüber hinaus sind auch Werbebanner, die einen entsprechenden Link enthalten, verboten. Selbst ein mündlicher Hinweis auf einzelne Anbieter ist nicht erwünscht.

Der erfolgreiche Twitch-Streamer Trainwreckstv wirft der Plattform vor, einen zu geringen Anteil zu leisten und im Prinzip nur als „Website-Host“ zu fungieren. Und dafür verlange die Plattform die Hälfte der Einnahmen der Streamer. Weiterhin äußert der Streamer in seinem Statement, dass Twitch „den Bezug zur Realität verloren hat“ und sein Imperium auf den Rücken der Streamer aufgebaut hat.

Viele Casino-Streamer wechseln zur Konkurrenz

Seit dem Update der Nutzungsbedingungen suchen viele erfolgreiche Streamer auf Twitch nach einer besseren Alternative. Die strengeren Richtlinien hatten nämlich auch zur Folge, dass verbotene Glücksspielseiten nicht mehr im Stream gezeigt werden dürfen. Dazu gehört auch das erfolgreiche Krypto-Casino Stake.com. Viele Glücksspiel-Streamer wie zum Beispiel xQc oder Corinna Kopf hatten zum Teil millionenschwere Deals mit dem Krypto-Casino. Im Oktober haben wir uns bereits in einem Artikel die Frage gestellt, wer überhaupt die Casino-Streamerin Corinna Kopf ist. Zuletzt sind einige bekannte Streamer zu DLive gewechselt oder handeln beispielsweise neue Deals mit YouTube aus.

DLive ist eine Blockchain-basierte Streaming-Plattform, die erst seit 2017 am Markt ist. Im Jahr 2019 wurde der Anbieter durch das Unternehmen Rainberry, Inc. übernommen. Der wohl größte Vorteil für die Streamer besteht hier darin, dass ein Großteil der Einnahmen an die Publisher ausgeschüttet wird (über 90 %). Bei Twitch erhielten die Streamer zuletzt nur etwa 50 % der Einnahmen ausgezahlt.

Des Weiteren wirbt auch die Plattform Kick.com aktuell aktiv um neue Streamer und Zuschauer. Hier sollen die Bedingungen für die Streamer spürbar attraktiver gemacht werden, um diese anzuziehen. Bei Kick.com sollen unter anderem „Trinkgelder“ zu 100 % an die Streamer weitergeleitet werden. Twitch hat hiervon immer einen beachtlichen Anteil einbehalten.

Fazit

Es scheint, als habe sich Twitch zu lange auf seiner faktisch vorhandenen Monopolstellung ausgeruht. Viele Creators kritisieren bereits seit längerer Zeit, wie Twitch mit ihnen umgeht. Nach dem Update der Nutzungsbedingungen scheinen viele erfolgreiche Streamer nun die Reißleine zu ziehen und Twitch den Rücken zuzukehren. Und mit den großen Streamern verschwinden dann natürlich auch immer mehr Zuschauerinnen und Zuschauer zur Konkurrenz. Wenn Twitch nun also nicht schnell interveniert, dann könnte sich der „Twitch-Hype“ schon bald dem Ende zuneigen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/illustrations/ende-abspann-bokeh-licht-farbe-139849/

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3 Kommentare zu: Twitch: Das Ende einer Ära der Casino-Streamer?

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Twitch wollte nur Stake, Roobet etc. loswerden.
Das ist auch gelungen, allerdings hat Stake sich kurzerhand eine eigene Plattform erstellen lassen (Kick), die immer mehr Zulauf erhält und wesentlich stabiler und ohne Delay im...   Mehr anzeigen
Sehe keine Alternative zu Twitch. 50/50 ist schon frech aber dafür gibt es Twitch Prime - was viel ausmacht trotz der Senkung.
Richtig so!

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