Eine Spielsüchtige aus Deutschland hat innerhalb von nur vier Monaten einen unglaublichen Betrag in Höhe von 150.000 Euro beim Online-Glücksspiel verloren. Über den unfassbaren Fall berichtete RTL vor etwas mehr als zwei Wochen. Wie die Frau einen derart hohen Betrag in so kurzer Zeit verspielen konnte, erklärt sie im Interview mit dem TV-Sender.

Erst vor einigen Tagen berichteten wir darüber, wie sich Spielsucht erkennen und bekämpfen lässt. Für die 47-jährige Aliya kommt diese Hilfe leider zu spät. Sie verlor innerhalb von nur vier Monaten in verschiedenen Online Casinos rund 150.000 Euro. Das meiste Geld verlor sie allerdings bei einem Glücksspielanbieter mit einer Lizenz der Karibikinsel Curacao. Schon in der Vergangenheit berichteten wir davon, dass die Niederlande in Curacao eine Glücksspielreform durchsetzen wollte.

Zuletzt spielte Aliya mit einem Rundeneinsatz von 100 Euro

Wie die 47-Jährige im RTL-Interview erzählt, begann sie zunächst mit überschaubaren Einsätzen von 0,50 Euro pro Spin zu spielen. Später habe sie die Einsätze jedoch erst auf 5 Euro, später auf 50 Euro und zuletzt auf 100 Euro pro Spielrunde erhöht. Im Ergebnis verlor Aliya innerhalb von nur vier Monaten einen unfassbaren Betrag von rund 150.000 Euro. Die Verluste erlitt sie im Zeitraum zwischen Oktober 2020 und Februar 2021. Also genau in dem Zeitraum, in dem bereits die Übergangsphase des neuen Glücksspielstaatsvertrages (GlüStV) galt. Doch dieser konnte ihr nicht viel helfen, da sie größtenteils in einem Online Casino mit Lizenz aus Curacao spielte. Diese Online-Anbieter halten sich ohnehin nicht an die neu beschlossenen Maßnahmen zum Spielerschutz.

Weiter erzählt die Betroffene, dass es Tage gegeben hat, an denen sie 48 Stunden am Stück nicht geschlafen habe. Zudem habe sie zeitweise sogar an Suizid gedacht. Erst vor einigen Monaten stellten wir uns in einem Artikel die Frage, ob junge Spielsüchtige stärker suizidgefährdet sind.

Ilona Füchtenschnieder vom Fachverband Glücksspielsucht empfiehlt, dass man nur Geld verspielen sollte, welches man auch tatsächlich übrig hat. Konkret sagt sie im RTL-Interview:

„Man muss Verluste akzeptieren können. Ganz cool Geld verzocken, wenn man es hat – und wenn man es nicht hat, es lassen!"

Wie konnte es nur so weit kommen?

Im RTL-Interview erzählt Aliya darüber, wie ihre privaten Probleme dazu geführt haben, dass sie mit dem Glücksspiel angefangen hat. Am Anfang der Coronapandemie habe ihr Mann einen Unfall gehabt und sie musste sich um die ganze Familie kümmern. Daraufhin wurde sie wieder schwanger und verlor ihren Job. Als sie dann sieht, wie der Freund ihres Sohnes auf dem Smartphone spielt, wird sie neugierig. Ihre ursprüngliche Intention sei es gewesen, sich abzulenken und vielleicht sogar etwas Geld zu verdienen.

Doch irgendwann habe sie die Kontrolle über ihr Spielverhalten verloren. Im Laufe der Zeit habe sie sogar das Geld verspielt, welches aus dem Hausverkauf ihrer Familie stammt. Erst spät habe sie realisiert, dass sie einen großen Fehler gemacht hat. Daraufhin wendete sie sich an die Schuldnerberatung und an die Suchthilfe. Darüber hinaus versucht die 47-Jährige nun, das verlorene Geld vom Online Casino zurückzufordern. In einem etwas älteren Artikel haben wir bereits versucht, die Frage zu beantworten, ob es eine gute Idee ist, Casino-Verluste hinterher wieder zurückzufordern.

Fazit

Innerhalb von nur vier Monaten verspielte die 47-jährige Aliya online einen Betrag in Höhe von 150.000 Euro. Damit verlor sie in diesem kurzen Zeitraum im Durchschnitt jeden Monat 37.500 Euro. Natürlich hätte ein seriöses Online Casino merken müssen, dass hier eine Nutzerin die Kontrolle über ihr Spielverhalten verloren hat. Zumal sie mit Rundeneinsätzen von 0,50 Euro anfing und später mit bis zu 100 Euro pro Spin spielte. Leider hat der Online-Glücksspielanbieter nicht eingegriffen und die Spielsüchtige nicht geschützt. Man darf gespannt sein, ob derartige Fälle in der Zukunft zunehmen werden. Schließlich besteht die berechtigte Befürchtung, dass viele Glücksspielfans aufgrund der neuen Restriktionen in Deutschland auf Online Casinos mit Lizenz aus Curacao ausweichen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/spielhölle-schild-hinweis-439523/

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29 Kommentare zu: Spielsüchtige verspielt 150.000 Euro im Online Casino

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Karma kann ich nur sagen zu all den ganzen Großmäulern hier

