Promi Big Brother: Werner Hansch berichtet von seiner Spielsucht
Über die neue Staffel von Promi Big Brother kann man urteilen, wie man möchte. Eine interessante Szene gab es, als Werner Hansch über seine Spielsucht berichtet hat. Der mittlerweile 82-jährige ehemalige Sport-Kommentator hat dabei Einblicke in sein tragisches Schicksal gegeben.
Werner Hansch war von 1992 bis 2006 Sportkommentator bei Sat.1 und hat dort Spiele der Bundesliga, der Champions League und des UEFA-Pokals kommentiert. Vielen Sportfans ist daher die 82-jährige TV-Legende immer noch ein Begriff.
Er ist der älteste Teilnehmer bei "Promi Big Brother", den es je gab. Schlagersänger Ikke Hüftgold wollte von Hansch wissen, warum er sich das überhaupt antut. Der TV-Kommentator gab nur zurück, dass er das Geld brauche, da er in seinem Leben mehr als eine halbe Million Euro verzockt hätte. Das Geld würde er nutzen, um seine Gläubiger auszahlen zu können.
Skandal um Werner Hansch bereits im Februar 2020
Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hatte im Februar 2020 eine Anzeige gegen den Sportkommentator erstattet. Der Politiker hatte Hansch einen zinslosen Kredit über 5.000 Euro gegeben. Laut eigener Aussage von Hansch hatte er einen Autounfall unter Alkoholeinfluss. Er hatte sich mit dem anderen Fahrer ohne Polizei geeinigt. Das Geld hätte er damals benötigt, um den Schaden zu begleichen. Die Anzeige folgte, weil Hansch seine Schulden nur teilweise zurückgezahlt hatte. Es kam zu Ermittlungen der Dortmunder Staatsanwaltschaft. Hansch tilgte währenddessen die Schulden bei Bosbach komplett.
In der Folge musste sich Bosbach für sein Handeln verantworten. Die SPD hatte ihm vorgeworfen, dass er Hansch helfen wollte, eine Straftat an der Polizei vorbeizuregeln. Man forderte ebenfalls den Rücktritt aus der Sicherheitskommission der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft erstreckten sich lediglich gegen Werner Hansch. Es zeigte sich dabei, dass es nie einen Unfall gegeben hat.
Hansch stellte gegenüber dem Schlagersänger klar, dass es sein gutes Recht war, ihn anzuzeigen. Sein Ruf wurde jedoch zerstört, als die Geschichte an die Öffentlichkeit gelangt ist. Es habe ihn tief getroffen.
Der Auslöser, um mit dem Spielen aufzuhören
Der ehemalige Kommentator ist dem Politiker Bosbach trotzdem auf eine spezielle Weise dankbar. Er habe den „Klick“ gebraucht, um von seiner Spielsucht loszukommen. Er beschrieb, dass er seit längerem in einer Therapiegruppe ist. Er möchte heute die Menschen vor der Spielsucht und auch den Verlockungen durch Sportwettenanbieter warnen. Er selbst habe seit mehreren Monaten an keinem Glücksspiel mehr teilgenommen. Am Ende kommt er zu dem Fazit:
Da wo ich war, will ich nie wieder hinkommen. Aber es geht nach oben.
Die Auswirkungen der Spielsucht für Hansch
Die Abhängigkeit vom Glücksspiel vergleicht Hansch mit der Abhängigkeit eines Alkoholikers. Er ist der Meinung, dass kein gesunder Mensch sich so eine Sucht vorstellen kann. Man könne sich auch nicht vorstellen, welche Kraft die Sucht auf einen Menschen ausübt, wenn man es nicht erlebt hat. Er beschrieb die Spielsucht so:
Das ist so, wie wenn ein Alkoholiker die Tapeten von der Wand kratzt, wenn er keinen Tropfen bekommt am Morgen.
Das größte Problem war für Hansch jedoch, dass die Spielsucht ihn die große Liebe gekostet hat. In dem Moment, als er es beschrieb, war er völlig aufgelöst. Er beschrieb die Situation wie folgt:
Das Allerschlimmste, was dabei herausgekommen ist, ich habe meine Lebensgefährtin dabei verloren. Sie hat wie eine Löwin um mich gekämpft. Nur ich habe es nicht begriffen. Ich Hornochse.
Wie süchtig war Hansch?
Mittlerweile hat der Ex-Sportmoderator auch mit der 38-jährigen Jasmin Tawil über das Problem gesprochen. Sie wollte von Hansch wissen, ob man die Sucht nicht mit einem festen Budget in den Griff bekommen könnte. Der ehemalige Moderator verneinte es.
