Der Schweizer Rennstall Sauber ist aufgrund der verstärkten Integration seines Hauptsponsors, der Sportwetten- und Casino-Plattform Stake.com, seit dem Beginn der Saison 2024 mit der Bezeichnung „Stake F1“ auf den Strecken dieser Welt unterwegs. Schon in der vergangenen Rennzeit gab es in manchen Ländern Kontroversen wegen des Glücksspielcharakters des Partners, sodass die Logos für einige Wettbewerbe entfernt werden mussten. Auch im Vorfeld des an diesem Wochenende anstehenden Holland-Grand-Prix hat Sauber einigen Gegenwind erhalten.

Schon als Sauber bzw. damals noch Alfa Romeo begann, 2023 mit Stake zusammenzuarbeiten und deren Logos auf den Boliden sowie an anderen Stellen ihres Renngeschäfts zu führen, haben wir uns gefragt, ob die entsprechenden Banner wirklich in allen Ländern „gefahren“ werden können. Tatsächlich wurde schnell klar, dass das aufgrund der strengen Glücksspielgesetze in einigen Regionen nicht möglich war.

Das zugrundeliegende Problem ist dabei, dass viele Staaten es gar nicht oder nur solchen Glücksspielunternehmen erlauben, Werbung auf ihrem Gebiet zu schalten, die im jeweiligen Land eine gültige Lizenz vorweisen können. Stake hat seinen Firmensitz in Australien und besitzt eine Glücksspielgenehmigung in Curaçao. Damit steht man vor einer globalen Herausforderung, da diese internationale Lizenz von zahlreichen Ländern einfach nicht anerkannt wird. Sponsoring wird in diesem Zusammenhang rechtlich ebenso wie klassische Reklame behandelt, was bedeutet, dass die Platzierung des Stake-Logos auf den Rennwagen und an weiteren sichtbaren Stellen des Teams als Werbemaßnahme gilt.

Deshalb hatte der Rennstall gerade erst vor kurzem auch in seinem Heimatland, der Schweiz, Probleme: Man vermutete, dass Sauber durch die Stake-Logos Werbung für illegales Glücksspiel mache, was sogar eine Klage nach sich zog. Die hiesigen Behörden kritisierten, dass der Schriftzug von Stake auf den Rennwagen, auf der Team-Website, innerhalb von Social-Media-Kanälen und in anderen Bereichen für Schweizer Bürger frei einsehbar ist.

Nun hat auch die holländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) Sauber auf dem Kieker. Vor dem Großen Preis der Niederlande sprach die KSA eine eindeutige Warnung an den Rennstall aus: Stake dürfe am gesamten Wochenende nicht präsent sein, da die Plattform im Land nicht lizenziert ist. Was macht Sauber jetzt?

Stake gilt in Holland als illegaler Anbieter

Der Große Preis der Niederlande findet an diesem Wochenende auf dem Circuit Park Zandvoort bei Haarlem statt. Sauber, das die Bezeichnung „Stake F1“ in seinem Namen trägt, ist eines der teilnehmenden Teams.

Aufgrund der Werbevorschriften in den Niederlanden kann der Rennstall jedoch nicht seinen vollen Namen verwenden, da es auf dem Staatsgebiet (wie in vielen anderen europäischen Ländern ebenfalls) illegal ist, für Glücksspielanbieter zu werben, die keine hiesige Lizenz haben. Stake ist nicht im Besitz einer solchen Genehmigung – also gilt die Plattform eindeutig als illegaler Anbieter. Sauber würde unter seinem herkömmlichen Teamnamen demnach Werbung für illegales Glücksspiel machen.

Dazu kommt es jedoch nicht, da die KSA die Verantwortlichen des Teams bereits im Vorfeld des Grand Prix darauf aufmerksam gemacht bzw. regelrecht angewiesen hat, am betreffenden Wochenende nicht für Stake zu werben. Der Grand Prix beginnt offiziell am 23. August mit der ersten Trainingsrunde, das Hauptrennen findet dann am 25. August statt. Stake muss als in den Niederlanden illegaler Glücksspielanbieter während der gesamten Zeit „draußen bleiben“.