Hier merkt man deutlich wie neidisch manche werden wenn die hören welche Summen sie verspielt hat,während man selber am hungertuch nagt und mit großer Wahrscheinlichkeit...   Mehr anzeigen
48 Stunden am Stück nicht geschlafen?!?! ............. 👃🏼
Ja, das halte ich jetzt nicht für so unwahrscheinlich. Wobei es im jungen Alter vermutlich noch etwas einfacher möglich ist
Das wird der nächste RTL 2 reality Serien Hit . "Die Casino Opfer" oder so was. Schön moderiert mit den Synchronstimmen von Joe Pesci und Robert D Niro
Nette Idee, wieso schlägst du das dem Sender nicht vor? Dann gibt es zumindest mal wieder ein ganz klein wenig Abwechslung
@Christian_1994: Keine Ahnung, ich habe keinen TV. Die paar Sachen die ich gerne schaue kann ich auch online schauen.
Avatar von Anonym
Am meisten dabei frage ich mich woher wieder mal ein türkischer Bürger so viel Kohle her hat zum sinnlos Verballern. Wie in der Nachbarschaft. Keinen Satz Deutsch geradeaus, alles nix verstehe, aber mit Geld um sich werfen, als...   Mehr anzeigen
Avatar von Anonym
Hat er von der Arbeit welche er dir wegnahm
Avatar von Anonym
@A****m: "Er" ist ne Frau. Aliya. Wahrscheinlich PKK Geld, aus krummen Geschäften oder irgendwas in der Richtung. Kennt man ja bestens.
Avatar von Anonym
@A****m: Sehr sehr wahrscheinlich gutes altes Geld der SED Führung. Hat mir Putin übern Communicator geschrieben. Aber bitte nicht weiter sagen, sonst kommt Fidel zu mir und will seine Zigarren zurück.
Ich hoffe, dass ich hier viel Ironie lese bei euren Kommentaren Von Vorurteilen und Diskriminierungen wollen wir uns doch deutlich distanzieren.
@A****m: Dabke6
Avatar von Anonym
So, ich geb meinen Senf jetzt auch Mal dazu.

Ich finde es - gelinde gesagt - zum k***en, dass hier Kommentare auftauchen, die hohntriefend und völlig unangebracht sind. Niemandem hier in diesem Forum und auch sonst nirgendwo steht...   Mehr anzeigen
Hey Antiheld! Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar. Ich kann dir da 100%ig zustimmen. Super, dass du den Spieß einfach mal umdrehst und das Casino in die Verantwortung nimmst. Natürlich merken die, dass ein Spieler wohl die...   Mehr anzeigen
„Man muss Verluste akzeptieren können. Ganz cool Geld verzocken, wenn man es hat – und wenn man es nicht hat, es lassen!"

Ahja, mal wieder ganz "Weise" Ratschläge von dieser Lobbytante Füchtenschnieder. Vielleicht rät sie der...   Mehr anzeigen
Dann noch in einer Curacao Bude ? OMG
Manche Curacao Hütten sind deutlich besser im Kundenumgang als die meisten MGA Schrottcasinos wo man sowieso nicht mehr spielen kann.
Ja, pauschalisieren ist wie immer im Leben verkehrt. Es gibt immer solche und solche Anbieter. Wobei bei Curacao-Casinos sollte man als Spieler natürlich im Vorfeld genauer hinschauen, damit man auch wirklich an einen seriösen...   Mehr anzeigen
@Christian_1994: Das stimmt durchaus. Ich habe allerdings seit ich komplett von Malta weg bin fast nur noch erstklassige Erfahrungen gemacht. Die OC auf Curacao sind (wenn man bei den guten landet) sichtlich bemüht es den Kunden so angenehm wie...   Mehr anzeigen
@WhatAboutTism: Genau das meine ich auch. Durch die starke Konkurrenz sind die Curacao-Casinos dazu "gezwungen", einen guten Service und ein gutes Erlebnis anzubieten. Hört sich doof an, ist aber so. Deshalb ziehen viele Curacao-Casinos aktuell...   Mehr anzeigen
Avatar von Anonym
Bald kommen Crack süchtige und wollen ihr Geld vom Dealer wieder haben,der hat aber nur eine Lizenz in Kolumbien. Wird also schwer fürn Staat sein neues Steuergeld wieder zubekommen.

Trotz der großen Trauer um den verstorbenen Ehemann und der enormen Belastung durch die ganze Familie, um die sie sich hat/hätte kümmern müssen, schaffte sie es tatsächlich, sich erneut schwängern zu lassen. 😄

Ihren Job verliert...   Mehr anzeigen
Avatar von Anonym
Doch doch, Lude Fraukowig gibt's noch xD...
Ja, wobei es natürlich auch tatsächlich kritische Lebenssituationen gibt, in denen man den Halt verlieren kann und "abrutschen" kann. Das sollte man nun nicht komplett vorverurteilen...
Made my Day 🤣
und mir stellt sich die Frage.... hätte sie gewonnen, hätte sie das Geld ebenfalls zurück zahlen wollen? Plötzlich sind alle anderen Schuld, wenn das Schlamassel angerichtet ist und man will die Verluste zurück.
@AreYouSure: Wahrscheinlich eher nicht. Naja, sie träumt vermutlich davon, dass sie ihr verspieltes Geld komplett zurückerhält - sehr unwahrscheinlich. Aber damit verdienen zumindest die Rechtsanwälte auch noch ein wenig
Naja, bei 100 Euro Einsätzen sind 150000€ schnell weg. Gerade wenn es auch 3 Monate verteilt ist.
Das stimmt. wobei ja angegeben ist, dass sie zunächst mit 50 Cent spielte und sich dann langsam gesteigert hat. Aber bei 100 Euro pro Dreh sind 150k vermutlich auch in einer Woche schnell verspielt

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