Studie: Sportwetten-Werbung führt zu höheren Einsätzen
Bereits seit vielen Jahren wird das Thema Werbung für Online Casinos und Sportwetten heiß diskutiert. Während manch einer ein generelles Werbeverbot für alle Glücksspielaktivitäten fordert, wünschen sich wiederum andere deutlich liberalere Regeln. Eine kürzlich veröffentlichte Studie ist nun zu dem Ergebnis gekommen, dass Sportwetten-Werbung dazu führt, dass Wettfans höhere Einsätze vornehmen.
Vor wenigen Wochen haben die Universitäten von Glasgow und Stirling eine Studie veröffentlicht. Hierbei ging es unter anderem um den Zusammenhang zwischen Glücksspiel-Werbung und der daraus resultierenden Höhe von Spieler-Einsätzen. Das Ergebnis der Studie ist dabei wenig überraschend: Viele Glücksspielfreunde räumten ein, nach konsumierter Werbung auch mehr Geld im Spiel investiert zu haben. Noch im Januar dieses Jahres berichteten wir in einem Artikel darüber, dass Glücksspiel-Sponsoring im Sport unbeliebt ist.
3.000 aktive Wettkunden nahmen an der Studie teil
An der aktuellen Studie haben insgesamt 3.000 Sportwetten-Freunde teilgenommen. Im Ergebnis habe sich gezeigt, dass etwa jeder dritte Befragte (31,2 %) angab, dass er sich durch Sportwetten-Werbung animiert gefühlt hat, weitere Einsätze vorzunehmen. Hierbei soll es sich jeweils um Einsätze handeln, die der Spieler ohne die konsumierte Werbung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht (mehr) vorgenommen hätte. Daraus lässt sich ableiten, dass die Glücksspiel-Werbung durchaus einen Einfluss auf das Verhalten der Spielerinnen und Spieler haben kann. Die Studie fand dabei unter der Leitung von Dr. Heather Wardle aus Glasgow statt.
Bestimmte Spielertypen lassen sich besonders gut motivieren
Weiter habe die Studie gezeigt, dass sich bestimmte Spielerinnen und Spieler besonders leicht durch Werbemaßnahmen motivieren lassen, weiterzuspielen. Gerade unter den Wettfans mit problematischem Spielverhalten war der Anteil derer, die sich durch Werbung zum Weiterspielen animiert gefühlt haben, mit 87 % sehr hoch. Von den insgesamt 3.000 Befragten haben sich selbst 150 Spieler als „Problemspieler“ bezeichnet. Das entspricht einem Anteil von 5 %. Im März dieses Jahres berichteten wir über eine Studie, wonach der Sportwettenmarkt exponentiell wachsen wird.
Im weiteren Verlauf wird jedoch noch darauf hingewiesen, dass die kürzlich veröffentlichte Studie kein Beweis dafür ist, dass mehr Sportwetten-Werbung auch süchtiger macht. Nun werden die Stimmen wieder lauter, die bereits in der Vergangenheit gefordert haben, Werbung für Online Casinos und Sportwetten stärker zu regulieren. Auch in Deutschland ist Sportwetten-Werbung erlaubt, – es gelten jedoch sehr strenge Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen.
Glücksspiel-Werbung für Anbieter lukrativ
Es ist kein Geheimnis, dass die Glücksspiel- und Sportwetten-Werbung für die Anbieter äußerst lukrativ ist. Allein in Großbritannien wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 im Durchschnitt etwa 6,8 Millionen GBP pro Woche für derartige Werbeschaltungen ausgegeben. Schon jetzt sind es mit 8,3 Millionen GBP pro Woche deutlich mehr – Tendenz weiter steigend.
Fazit
Die aktuelle Studie der Universität von Glasgow und Stirling belegt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Spielverhalten und der geschalteten Glücksspiel-Werbung gibt. Demnach lässt sich etwa jeder dritte Spieler durch entsprechende Werbung dazu motivieren, mehr zu spielen, als er oder sie ursprünglich geplant hat. Man darf gespannt sein, ob die Gesetzgeber in Großbritannien und in Deutschland hier in Zukunft zu dem Ergebnis kommen werden, dass strengere Regularien für Sportwetten-Werbung erforderlich sind.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/tennis-wetten-sportwetten-gewinnen-4532445/
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