Frankreich: Influencer dürfen nicht mehr für Sportwetten werben

Die französische Regierung hat ein neues Gesetz beschlossen, wonach Influencer zukünftig nicht mehr für bestimmte Produkte bzw. Dienstleistungen werben dürfen. Genauer gesagt ist es den Influencern verboten, für Sportwetten, für Schönheitschirurgie sowie für bestimmte Tabakprodukte zu werben. Welche weiteren Vorschriften der Senat in Paris beschlossen hat und wie die Online-Glücksspielbranche in Frankreich aktuell aussieht, verraten wir in diesem Artikel.

In Frankreich leben mit rund 68 Millionen Einwohnern ähnlich viele Menschen wie in Deutschland (ca. 84 Millionen). Doch zumindest im Bereich des Online-Glücksspiels haben unsere Nachbarn einen gänzlich anderen Weg eingeschlagen als wir in Deutschland. So hat der Senat in Paris erst Anfang des Monats ein neues Gesetz verabschiedet, welches es Influencern untersagt, für Schönheitschirurgie, Sportwetten und einzelne Tabakprodukte zu werben.

Verstoß gegen Werbeverbot: Geld- und sogar Haftstrafen drohen

Wer als Influencer in Zukunft für die eben genannten Produkte bzw. Dienstleistungen wirbt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Konkret hat der Gesetzgeber festgelegt, dass eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 300.000 Euro sowie im äußersten Fall eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren verhängt werden kann. Bereits im Oktober 2021 berichteten wir darüber, dass der französische Zoll gegen einen Casino-Gewinner eine Geldstrafe verhängt hat. Dieser hatte zuvor im benachbarten Monaco 160.000 Euro im Casino gewonnen.

Wie eine Senatssprecherin mitteilte, handelt es sich hierbei um das erste Gesetz seiner Art europaweit. Denn in keinem anderen europäischen Land gibt es bislang ein Gesetz, welches kommerzielle Aktivitäten von Influencern reguliert. Das Ziel des neuen Gesetzes besteht laut der französischen Regierung darin, die „öffentliche Gesundheit, die Jugend und die Verbraucher zu schützen“. Darüber hinaus wird den Influencern mit dem neuen Gesetz auferlegt, dass sie Werbung zukünftig in ihren Beiträgen und Nachrichten eindeutig als solche kenntlich machen müssen.

Bereits vor ziemlich exakt zwei Jahren berichteten wir bei GambleJoe über die Eröffnung des ersten Drive-through-Casinos in Frankreich. Hier können die Besucherinnen und Besucher einfach mit dem Auto in sogenannte „Glücksspiel-Boxen“ reinfahren.

Wie steht es um die Online-Glücksspielbranche in Frankreich?

In Deutschland sind virtuelle Automatenspiele seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags im Jahr 2021 unter strengen Voraussetzungen bundesweit legalisiert worden. Anders sieht die Situation damals wie heute in Frankreich aus: Hier ist der Betrieb von Online Casinos aktuell überhaupt nicht erlaubt. Allerdings gibt es bereits einen Gesetzesentwurf, wonach die vollständige Legalisierung von Online Casinos in Frankreich bis zum Jahr 2020 geplant war.

Fazit

In Frankreich gibt es schätzungsweise 150.000 Influencer, von denen rund 15 Prozent ihre Online-Aktivitäten in Vollzeit betreiben. Diesen ist es mit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes durch den Senat in Paris nicht mehr erlaubt, für Sportwetten bestimmte Tabakprodukte und Schönheitschirurgie zu werben. Darüber hinaus müssen entsprechende Werbebeiträge zukünftig als solche eindeutig gekennzeichnet werden. Wer gegen das neue Gesetz verstößt, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 300.000 Euro oder sogar mit einer Haftstrafe von bis zu zwei Jahren rechnen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/eiffelturm-paris-frankreich-3349075/