Laut eigenen Aussagen verlor er in den schlimmsten Zeiten mehrere Hundert Euro an nur einem Abend. Am nächsten Morgen überlegte er aber beim Frühstück bereits wieder, wie er mehr Geld auftreiben und damit seine Verluste zurückgewinnen könnte. Er beschrieb die Überlegungen so:
Man denkt immer, man hat bald einen Lauf. Es gewinnen 20 Pferde und dann habe ich wieder alles raus.
2007 begann die Abwärtsspirale in seinem Leben. Laut eigenen Angaben leidet Hansch seit 13 Jahren an der Sucht. Teilweise ist er wohl mit 25.000 Euro Bargeld in Wettbüros gegangen.
Hansch beschreibt den bekannten Teufelskreis der Spielsucht. Man verliert und will mit weiteren Wetten die Verluste wieder ausgleichen. Laut eigenen Aussagen hat ihm seine Therapie geholfen. Er bleibt seit mehreren Monaten den Wettbüros fern. Es bleibt dem 82-jährigen Mann nur zu wünschen, dass er weiterhin so standhaft bleibt.
Hansch ist mit dem Problem der Spielsucht nicht allein. Viele Experten gehen davon aus, dass vor allem unter Sportwettenden die Sucht unterschätzt wird. Sportwetten sind dabei vom übrigen Glücksspiel zu unterscheiden, da man Grundkenntnisse in dem Sport braucht, um die richtige Vorhersage für die Ergebnisse zu treffen. Somit haben Sportwetter mitunter das Gefühl, sie könnten den Ausgang des Glücksspiels beeinflussen und ihr Geschick würde über Gewinn oder Verlust entscheiden. Dem ist aber nicht so – zumindest legen das einige Studien nahe. Am Ende bleibt es Glücksspiel, bei dem man gewinnen oder verlieren kann.
Sportler sind immer wieder von Spielsucht betroffen. In der Vergangenheit hatte beispielsweise Uli Hoeneß offen über seine Sucht im Bereich der Wetten an der Börse geredet. Spielsucht ist folglich ein Problem aller sozialer Schichten in Deutschland und sollte nicht unterschätzt werden. Vielleicht kann Hansch mit seinen emotionalen Schilderungen wenigstens zum Nachdenken bewegen.
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14 Kommentare zu: Promi Big Brother: Werner Hansch berichtet von seiner Spielsucht
Kommentar verfassenAnonym
29.08.2020 um 15:11 UhrT****s
29.08.2020 um 10:09 Uhrgamble1
Er... hat begriffen er ist an allem alleine Schuld und sind wir mal ehrlich Spielsucht in einer ausgeprägten Form verändert einen Menschen so sehr das meist nur ein Monster bleibt
Er hat viel gelebt und sein Fehler sei ihm verziehen da gibt es einige die nicht daraus lernen wollen am ende des Tages gibt es nur einen der über Ihn urteilen darf und jeder der Ihn verurteilt soll sich überlegen ob er ohne Fehler ist
Ich wünsche Ihm für die Zukunft alles gute und ein Leben ohne zocken damit er alles wieder schätzen lernt Mehr anzeigen
Anonym
28.08.2020 um 12:04 UhrMein Fazit zu Werner: Selber Schuld. Geld sehr bewusst verzockt. Schulden gemacht bei Freunden und jetzt einen auf die Tränendrüse drücken ,in der Hoffnung man kann sich irgendwie aus der Situation wieder retten.
Jeder der zockt weiß, worauf er sich einlässt und ich verstehe dieses Mitleid nicht, welches er von vielen Seiten bekommt.
Es macht einen großen Unterschied, süchtig zu sein und sein gesamtes Geld zu investieren oder eben nur das, was man sich leisten kann. Ich würde ihm zu gerne meine Meinung geigen, schon alleine, weil er sich eine Meinung über andere und deren Verhalten erlaubt und urteilt. Mehr anzeigen
Ichbins2018
29.08.2020 um 11:28 UhrSuggeriert wird wie eh und je - Spiel Spaß Unterhaltung und natürlich große gewinne....
Allerdings sind die Absichten der GI meilenweit davon entfernt dir Spiel Spaß und Unterhaltung anzubieten. Es gilt dich mit allen möglichen mitteln bei der Stange zu halten,
dein verhalten zu beeinflussen und natürlich auszunutzen -und ob Du es nun hören möchtest oder nicht „Süchtige“ heranzuzüchten.
Würde es nur Menschen wie Dich geben Jokerboy, die sagen wir mal 40....100 Euro im Monat riskieren, könnte sich kein Casino online oder offline halten.
Was im Umkehrschluss bedeutet, deine Art zu spielen (ich mutmaße mal das Du ein low Budget Spieler bist) hast Du an diejenigen zu danken die du kritisierst bzw. an die die sich NICHT unter Kontrolle haben!
