Steuereinnahmen aus virtuellem Automatenspiel eingebrochen
Das Bundesministerium für Finanzen veröffentlicht in regelmäßigen Abständen die Steuereinnahmen von Bund und Ländern. Interessant ist, dass die Einnahmen aus der virtuellen Automatensteuer im Monat Mai 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum enttäuschend gering ausfallen. Dabei hat man noch vor einiger Zeit eine erhebliche Steuersteigerung in diesem Bereich prognostiziert.
Insgesamt wurden im Mai 2024 bundesweit knapp 15,50 Millionen Euro als Steuereinnahmen im Bereich virtuelles Automatenspiel vereinnahmt. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor betrugen die Steuereinnahmen in diesem Bereich noch 21,23 Millionen Euro, also noch rund 5,75 Millionen Euro mehr. Statt einer Steigerung der Steuereinnahmen muss der Staat nun also eine deutliche Senkung der Steuereinnahmen im Bereich des virtuellen Automatenspiels hinnehmen. Und dass, obwohl die Zahl der lizenzierten Anbieter in diesem Zeitraum sogar noch deutlich stieg. Bereits im Sommer 2022 haben wir uns bei GambleJoe die Frage gestellt, ob die Steuereinnahmen aus dem Online-Glücksspiel nun explodieren.
Steuereinnahmen aus dem virtuellen Automatenspiel um 27 % eingebrochen
Das Bundesministerium der Finanzen veröffentlicht monatlich die Steuereinnahmen nach Steuerarten im gesamten Bundesgebiet. Mit dabei ist seit einiger Zeit als Teil der Rennwett- und Lotteriesteuer auch die virtuelle Automatensteuer. Während der deutsche Staat im Mai vergangenen Jahres sich hier noch über Steuereinnahmen in Höhe von 21,23 Millionen Euro freuen durfte, waren es im selben Monat ein Jahr später „nur“ noch 15,49 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang um 27 %.
Die Einnahmen sind dabei nach Bundesländern aufgeschlüsselt. Auffällig hierbei ist, dass mit Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und dem Saarland gleich mehrere Bundesländer überhaupt keine Einnahmen aus der virtuellen Automatensteuer für Mai 2024 gemeldet haben. Das Bundesland Hessen hat mit 13,365 Millionen Euro die mit Abstand höchsten Einnahmen aus der virtuellen Automatensteuer gemeldet. Die gesamten Steuereinnahmen nach Steuerarten können hier als PDF-Dokument beim Bundesministerium der Finanzen online abgerufen werden.
Im gesamten Jahr 2021 betrugen die Steuereinnahmen aus der virtuellen Automatensteuer noch 189 Millionen Euro. Im Jahr darauf waren es bereits rund 428 Millionen Euro. Darüber berichteten wir in einem Artikel, bei dem es um die hohen Steuereinnahmen durch deutsche Online Spielotheken ging.
Warum sinken die Steuereinnahmen beim virtuellen Automatenspiel?
Im Internet werden verschiedene Erklärungsansätze dafür diskutiert, warum die Steuereinnahmen für Online-Slots zuletzt so deutlich gesunken sind. Laut dem CEO von Hölle Games, Robert Lenzhofer, könnte es daran liegen, dass aufgrund der gesunkenen Ausschüttungsquote die Spieler statistisch gesehen kürzere Zeit spielen und damit auch weniger Steuern zahlen. Erstmals berichteten wir bei GambleJoe im Dezember 2020 über die unliebsame Glücksspiel-Sondersteuer für Deutschland.
Nun bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend in Richtung sinkender Steuereinnahmen beim virtuellen Automatenspiel weiter fortsetzen wird. Wenn das der Fall ist, müsste der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) mitsamt seiner umfangreichen Spielerschutzmaßnahmen in jedem Fall auf den Prüfstand gestellt werden. Schließlich besteht dann die große Gefahr, dass viele Spielerinnen und Spieler dem legalen Glücksspielmarkt dauerhaft den Rücken gekehrt haben.
Man darf gespannt sein, wie sich die Einnahmen im Bereich der virtuellen Automatensteuer sowie in den sonstigen Bereichen es Rennwett- und Lotteriegesetzes, also bei der Sportwettensteuer oder bei der Online-Pokersteuer in den kommenden Monaten entwickeln werden.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/illustrations/steuern-finanzamt-deutschland-fahne-653255/
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9 Kommentare zu: Steuereinnahmen aus virtuellem Automatenspiel eingebrochen
Kommentar verfassenFrankey
Leohockl
14.07.2024 um 18:35 UhrAber auch wegen das Leben in Deutschland man kann sich hier... nicht mehr leisten als Otto Normalverbraucher ein Fuchs in der Woche zu verzocken weil man ja nicht mal mehr dann über die Runden kommt Mehr anzeigen
Christian_1994
22.07.2024 um 23:26 UhrT0uchTheSky
14.07.2024 um 11:23 UhrAber der Staat denkt natürlich anders,... weniger Steuer , also Steuersatz nach oben, haha .... Mehr anzeigen
bigbig
Butterbrezel
14.07.2024 um 08:38 UhrRasmik12
14.07.2024 um 09:21 UhrStarGames_Official
Ist aber der Firmensitz im Ausland, müssen sie die Steuern an dem Finanzamt in Frankfurt am Main bezahlen. Daher ist das Bundesland Hessen in der Liste mit dem höchsten Betrag aufgeführt. Mehr anzeigen
Christian_1994
22.07.2024 um 23:22 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
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