Sportwetten: Bringt die WM den Bookies ein 13. Monatsgehalt?

Während die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar in die K.o.-Phase geht, ist die deutsche Nationalmannschaft schon längst wieder in der Heimat angekommen. Spätestens seit dem bitteren Vorrunden-Aus der DFB-Elf interessiert sich hierzulande kaum noch jemand für das ohnehin umstrittene Turnier in der Wüste. Auch die Online-Wettanbieter sind mit dem bisherigen Verlauf der Fußball-WM alles andere als zufrieden. Aber warum?

Wir berichteten bereits vor knapp drei Wochen über die Fußball-WM in Katar, die am 20. November begonnen hat. Bereits lange Zeit, bevor die 22. Austragung des bedeutendsten Turniers für Fußball-Nationalmannschaften im arabischen Golfstaat Katar begonnen hat, gab es viel Kritik. Diese richtete sich primär gegen den Gastgeber Katar und gegen die FIFA. Von Menschenrechtsverletzungen und Korruption war hier oft die Rede. Dennoch wurde das Turnier letztendlich am 20. November angepfiffen.

Viele Deutsche boykottieren die Fußball-WM in Katar

Wie eine aktuelle Onlinebefragung im Auftrag des SPIEGEL ergeben hat, wollen 70 % der Deutschen keine WM-Spiele schauen. Selbst das Eröffnungsspiel schauten sich lediglich 6,2 Millionen Deutsche im Free-TV an. Zum Vergleich: Das sind 40 % weniger Zuschauer als beim WM-Eröffnungsspiel vor vier Jahren in Russland.

Das geringe Interesse der Fußballfans an der WM in Katar könnte sich auch auf das Geschäft der Sportwettenanbieter negativ auswirken. Eigentlich boomt das Wettgeschäft seit Jahren. Während die Wettbranche hierzulande im Jahr 2011 noch weniger als zwei Milliarden Euro umsetzte, waren es zuletzt 9,4 Milliarden Euro im Jahr 2021. Schätzungsweise die Hälfte der Wettumsätze entfällt dabei auf Fußballwetten. Erst im September dieses Jahres berichteten wir darüber, dass auch der TV-Sender Sport1 einen Online-Wettanbieter eröffnen will.

Fußball-WM sorgt üblicherweise für ein 13. Monatsgehalt der Bookies

Unter normalen Umständen können die Anbieter, alleine durch die Fußball-Weltmeisterschaft, ein 13. Monatsgehalt einnehmen. In diesem Jahr dürfte das anders sein. Ein Sprecher des Marktführers Tipico äußerte sich zum derzeit in Katar laufenden Turnier wie folgt:

„Diese WM ist anders als bisherige Turniere. Zum einen ist der Termin im Spätherbst ein absolutes Novum und zum anderen ist die öffentliche Auseinandersetzung äußerst kontrovers (…). Eine wirtschaftliche Prognose nach unseren gängigen Modellen ist daher schwierig.“

Deutschland scheidet bereits in der Vorrunde aus

Für die deutsche Nationalelf ging es bereits nach der Vorrunde nach Hause. Trotz eines 4:2-Sieges gegen Costa Rica reichte es am Ende nicht für die K.o.-Phase. Während Japan und Spanien sich über den Einzug ins Achtelfinale freuen durften, müssen sich unsere Entscheidungsträger mit Vorwürfen wie strukturellen Mängeln, fehlender Effizienz und falschen Trainer-Entscheidungen auseinandersetzen. Auch dürfte das frühe Aus der DFB-Elf das Wettverhalten der Deutschen weiter ausgebremst haben. Erst vor kurzer Zeit berichteten wir über den legendären Sportwetten-Gewinn von 75 Mio. US-Dollar von „Matratzen Mack“.

Fazit

Während die deutsche Nationalmannschaft unmittelbar nach der Vorrunde den Heimflug angetreten hat, geht es bei der Fußball-WM 2022 in Katar weiter – trotz erdrückender Vorwürfe gegen die FIFA und den Gastgeber Katar. Kritisiert wurden nicht nur die menschenverachtenden Bedingungen auf den WM-Baustellen, sondern auch der Umgang mit Homosexuellen und die Korruptionen, die es rund um das Turnier gegeben haben soll. Das Endspiel der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft findet übrigens am 18. Dezember um 16 Uhr deutscher Zeit statt!

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