Fall Petersen – Ermittlungen wegen Spielmanipulation wurden eingestellt
In der Regionalliga Nordost gab es Ermittlungen gegen Andreas Petersen, welcher der Vater des Bundesliga-Profis Nils Petersen ist. Im Raum stand ein Verdacht der Manipulation eines berufssportlichen Wettbewerbs. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Magdeburg wurden jedoch eingestellt.
In der Liga Nordost wurden bei einem Fußballspiel zwischen SV Babelsberg 03 und Halberstadt am 30. November 2018 Vorwürfe wegen Manipulationen laut. Endstand des Spiels war 3:1 für Babelsberg.
Andreas Petersen soll vor dem Spiel zwei Mitgliedern der Babelsberger Mannschaft via Telefon Geldzahlungen versprochen haben, wenn sie „schlecht“ spielen würden. Der Vater des Bundesliga-Fußball-Profis bestreitet jegliche Vorwürfe der Manipulation. Die Angebote an die Spieler hatte er damals als „Jux“ bezeichnet. Den Fall hatte ich bereits im letzten Jahr kurz vorgestellt.
Der Nordostdeutsche Fußballverband hatte ein Sportgericht mit dem Vorfall beauftragt. Das Gericht sah den Manipulationsversuch als bestätigt an. Petersen wurde für 12 Monate gesperrt und muss eine Strafe von 6.000 Euro zahlen. Gegen das Urteil wurde Berufung eingelegt. Aufgrund einer Erkrankung des Angeklagten ruht der Fall jedoch vorerst.
Andreas Petersen ist der Vater von Nils. Er wurde 1960 in Quedlinburg (heutiges Sachsen-Anhalt) geboren. Er war unter anderem Trainer von Wernigerode, Halberstadt, Magdeburg und Neustrelitz. Mittlerweile ist er Sportdirektor vom Fußballverein Halberstadt.
Strafrechtliches Verfahren wurde komplett eingestellt
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg sollte den Vorfall strafrechtlich untersuchen. Man hat das Verfahren jedoch relativ schnell eingestellt. In den Fußballspielen der Regionalliga Nordost wird kein berufssportlicher Wettbewerb im Sinne des Strafgesetzbuches gesehen. Der Oberstaatsanwalt Frank Baumgarten hatte von der Behörde die Einkommensverhältnisse der Spieler prüfen lassen.
Die Spieler des Teams SV Babelsberg 03 sind laut eigenen Darstellungen nicht ausschließlich Fußballspieler. Sie würden studieren und sich auch auf „450-Euro-Basis“ Geld dazuverdienen. Zwar würden die Spieler ihr Einkommen hauptsächlich durch die Spiele in der vierten Liga verdienen, aber eben nicht ausschließlich.
Es wurde sodann eine Ermessensentscheidung getroffen. Das Ermittlungsverfahren gegen Andreas Petersen wurde eingestellt. Der frühere Sportdirektor des Regionalligaklubs Germania Halberstadt wird von dem Verdacht der Manipulation eines berufssportlichen Wettbewerbs freigesprochen.
Babelsberg legt Berufung gegen die Entscheidung ein
Der Nordostdeutsche Fußballverband und auch die Staatsanwaltschaft sahen keinen Zusammenhang zu Sportwetten. Aus dem Grund hat man nicht wegen des Verdachts auf Wettbetrug (§ 265c StGB) ermittelt. Für Ermittlungen wegen Sportwettenbetrug wird kein berufssportlicher Wettbewerb vorausgesetzt.
Viele Experten äußerten ihr Unverständnis über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Magdeburg. Letztlich ist die Manipulation von Spielen in den unteren Ligen vor allem ein großes Thema. In der Vergangenheit gab es auch einige Fälle von Wettbetrug, daher sollten die Verantwortlichen eigentlich für das Thema sensibilisiert sein und auch in dieser Beziehung ermitteln.
Der SV Babelsberg ist mit der Entscheidung der Staatsanwaltschaft nicht einverstanden. Gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens hat der Sportverein Beschwerde eingereicht. Die Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg muss nun über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft entscheiden. Es braucht demnach noch ein wenig Zeit, bis der Fall für Andreas Petersen abgeschlossen ist.
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