Untersuchungen gegen Trainer der Scottish Premier League wegen Glücksspiel
Ein Trainer der 1. Schottischen Fußballliga, Brian Rice, entschuldigt sich für sein Spielsuchtproblem und räumt Verstöße gegen die Spielregeln der Scottish Football Association ein. Zum ersten Mal bekennt der Trainer jetzt, dass er einen Rückfall in die Spielsucht erlebt hat.
Der Compliance-Beauftragte der schottischen Football Association hat eine Beschwerde wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Spielregeln erhalten. Die Verstöße betreffen den Cheftrainer des Vereins Hamilton Academical. Der Verein gehört zur 54.000 Einwohner umfassenden Stadt Hamilton, welche sich 22 Kilometer südöstlich von Glasgow befindet. Der Verein bestätigte jetzt die Beschwerde und die Untersuchung der schottischen Fußball-Regelhüter.
Der ehemalige Spieler und jetzige Cheftrainer, Brian Rice, gestand ein, dass es Verstöße gegen die Auflagen des schottischen Fußballverbandes gegeben hatte. Er entschuldigte sich darauf beim Team und den Fans.
Der Verein hat von Anfang an mit der Scottish FA kooperiert
Der Verein betont, dass man die gesamte Zeit der Untersuchung gut mit dem Verband zusammengearbeitet habe. Daher hat man die Verstöße gegen die Regeln des Fußballverbandes eingestanden. Bisher wurden die Medien nicht darüber aufgeklärt, was genau vorgefallen ist.
Der Cheftrainer entschuldigt sich
Brian Rice hat sich bei den Spielern, Trainern, seinen Freunden und Kollegen entschuldigt. Er hat jetzt offiziell freiwillig die Verstöße gegen die Spielregeln der Scottish Football Association zugegeben. Seine aktuelle Situation beschreibt er so:
Diese Entscheidung war eine der schwierigsten, aber auch die einfachste. Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich in der Vergangenheit mit der Spielsucht zu kämpfen hatte. Die Realität ist, dass ich süchtig bin, und obwohl ich stolz auf die Tatsache war, dass ich mich von dieser Krankheit erholt habe. Ehrlichkeit ist ein wesentlicher Bestandteil des Wiederherstellungsprogramms: Ehrlichkeit für mich selbst und Ehrlichkeit für diejenigen, die mich weiterhin unterstützen, einschließlich meiner Familie und meiner Fußballfamilie in Hamilton.
Dem schottischen Fußballverband hat er sein Problem mit dem Glücksspiel gemeldet. Für ihn ist es ein Eingeständnis, dass die Spielsucht zurückgekehrt ist und er einen Rückfall hatte. Er entschuldigt sich bei dem Verein, aber auch den Spielern, Fans und Kollegen, die er im Stich gelassen hat. Er hofft aber auch, dass es einen Vorbild-Charakter für Leute in der gleichen Situation darstellt:
Ich akzeptiere, dass ein Verstoß gegen die Regeln mit einer Bestrafung einhergeht. Der Grund für diese Aussprache ist, dass mit dieser schrecklichen, isolierenden Krankheit verbundene Stigma zu beseitigen, in der Hoffnung, dass diejenigen, die mit dem schottischen Fußball zu tun haben und in ähnlicher Verfassung sind, Hilfe suchen und Kraft aus meinem Geständnis schöpfen können.
Er habe sich bei dem letzten Mal schon der Genesung verpflichtet. Rice kann selbst nicht glauben, wieder in den Griff der Spielsucht geraten zu sein. Er ist sich auch sicher, dass diese Krankheit nicht mit einer Behandlung geheilt werden könne. Er beschreibt es so:
Du bist ein Süchtiger fürs Leben und durch mein Engagement für das 12-stufige Genesungsprogramm bin ich zuversichtlich, dass ich jeden Tag über diese Krankheit auf dem Laufenden bleiben kann.
