USA: Spielsüchtiger will 250 Mio. USD Schadensersatz
Weil ein Glücksspielanbieter die Sucht eines Spielers befeuert haben soll, fordert dieser nun einen absurd hohen Schadensersatz in Höhe von 250 Millionen USD. In den Vereinigten Staaten sind derart hohe Forderungen keine Seltenheit. Aber wie gut sind die Erfolgsaussichten des Spielsüchtigen und welche anderen kuriosen Schmerzensgeldforderungen gab es bisher in den USA?
Erst vor wenigen Wochen berichteten wir bei GambleJoe, dass im vergangenen Jahr jeder zweite Erwachsene in den USA ein Casino besucht hat. Nun wurde bekannt, dass ein Spielsüchtiger vom Sportwettenanbieter FanDuel ein Schmerzensgeld in Höhe von 250 Millionen USD fordert. Die Begründung: Der Betreiber habe durch unlautere Anreize die Spielsucht des Betroffenen befeuert.
Tipp: In einem unserer aktuellen Ratgeber informieren wir über offizielle Hilfsangebote bei problematischem Spielverhalten.
FanDuel soll Spielsucht des Betroffenen aktiv gefördert haben
Der klagende Spieler wirft dem Sportwettenanbieter FanDuel vor, dass dieser absichtlich Anreize gesetzt habe, um die bereits vorliegende Spielsucht zu fördern. Dementsprechend soll FanDuel die eigenen Vorgaben zum verantwortungsvollen Spielen ignoriert und den Spieler nicht ausreichend geschützt haben. FanDuel gehört zum milliardenschweren Glücksspielkonzern Flutter Entertainment. Im Januar dieses Jahres berichteten wir bei GambleJoe darüber, dass Flutter im Jahr 2023 um 25 % gewachsen ist.
Spieler habe zweistelligen Millionenbetrag bei FanDuel verloren
Bei dem klagenden Spieler soll es sich um den ehemaligen Mitarbeiter des NFL-Teams Jacksonville Jaguars, Amit Patel, handeln. Patel sei bereits seit längerer Zeit spielsüchtig und habe sich in der Vergangenheit sogar unter anderem durch Unterschlagung in Millionenhöhe strafbar gemacht.
Der Kläger habe eigenen Angaben zufolge in den zurückliegenden Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag auf der Plattform FanDuel verloren. Doch statt den Spieler vor weiteren Verlusten zu schützen, habe FanDuel ihm noch kostenlose Spiele und Boni im Gesamtwert von 1,1 Millionen USD zukommen lassen. Darüber hinaus habe FanDuel dem VIP-Kunden Tickets für Formel 1-Spiele und Footballspiele geschenkt, um ihn weiter an den Sportwettenanbieter zu binden.
Nun fordert der Spielsüchtige vor einem Bundesgericht in New York einen Schadensersatz in Höhe von 250 Millionen USD. Der Anwalt des Klägers spricht nun davon, dass der Spieler mit Geschenken geradezu bedrängt wurde, weiterzuspielen und die Sucht so zu verschlimmern. Fraglich ist, ob und in welcher Höhe dem Kläger tatsächlich Schadensersatz zugesprochen wird. In der Vergangenheit urteilten die Richter eher im Sinne der Glücksspielanbieter, da diese nicht für unangemessen hohe Einsätze der Spieler verantwortlich gemacht werden könnten.
Weitere kuriose Schmerzensgeldforderungen in den USA
Die Forderung des spielsüchtigen Amit Patel, vom Glücksspielanbieter einen Schadensersatz in dreistelliger Millionenhöhe zu fordern, ist nicht der einzige kuriose Fall in den USA. Wir haben Ausschau nach anderen Schmerzensgeldforderungen gehalten:
- Eine Frau, die in einem Telefonverzeichnis einen Eintrag eines unseriösen Schönheitschirurgen fand, der schließlich ihr Gesicht bei einer OP entstellte, erhielt von der Telefongesellschaft ein Schmerzensgeld in Höhe von 1,2 Millionen USD.
- Ein Einbrecher, der bei seiner Tat durch ein Schuldach fiel und sich dabei eine Querschnittslähmung zuzog, erhielt ein Schmerzensgeld in Höhe von 1,8 Millionen USD.
- In San Diego erhielt ein Kläger wegen emotionalen Traumas während eines Konzertes von Elton John ein Schmerzensgeld in Höhe von 5,4 Millionen USD.
- Ein Rentner, der einen Zigarettenproduzenten für seine Krebserkrankung verantwortlich machte, erhielt ein Schmerzensgeld in Höhe von 28 Millionen USD.
Fazit
Ein Spieler aus den USA, der in den vergangenen Jahren beim Sportwettenanbieter FanDuel insgesamt einen zweistelligen Millionenbetrag verspielte, fordert nun 250 Millionen USD Schadensersatz. Der Anbieter habe ihn als Spielsüchtigen nicht ausreichend geschützt und ihn stattdessen sogar aktiv zum Spielen gebracht. Man darf gespannt sein, ob das Gericht in New York dem Spieler Recht geben wird.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/flagge-usa-bürger-amerika-symbol-5347106/
Um einen Fehler zu melden, musst du dich zuerst kostenlos bei GambleJoe registrieren.
4 Kommentare zu: USA: Spielsüchtiger will 250 Mio. USD Schadensersatz
Kommentar verfassenJenn-R
21.10.2024 um 18:12 Uhrich liebs
Falke
20.10.2024 um 15:34 UhrSo ein Urteil könnte zu großen Veränderungen führen, die sich positiv auf Spielsüchtige auswirken könnten. Kein normaler Mensch, der Herr der Lage ist, würde jemals sein gesamtes Vermögen für dumme drehende Bildchen oder Sportwetten ausgeben. Hier besteht ein so enormes Abhängigkeitsverhältnis, was schon fast dem Stockholm-Syndrom ähnelt. Der Spieler wird in Geiselhaft genommen und solidarisiert sich mit seinen Peinigern. Er sieht die Lösung des Problems nicht darin, dass Spielen zu stoppen, sondern immer weiter zu spielen und die Casinos suggerieren ihm immer wieder, dass es ganz einfach möglich sei. Daher auch die großen Versprechen von Jackpots oder die ganzen Gewinnanzeigen von anderen Spielern. Mehr anzeigen
Dutch78
21.10.2024 um 14:44 UhrChristian_1994
23.10.2024 um 17:54 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
Du möchtest selbst Kommentare auf GambleJoe schreiben? Dann erstelle dir einfach ein GambleJoe Benutzerkonto.