Dass der Sportwettensektor wohl gut zu der Wirtschaft eines Landes beiträgt, ist jedem klar. Für manche Nationen spielt die Sportwettenindustrie aber eine wichtigere Rolle als in anderen. Besonders in Zeiten von COVID-19 lassen sich hier Unterschiede verzeichnen. Besonders in Österreich sind Sportwetten von wirtschaftlicher Bedeutung.

Die potenzielle Gefahr, dass immer mehr Menschen der Sportwettensucht verfallen, hatte die österreichische Regierung eigentlich dazu veranlasst, die Sportwettenindustrie etwas zu entschleunigen und jedenfalls nicht verstärkt anzukurbeln. Dennoch zeigen aktuelle Zahlen, dass Sportwetten noch immer sehr wichtig für die Ökonomie Österreichs sind, diese sogar immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung gewinnen. Laut einer Studie von der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsforschung und dem Institut für Gesellschaftspolitik Linz, Österreich, unter der Mitwirkung des Market-Instituts, wird dieser Trend aufgezeigt.

Dies führt natürlich aktuell zu Diskussionen: Viele Unterstützer und Interessensvertreter des Sportwettenmarkts in Österreich fordern mehr Förderung für den profitablen Wirtschaftssektor. 

Laut der Studie leiden so manche österreichischen Sportwettenanbieter an einem Imageproblem, dennoch belegen die Zahlen, dass die Industrie der Sportwetten eine weitaus wichtigere Rolle spielt als bislang seitens der Politik angenommen wurde. Jetzt soll man sich bemühen, das Image der Sportwetten in Zukunft etwas aufzupolieren. Das erweist sich nicht gerade als einfach, da die österreichische Bevölkerung gesamtheitlich betrachtet eher konservativ orientiert ist. Die zahlreichen Skandale rund um das Glücksspiel, wie zum Beispiel die Ibiza-Affäre, haben für reichlich negativen Gesprächsstoff gesorgt. 

Schon alleine die Begriffe “Sportwetten” oder “Glücksspiel” werden oftmals mit illegalen Handlungen in Verbindung gesetzt. Deshalb ist auch die Regulierung dieses Markts in Österreich ein eher komplexes Thema. Eine solche Regulierung ist insgesamt erst in fünf der neun Bundesländer vorhanden: Vorarlberg, Salzburg, Tirol, Niederösterreich und Oberösterreich. Selbst die Hauptstadt Wien ist noch nicht reguliert. 

380 Millionen Euro pro Jahr BIP-Beitrag durch Sportwetten pro Jahr

Schauen wir uns an dieser Stelle doch mal ein bisschen die Zahlen an, um die Thematik greifbarer zu machen: Sportwetten tragen circa 380 Millionen Euro pro Jahr zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Davon verteilen sich 40 Prozent auf die Sportwettenbranche und 60 Prozent auf andere Wirtschaftssektoren. So sichern Anbieter von Sportwetten rund 3.163 Vollzeitarbeitsplätze über viele Branchen verstreut. Ebenfalls haben öffentliche Haushalte einen deutlichen Profit durch Sozialversicherungsbeiträge und Steuern in Höhe von circa 160 Millionen Euro pro Jahr. Ein weiterer Auszug aus der Studie belegt, dass auch die Beiträge der Wetteinsätze über die letzten Jahre gestiegen seien. Ein angeblich weiterer positiver Effekt, der sich auch noch in den kommenden Jahren gut auf die Wirtschaft auswirken wird. 

Der Sportwettensektor ist also ein lukrativer Sektor, der Arbeitsplätze schafft und Steuergelder generiert. 

Warum ist das alles aber besonders in der heutigen Zeit wichtig? Nun, viele Sportwettenanbieter haben große Einbußen durch die Pandemie erlitten, manche davon stehen kurz vor der Schließung ihres Business. Die Umsatzeinbußen, die COVID-19-bedingt sind, betragen rund 80 Prozent. Umso mehr von Bedeutung ist es, wie beispielsweise die Novomatic-Tochter Admiral erkannt hat, auf gutes Marketing zu setzen und somit die eigene Marke bekannter zu machen und zu stärken. Verständlich ist auch, dass dies nur dann umsetzbar ist, wenn auch das notwendige Budget vorhanden ist. 

Trotz all dieser positiven ökonomischen Eigenschaften und Effekte der Sportwettenindustrie wird diese definitiv in den kommenden Monaten, ja wenn nicht sogar Jahren, eine harte Zeit durchleben müssen. Etwaige Lockdowns, die möglicherweise in der Zukunft wiederholt werden, haben zu einer Schwächung der Branche beigetragen. 

Mit Lotterien wird mehr Umsatz als mit Sportwetten gemacht

Rund 3 Prozent der Bevölkerung Österreichs tippen regelmäßig auf Sportwetten. Fußballwetten stehen ganz oben auf der Liste der beliebtesten Wettarten. Was viele von euch vielleicht nicht glauben können, ist, dass der Sportwettenmarkt jedoch nicht der Größte im Land ist. Lotterien sind in Österreich weitaus mehr im Trend als Sportwetten. Zugegeben, es gibt zahlreiche Sportwettenunternehmen, die mehr Umsatz machen als Lotterien, aber wenn man den Umsatz der beiden Sektoren pro Jahr miteinander vergleicht, so kommt man auf die erstaunliche Erkenntnis, dass Lotteriespiele weit über 670 Millionen Euro pro Jahr in Österreich umsetzen. Das ist mehr als doppelt so viel Umsatz, als mit Sportwetten generiert wird. 

Quelle Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/wegmarkierung-h%C3 %B6henweg-stein-60092/

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1 Kommentar zu: Sportwetten haben kein gutes Image in Österreich, sind aber wirtschaftlich wichtig

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So ein Blödsinn, Sportwetten oder überhaupt Glücksspiel trägt zum BIP bei!

Das Geld welches Einwohner eines Landes zur Verfügung steht, kann so oder so ausgegeben werden.
Ob ich es verzocke, in Lebensmittel, Klamotten, im PKW oder...   Mehr anzeigen

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