In der internationalen Sportbranche sind die Einnahmen aus dem Glücksspiel-Sponsoring schon seit längerer Zeit kaum noch wegzudenken. In der Fußball-Bundesliga gibt es beispielsweise etliche Vereine, die von Glücksspielanbietern gesponsert werden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus Großbritannien zeigt nun aber, dass die Mehrheit der befragten Sportfans aus 17 Ländern Glücksspiel-Sponsoring im Sport ablehnen.

Erst vor wenigen Monaten berichteten wir über eine Studie der Universität Bristol, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass viele Kinder Glücksspielwerbung als „ansprechend“ empfinden. Nun hat der Marktforschungsdienstleister YouGov eine neue Studie veröffentlicht. Der Befragung zufolge lehnt die Mehrheit der befragten Personen in insgesamt 17 Ländern das Glücksspiel-Sponsoring im Sport kategorisch ab.

Sport erreicht weltweit mehrere Milliarden Menschen

Nicht nur für die Glücksspielanbieter bietet die Sportbranche eine attraktive Werbeumgebung. In kaum einem anderen Bereich können die Anbieter mehr potenzielle Kunden erreichen. Schließlich ist es naheliegend, bei Sportereignissen auch Werbung für Sportwetten zu machen. Weltweit sehen mehrere Milliarden Menschen die unterschiedlichsten Sportdisziplinen, sodass auch der hier gezeigten Werbung Aufmerksamkeit geschenkt wird.  

Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hat vor wenigen Tagen eine neue Studie veröffentlicht. Diese beschäftigt sich mit der Akzeptanz der Befragten von bestimmten Werbetreibenden im Sportbereich. Zum Zwecke der Studie wurden im November 2021 mehrere tausend Personen ab 18 Jahren aus insgesamt 17 verschiedenen Ländern befragt. Bereits im Sommer des vergangenen Jahres berichteten wir von einer YouGov-Studie, die sich mit der Frage beschäftigt hat, wie viel Geld die Deutschen monatlich für Glücksspiele ausgeben.

Glücksspiel-Sponsoring mit niedriger Zustimmung

Der YouGov-Studie zufolge gibt es abseits der Glücksspielbranche andere Branchen, die als Sponsor für professionelle Sportvereine, Ligen und einzelne Sportler deutlich geeigneter sind. Am höchsten war die Zustimmung der Befragten mit 36 % in der Autobranche. Damit handelt es sich hierbei um die beliebteste Werbebranche für die Sportwelt unter den Befragten. Auf den Plätzen zwei und drei folgten mit einer Zustimmung von jeweils 34 % Technik- und Telekommunikationsunternehmen. Auf dem vierten und fünften Platz landeten mit einer Zustimmung von jeweils 31 % der Banken- und Versicherungssektor sowie die Touristen- und Reisebranche.

Weiter gab etwa jeder vierte Befragte (24 %) an, dass er keine Branche kenne, die er für das Sponsoring im Sport für geeignet hält. Auf dem sechsten Platz landete mit einer Zustimmung von immerhin 17 % die Pharmabranche. Weitere 13 % der Befragten haben in der britischen Studie angegeben, dass sie in der Sportwelt überhaupt kein Sponsoring befürworten.

Erst auf dem siebten Platz ist mit rund 12 % Zustimmung das Glücksspiel-Sponsoring für die Sportwelt zu finden. Das bedeutet, dass nur etwa jeder zehnte Befragte das Sponsoring von Glücksspielanbietern im Bereich des professionellen Sports gutheißt. Noch unbeliebter als das Glücksspiel-Sponsoring im Sport war für die Befragten das Sponsoring von Kryptowährungen mit einer Zustimmung von lediglich 10 %. Die kompletten Ergebnisse der Studie können auf der offiziellen YouGov-Website hier eingesehen werden (Seite auf Englisch).

Viele-Bundesliga Vereine haben Glücksspielanbieter als Sponsoren

Ein Blick auf die Fußball-Bundesliga zeigt, dass viele Sportvereine schon lange nicht mehr ohne Glücksspielanbieter als Sponsoren auskommen. Die Mehrheit der Bundesliga-Vereine kooperiert aktuell mit Wettanbietern und Online Casinos. Aber welche Vereine werben für welchen Glücksspielanbieter? Nachfolgend eine nicht abschließende Übersicht.