Zitier Jokerboy,
„Es macht einen großen Unterschied, süchtig zu sein und sein gesamtes Geld zu investieren oder eben nur das, was man sich leisten kann.“
Spieler die sich unter Kontrolle haben (auf kurz oder lang sind das eh nur die allerwenigsten) würde ich nicht als „süchtig“ betiteln.
Zudem -Sucht kommt nicht von heute auf morgen sondern schleichend -und wirklich realisieren tut man es erst wenn es schon viel zu spät ist.
Und wo Du stehst, woher bitteschön willst Du das wissen, vielleicht stehst Du erst am Anfang deiner Zocker-kariere?
Allesamt -jeder heute Süchtige ist mal klein angefangen -und dachten mit Sicherheit ähnlich wie Du – ich habe alles unter Kontrolle.
Also vorschnell über „Andere“ Urteilen, ich glaube da bist Du auch nicht ganz von befreit. Mehr anzeigen
Anonym
29.08.2020 um 13:04 UhrIch habe AUSSCHLIEßLICH darauf aufmerksam gemacht,... dass es genug Menschen gibt, die Höhere Einsätze tätigen und auch viel verlieren. Aber keiner von denen bekommt so viel Mitleid aus der Bevölkerung.
Und ja ich bin low stakes Spieler. Was hat das genau damit zu tun wie viel ich einzahle? Kann ich nicht trotzdem auch 500 EUR oder gar 1000 EUR im Monat verzocken? Ich glaube du stehst erst am Anfang deiner "Zockerkarriere" wenn du nicht weißt wie die Dinger fressen können!
Und jetzt geh wieder spielen! Mehr anzeigen
Ichbins2018
29.08.2020 um 17:44 UhrUnd wenn jemand spielt, sich... z.B. ein Limit setzt von 40...100 Euro im Monat (finde ich persönlich sehr gut). Allerdings sind "Solche" die Ausnahme und würde es nur "Solche geben, würden "Solche" jedes Casino jede Halle in den Ruin treiben.
"Ich glaube du stehst erst am Anfang deiner "Zockerkarriere" wenn du nicht weißt wie die Dinger fressen können!"
Anfänglich will das auch niemand wissen, dass große erwachen lässt meist aber nicht lange auf sich warten -und überwiegend ist es dann schon zu spät.
"Und jetzt geh wieder spielen!"
Tut mir leid, ich spiele schon seit längeren nicht mehr -und Geld woran vielfach Tränen und Leid klebt kannst Du dir sonstwo abholen! Mehr anzeigen
Anonym
29.08.2020 um 18:29 UhrUnd das du selber total gefrustet bist, weil du dein Leben schon verzockt und sicher Schulden gemacht hast, habe ich auch verstanden. Im Gegensatz zu Werner, wirst du dein Geld aber nicht zugeschustert bekommen. Ansonsten kannst du dich ja mal auf den Marktplatz in deiner Gemeinde/Stadt stellen und rufen und weinen, dass du viel Geld verzockt hast und jetzt vor dem nichts stehst. Mal sehen wie viele Steine die Leute schmeißen. Kannst mir ja per PN auch noch schreiben. Mehr anzeigen
Son8kk
13.01.2021 um 01:25 UhrAnonym
13.01.2021 um 03:59 UhrDas schlimme ist, wenn ich es mal übertreibe, habe ich keine Öffentlichkeit, die mich auffängt und für mich irgendwo anruft und mich aus dem... Dreck zieht.
Jeder ist sein eigener Glückes Schmied. Und sicher bin ich auch mal auf die Schnauze gefallen und musste mich selber wieder aufraffen.
Glücksspiel dient der Unterhaltung und nicht der Einnahmenmaximierung. Wenn ich im Monat 5000 EUR zur Verfügung habe, dann kann ich keine 5000 EUR verzocken. Das sagt mir mein gesunder Verstand. Es gibt immer Dinge die wichtiger sind. Und zur Not geht man mal raus und schreit ganz laut oder ohrfeigt sich selbst, wenn der Suchtdruck wieder steigt. Das ist ein harter schwieriger Prozess, diesen Zustand zu überwinden, dennoch ist es mit etwas Disziplin möglich und nicht komplett abzurutschen. Da brauche ich niemanden der mir hilft, sondern ich lerne aus meinen Erfahrungen. Mehr anzeigen
Begbie
28.08.2020 um 11:52 UhrG****e
RebellYell
Kleine Anmerkung, er hatte die Tage Geburtstag und ist mittlerweile 82 Jahre alt Mehr anzeigen
Christoph
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