Ein offizielles Statement der KSA lautet wie folgt:

„Wir halten es für unerwünscht, dass bei einer niederländischen Veranstaltung mit der Reichweite und Größe der Formel 1 für illegales Glücksspiel geworben wird, auch weil die Veranstaltung bei gefährdeten Gruppen wie Minderjährigen und jungen Erwachsenen große Aufmerksamkeit erregt.“

Weiter heißt es:

„KSA fordert daher Sauber und die Organisatoren dringend auf, nicht unter dem Namen Stake zu fahren und nicht für diesen Anbieter zu werben.“

Wie löst Sauber das Problem?

Wie eingangs bereits angedeutet, ist Sauber das Problem mit der Stake-Werbung nicht neu. Das Team sah sich in anderen Ländern mit ähnlichen Einschränkungen konfrontiert. Katar, Japan, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Singapur, Bahrain und China gehören zu den in puncto Glücksspiel striktesten F1-Gastgebern.

Um die strengen Regeln nicht zu verletzen und schwerwiegenden rechtlichen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, ändert Sauber seinen offiziellen Teamnamen in betreffenden Regionen tatsächlich komplett. Auch in den Niederlanden wird der Rennstall nicht unter „Stake F1 Team“ antreten und obendrein eine andere Fahrzeuglackierung sowie abweichende Rennanzüge verwenden, damit man die lokalen Anforderungen erfüllen kann. Man nutzt in diesem Fall den Namen einer Tochter des Hauptsponsors und tritt als „Kick F1 Sim Racing Team“ an.

Kick ist eine Streaming-Plattform mit einem starken Fokus auf Gaming, die es Nutzern ermöglicht, Inhalte anzusehen, zu erstellen und zu teilen. Das Unternehmen gehört zwar zu Stake, hat aber mit Glücksspiel nichts zu tun, was bedeutet, dass man über diesen Umweg alle Vorschriften in Ländern mit strengen Glücksspiel- bzw. Werbebeschränkungen einhält.

Fazit

Wer das F1-Rennen in Holland verfolgt, wird keinerlei Hinweise auf Stake bei den Sauber-Autos und beim Drumherum finden. Die Umbenennung in „Kick F1 Sim Racing Team“ in gewissen Ländern scheint auf den ersten Blick seltsam und unverhältnismäßig aufwändig. Natürlich ist es mit gewissen Anstrengungen und auch zusätzlichem Budget verbunden, sozusagen zwei Aufbauten für den Rennstall zu unterhalten. Einfach weiter mit dem Stake-Logo zu fahren, dürfte allerdings noch deutlich mehr Schwierigkeiten bereiten. Nicht nur die Länder mit strikten Glücksspielgesetzen würden protestieren und Strafen aussprechen, auch der Rennverband FIA hätte sicher etwas dagegen. Außerdem greifen in den betreffenden Staaten – unter anderem auch in den Niederlanden – sowieso GEO-Blocking-Maßnahmen, womit Stake von dort aus gar nicht ohne Weiteres erreichbar ist. Da kann es wohl als sinnvoller betrachtet werden, mit Kick ein anderes Produkt desselben Partnerkonzerns zu bewerben, das keine entsprechenden Probleme bereitet.

Quelle des Bildes: Screenshot von https://www.sauber-group.com/

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2 Kommentare zu: "Stake F1" darf bei Rennen in Zandvoort nicht präsent sein

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"Kick ist eine Streaming-Plattform mit einem starken Fokus auf Gaming, die es Nutzern ermöglicht, Inhalte anzusehen, zu erstellen und zu teilen. Das Unternehmen gehört zwar zu Stake, hat aber mit Glücksspiel nichts zu tun, was...   Mehr anzeigen
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Danke für deinen Beitrag zum Artikel. Da hast du natürlich recht, die Formulierung ist hier zu allgemein, was leicht zu Missverständnissen führt. Besser wäre es wohl zu schreiben:

"Das Unternehmen gehört zwar zu Stake und...   Mehr anzeigen
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