  • FC Bayern München: Der deutsche Rekordmeister hat im März 2021 bekanntgegeben, dass man die Platin-Partnerschaft mit Deutschlands führendem Sportwettenanbieter Tipico bis ins Jahr 2025 verlängert hat.
  • Bayer 04 Leverkusen: Der Fußball-Bundesligist Bayer 04 kooperiert bereits seit mehreren Jahren mit dem Sportwettenanbieter tipwin. Derzeit läuft der Vertrag noch mindestens bis zum 30. Juni 2022.  
  • Borussia Dortmund: Bereits seit 2017 ist der Sportwettenanbieter bwin sogenannter Champion Partner des BVB. Erst im Sommer 2021 wurde bekanntgegeben, dass die Zusammenarbeit um drei Saisons verlängert wird. Demnach ist weiterhin im SIGNAL IDUNA Park die Werbung des Sportwettenanbieters bwin zu sehen.
  • VfB Stuttgart: Erst seit dem Saisonstart im Jahr 2020 engagiert sich der Glücksspielanbieter betway beim Bundesligaverein VfB Stuttgart. Betway wirbt seitdem beispielsweise auf den LED-Banden der Mercedes-Benz Arena sowie im digitalen Bereich für den VfB.
  • RB Leipzig: Wie der Sportverein RB Leipzig erst vor wenigen Tagen im Januar 2022 bekannt gab, wurde die Partnerschaft mit dem Sportwettenanbieter 888sport nun bis 2023 fixiert. Damit ist 888sport nun „Official Partner“ der Roten Bullen.
  • VfL Wolfsburg: Der Erstligist VfL Wolfsburg kooperiert bereits seit dem 1. Juli 2019 mit dem Sportwettenanbieter Interwetten. Aktuell läuft der Sponsoringvertrag mit den Grün-Weißen noch bis 2023. Zu sehen ist das Interwetten-Logo demnach weiterhin unter anderem auf den TV-Werbebanden, auf den Pressewänden sowie im digitalen Bereich. Des Weiteren bleibt Interwetten weiterhin Presenter des „Man of the Match“.

 

Eine Studie der Nielsen GmbH belegt, dass die Sportwettenanbieter in den vergangenen Jahren immer mehr Geld in die Werbung investieren. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem der gestiegene Konkurrenzkampf. Laut Nielsen investierte allein der deutsche Marktführer Tipico im Jahr 2018 einen Betrag in Höhe von rund 162 Millionen Euro in Werbung. Das Gesamtvolumen der Sportwetten-Werbung betrug im selben Jahr knapp 310 Millionen Euro.

Bereits im Juli 2021 berichteten wir davon, dass die deutschen Medien mitunter für Sportwetten-Werbung kritisiert wurden.

Fazit

Sportwetten- bzw. Glücksspielanbieter sind aus der internationalen Sportwelt schon seit längerer Zeit nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile gibt es kaum professionelle Sportvereine im Fußball, die sich nicht von großen Sportwettenanbietern wie Tipico, bwin, betway, 888sport, Interwetten oder Unibet unterstützen lassen. Die aktuelle Umfrage des Meinungsinstitutes YouGov zeigt jedoch, dass die Mehrheit der Befragten das Glücksspiel-Sponsoring im Sport eher kritisch sehen. Sie sind der Meinung, dass andere Branchen wie Autobauer, Tech-Firmen und Tourismusanbieter besser als Sponsoren für den professionellen Sport geeignet sind.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/fußball-fussball-zweikampf-rasen-1331838/

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5 Kommentare zu: Studie: Glücksspiel-Sponsoring im Sport unbeliebt

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Den schlechtesten Deal hat Interwetten gemacht, wer schaut sich schon regelmäßig Wolfsburg an?
Ich glaub die haben es auch gar nicht nötig
Avatar von Anonym
Die Live Spiele des VFL Wolfsburg sehen sich im Schnitt 300.000 Menschen an.
@A****m: Das glaub ich nicht
Avatar von Anonym

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