Über 25.000 Glücksspielseiten: Thailand blockiert im Akkord

Die thailändische Regierung hat in den vergangenen Monaten mehr als 25.000 Webseiten mit illegalem Glücksspielbezug sperren lassen. Hinzu kommen weitere 35.000 gesperrte Internetseiten mit anderen verbotenen Inhalten. Hierzulande wird das Instrument des IP-Blockings bislang noch deutlich zurückhaltender von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) eingesetzt.

Bekanntermaßen gibt es in Thailand viele kuriose Gesetze, deren Sinn man nicht immer verstehen muss. So ist es hier beispielsweise verboten, mehr als 120 Spielkarten zu besitzen, da in so einem Fall direkt illegales Glücksspiel unterstellt werden kann. Darüber hinaus ist es verboten, E-Zigaretten zu rauchen oder zu besitzen oder Geldscheine zu zerknüllen, da hierauf der König abgebildet ist und dies als Majestätsbeleidigung gewertet wird. Auch beim Thema Online-Glücksspiel geht die thailändische Regierung keine Kompromisse ein und sperrt seit rund fünf Monaten munter tausende illegale Glücksspiel-Webseiten.

Thailand sperrt in fünf Monaten insgesamt über 60.000 Webseiten

Seit Anfang Oktober vergangenen Jahres hat Thailand insgesamt 60.681 Webseiten blockiert bzw. gesperrt. Darunter befinden sich über 25.000 Internetseiten mit Bezug zum unerlaubten Glücksspiel. Wer in Thailand eine Webseite mit illegalen Glücksspielinhalten betreibt, dem droht eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet bis zu 5.000 Euro. Ebenso ist aber auch eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren möglich.

Bereits vor rund zwei Jahren berichteten wir bei GambleJoe über einen Greifautomaten-Betreiber, der zu einer Haftstrafe verurteilt und anschließend wieder freigesprochen wurde. Ihm wurde ebenfalls die Veranstaltung eines illegalen Glücksspiels vorgeworfen.

Erste Erfolge gegen organisierte Kriminalität bereits erzielt

Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass die Ermittlungsbehörden in Thailand erste Erfolge im Bereich des illegalen Glücksspiels erzielt haben. In diesem Zusammenhang wurden unter anderem vier Verdächtige verhaftet und Vermögenswerte in Höhe von 3 Millionen Baht beschlagnahmt. Umgerechnet entspricht dies rund 76.500 Euro.  

Es ist davon auszugehen, dass der Druck der Politik und Ermittlungsbehörden weiter hoch bleiben wird. Die Verantwortlichen wollen den illegalen Glücksspielsektor im Land austrocknen und konsequent gegen Verstöße vorgehen. Bereits im Sommer 2022 berichteten wir darüber, dass Thailand eine Glücksspiel-Legalisierung plant, um höhere Steuereinnahmen erwirtschaften zu können.

IP-Blocking: Und wie ist die Situation in Deutschland?

Im Dezember 2021 haben wir uns in einem auf GambleJoe veröffentlichten Artikel die Frage gestellt, wie sinnvoll Netzsperren in Deutschland wären. Rund ein halbes Jahr später ging es in einem anderen Artikel darum, dass Vollzugsinstrumente wie IP-Blocking und auch das Payment-Blocking in der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) gebündelt werden. Bislang hat die GGL von diesem Instrument – insbesondere wegen rechtlicher Bedenken – aber noch wenig Gebrauch gemacht.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/buddha-statue-thailand-buddhismus-5410319/