Glücksspiel in den USA: Neue Sportwetten-Umfrage zeigt gespaltenes Bild
Eine neue Umfrage zeigt, dass das Sportinteresse der Amerikaner durch die teilweise legalisierten Wetten zunimmt. Eine landesweite Umfrage kam nun zu dem Schluss, dass 70 % der Amerikaner eher ein Sportereignis verfolgen würden, wenn sie eine Wette platziert hätten. Für Clubs und Ligen ein wichtiger Punkt, da ihre Sponsoren vor allem junge Menschen erreichen wollen, die auch offen für Sportwetten sind.
Die Umfrage wurde von der Seton Hall University durchgeführt. Es handelt sich um eine römisch-katholische Universität in South Orange im Bundesstaat New Jersey. Man hatte telefonisch 741 Amerikaner landesweit zu dem Thema der Beeinflussung des Verfolgens von Sportereignissen durch Wetten befragt.
Die Umfrage wurde im Rahmen der Seton Hall Sports Poll vom Sharkey Institute der Stillman School of Business Universität durchgeführt. Man hatte dabei Stichproben von Standard-Festnetznummern und Mobiltelefonen ausgewählt. Die erforderlichen Telefonate wurden im letzten Monat zwischen dem 26. und 28. November durchgeführt. Dennoch weist die Studie eine mögliche Fehlerquote von +/- 3,7 % auf.
Die Major League Baseball hat in der letzten Woche eine Marketing-Partnerschaft mit dem MGM Resorts angekündigt, somit gehören Sportwetten nun ebenfalls zum normalen Alltag der USA, obwohl sich große Teile der Vereinigten Staaten recht lange dagegen gewehrt haben.
Was kam bei der neuen Umfrage heraus?
Wie bereits erwähnt, können sich 70 % der Amerikaner vorstellen, dass sie sich eher ein Spiel ansehen, wenn sie vorher eine Wette platziert haben. Das werden die meisten Sponsoren sicherlich gerne hören. Vor allem da die Auswertung ergab, dass ihre begehrte Zielgruppe der 18- bis 28-Jährigen zu 88 % angegeben hat, dass sie eher mit Sportwetten Spiele verfolgen würde. Trotzdem sehen viele Amerikaner in den Sportwetten auch Gefahren. 61 % der Befragten fürchteten teilweise Manipulationen beim Sport aufgrund von Wetten.
40 % begrüßten dennoch das Urteil des Obersten Gerichtshofs, dass Wetten auf den Profisport durch die einzelnen Staaten als legal erklärt werden können. Nur knapp 16 % haben den Schritt abgelehnt. An dieser Stelle war der Geschlechterunterschied bei den Entscheidungen sehr groß. So befürworten 52 % der Männer den Schritt, während es bei den Frauen nur 28 % waren. Die meisten Amerikaner bevorzugen auch eine Lösung durch die einzelnen Bundesstaaten, nur 26 % präferieren die Glücksspielregulierung von der Regierung in Washington.
Im Bereich der Spielsucht stimmten 43 % der Befragten einer Aussage zu, dass durch die Sportwetten auch deutlichere Glücksspielprobleme auf die Vereinigten Staaten zukommen.
Bisher haben nur 33 % der Befragten überhaupt in ihrem Leben eine Sportwette platziert. 40 % der Befragten bejahten die Frage, ob sie eher mit einem Smartphone bereit wären, ihre Wetten zu platzieren, als dies über ein Casino oder Wettannahmestelle zu erledigen.
35 % der Befragten waren damit zufrieden, dass man nur auf den Profisport setzen kann. Rund 42 % wären dafür, dass man ebenfalls auf den College-Sport wetten kann.
Die Umfrage wird jährlich durchgeführt
Diese Umfragen werden regelmäßig von der Seton Hall University durchgeführt. Im April 2018 waren 62 % der Befragten für eine Wettregulierung durch die einzelnen Bundesstaaten. Ungefähr 27 % bevorzugten gemeinsame Richtlinien der Staaten. Dieser Wert hat sich kaum geändert. Interessant ist, dass gegenüber September 2018 die Zustimmung zu legalen Sportwetten ein wenig gefallen ist. Rund 55 % plädierten damals für die Legalisierung, jetzt sind es nur noch 40 %.
Fazit: Sportwetten gehören zum Alltag der amerikanischen Kultur
Es zeigt sich an dieser Stelle einmal mehr, dass die Sportwetten immer mehr in den USA etabliert werden. Der leitende Direktor und Verantwortliche für die Umfrage erklärte den Umstand wie folgt:
Zuschauen ist der erste Schritt zur Schaffung eines zahlenden Fans. In den achtziger Jahren wurde den Ligen bewusst, dass der Fantasy-Sport das Interesse steigerte. Sie nehmen sich jetzt der Besonderheiten an.
Ich hatte im August bereits über die aktuellen Entwicklungen bei den Sportwetten in New Jersey berichtet. Damals war noch kein Online Anbieter verfügbar, da die technischen Überprüfungen durch die Regulierungsbehörde nicht abgeschlossen waren.
Mittlerweile hat sich das Bild dort geändert. DraftKings Sportsbook war der erste Online-Anbieter und ist bisher dort wohl am bekanntesten. Am 22. August zogen SugarHouse Sportsbook, FanDuel Sportsbook und William Hill nach. Seit 6. September hat Ceasars auch eine Online Webseite. 888 Sportsbook und BetStars kamen ebenfalls hinzu. Den Betreibern wird das Online Glücksspiel in Amerika etwas erschwert, da sie zunächst eine Niederlassung mit Offline Glücksspielbetrieb brauchen. Dann können sie so viele Online-Brands schaffen, wie sie wollen.
Dennoch hatten lediglich 3 % der Befragten angegeben, dass sie schon einmal eine Sportwettenwebseite genutzt haben. Insgesamt ist das Ergebnis nicht verwunderlich, da die Umfrage nicht nur auf New Jersey begrenzt war. Derzeit muss man abwarten, wie sich die Sportwetten und das Glücksspiel in den USA entwickeln wird. Viele Anbieter sehen in der Liberalisierung des Online Glücksspielmarktes in Übersee eine große Chance.
Bildquelle: 236638122 - Souvenir balls for a game of soccer and rugby or football are on the bill of ten dollars. The concept of sports betting. The inscription of wooden letters on a green background. © romsvetnik
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