Dem Verein dankt er für die „unerschütterliche Unterstützung“. Er habe mit Spielern und dem Management gesprochen. Durch Offenheit und Ehrlichkeit möchte er für seine Verfehlungen büßen. Für die Zukunft hat er folgende Hoffnung:
Ich freue mich auf eine Zukunft, die auf Wahrheit und Hingabe zur Genesung beruht, und ich wünsche mir, dass jeder, der sich im Griff dieser stillen, aber destruktiven Krankheit verwundbar, hilflos oder hoffnungslos fühlt, sich melden und Hilfe suchen kann.
Vorstand von Hamilton Academical Football Club zeigt Verständnis
Colin McGowan hat im Namen des Vorstands vom Hamilton Academical Football Club den Fall kommentiert. Colin hat den Stolz der Kollegen zum Ausdruck gebracht, dass Rice sich seine Spielsucht eingesteht. McGowan war selbst ein Süchtiger, der sich seit 20 Jahren um die Beratung von Süchtigen kümmert. Er kommentierte den Fall wie folgt:
Ich glaube, dass Brians Handlungen ein Beweis für kolossale Kraft und Inspiration sind. Ich habe seit dem Wiederauftauchen seiner Sucht viel mit Brian gesprochen und weiß, dass er einen abgenutzten Weg gegangen ist, von kleineren, weniger häufigen Wetten bis zum Schneeball-Effekt einer täglichen Sucht. Er hat sich wieder voll und ganz auf die Therapeuten eingelassen, setzt sich für die Genesung ein und hat die volle Unterstützung aller Mitarbeiter von Hamilton Academical.
Ehrlichkeit ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Sucht. Der schottische Fußballverband hat sich für das entgegengebrachte Einfühlungsvermögen bedankt. Die Kontrolle der Regeln sei für die Integrität des Sportes notwendig.
In der schottischen Premier League wird die Nachricht von seinem Verstoß gegen die Spielregeln sicher viel Medienaufmerksamkeit hervorrufen. Er hofft dennoch, dass es in den Medien eher um die Auswirkungen der Spielsucht, als um den Verstoß gegen die Regeln an sich geht. Trotzdem sieht er in der Bewältigung des Problems etwas Positives:
Es ist das jüngste Beispiel für eine Krankheit, von der viele Menschen in ganz Schottland betroffen sind. […] Wir glauben auch, dass Brians heutiges öffentliches Eingeständnis von enormer Bedeutung sein kann, um das Leben anderer Trainer und Spieler zu verbessern, die mit seiner Sucht und anderen Abhängigkeiten zu kämpfen haben.
Colin McGowan möchte den Kollegen der Scottish Professional Football League schreiben. Er möchte einen Vorschlag für die Einführung einer Glücksspielamnestie einführen. Die Selbstberichterstattung von Spielverletzungen soll gefördert werden. Es soll den Menschen ermöglichen, ihre Sucht mithilfe der Umwelt sicher zu bekämpfen.
Gegen welche Regeln wurde verstoßen?
Rice hat bisher keine genauen Erklärungen abgegeben, gegen welche Regeln er verstoßen hat. Die Regeln der Scottish Football Association besagen jedoch, dass Spieler bei einem Fußballspiel in keiner Weise wetten dürfen. Außerdem darf ein Spieler nicht „wissentlich“ Einfluss auf das Spiel nehmen, um ein Ereignis herbeizuführen, durch das ein Dritter finanziell durch das Glücksspiel profitiert.
Bisher ist nur klar, dass die Untersuchungen sich auf Verfehlungen zwischen 2015 und 2019 beziehen. Es bleibt abzuwarten, wie die offiziellen Ermittlungen enden.
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1 Kommentar zu: Untersuchungen gegen Trainer der Scottish Premier League wegen Glücksspiel
Kommentar verfassenRasmik12
27.01.2020 um 20:49 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
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