James Packer tritt als Direktor des Crown Resorts zurück
Der Milliardär James Packer gibt seinen Job als Chef der Casinobetreibergruppe Crown Resorts auf. Viele Experten meinen, dass Einsamkeit, Klatschgeschichten und persönliche Misserfolge nun den Tribut zollen. Er selbst gab an, dass es aus persönlichen Gründen geschehe. Die Aktie des Casinos verlor nach der Verkündung 1,4 % an Wert.
Zumindest an der Börse sorgte die Nachricht, dass James Packer aus persönlichen Gründen als Direktor der Crown Resorts zurücktritt, für einen recht großen Schock. Die Aktie fiel nach der Ankündigung am Mittwoch, den 21. März, um 1,4 %. Derzeit wird relativ viel über die Gründe des 50-Jährigen zu diesem Schritt spekuliert. Vor allem sein recht turbulentes Privatleben wurde in letzter Zeit stark in der Öffentlichkeit ausgebreitet.
Trotz eines Lebens in Reichtum und dem Aufwachsen im relativ weitläufigen Bellevue Hill sowie der Ausbildung an der exklusiven Cranbrook School in Sydney soll Packer bereits seit einiger Zeit an Depressionen gelitten haben. Laut einem Sprecher der Investmentgesellschaft Consolidated Press Holdings leidet er an psychischen Problemen und möchte sich zu diesem Zeitpunkt von allen Verpflichtungen zurückziehen.
Vor dieser Ankündigung hatte er dennoch Aktien im Wert von 100 Millionen Dollar (880 Millionen Euro) verkauft. Dennoch bleibt er Mehrheitsanteileigner am Unternehmen Crown Resorts, welches Großcasinos in Melbourne und Perth betreibt. Mit 47 % der Anteile bleibt Packer Großaktionär, wobei die Beteiligungen insgesamt einen Wert von 4 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro) haben.
Privatleben geriet immer mehr an die Öffentlichkeit
Bereits seit Herbst 2017 beklagt sich der Milliardär über das wachsende Interesse an seinem Privatleben. Teilweise sah man dort bereits einige depressive Züge. Es hieß, dass er an Gewicht zulege, Freunde verloren habe und am liebsten alleine auf seiner Ranch in Argentinien ist. Man bedenke, dass es sich hier um einen der reichsten Australier handelt, der zudem Sohn des Medienunternehmers Kerry Packer ist, der bis 2005 als wohlhabendster Mann Australiens galt.
Angeheizt wurde das Interesse um den Geschäftsmann, als die Verlobung mit der amerikanischen Sängerin Mariah Carey bekannt wurde - die Klatschblätter stürzten sich damals auf die Meldungen zu der Liaison und der Trennung.
Vater-Sohn-Beziehung als Auslöser für Depressionen?
Medien berichteten bereits vor einigen Jahren, dass die Beziehung mit seinem Vater Kerry eher schwieriger Natur war. Unter anderem wurde 2003 berichtet, dass Kerry seinen Sohn im Alter von 14 Jahren (1981) in einen Hinterhof holte, damit dieser es mit Kricketbällen aufnehmen kann, die mit einer Geschwindigkeit von 190 Stundenkilometern durch einen amerikanischen Baseballwerfer abgeschossen wurden.
Als sein Trainer, der ehemalige Kricketspieler Barry Knigh, die Geschwindigkeit auf 160 Stundenkilometer reduzieren wollte, fragte sein Vater nur, was das soll und ob er ihn zu einer Memme verwandeln möchte. Er drehte dann die Geschwindigkeit auf Maximum und meinte, dass sein Sohn ein Mann wäre.
2013 erklärte James Packer in einem Interview mit der Seven's Sunday Night, dass sein Vater ein gutes Temperament und einen überlebensgroßen Charakter gehabt habe. Er hätte zwar erschreckend sein können, aber dennoch hatte ihre Beziehung insgesamt eine gute Note. Packer kommentierte es wie folgt:
Mein Vater war ein erstaunlicher Mann. Keine Person ist perfekt und keine Vater-Sohn-Beziehung ist perfekt. Er wollte, dass ich mein Leben lebe, wie ich es wollte und nie darüber nachdenke, was er getan hätte oder was er gewollt hätte.
One.Tel war ein ziemlich schlechtes Geschäft
2000 hatte James Packer eine eher fragwürdige Investition getätigt. Er investierte in das australische Telekommunikationsunternehmen One.Tel, das im März 2000 für 523 Millionen Dollar (rund 420 Millionen Euro) weitere Lizenzen für Australien erwerben wollte. Die Familien Packer und Murdoch investierten wohl 280 Millionen Dollar (ungefähr 227 Millionen Euro), außerdem gab es noch kleinere Anleger, die insgesamt 340 Millionen Dollar (circa 275 Millionen Euro) beigetragen haben. Am 30. Juni 2000 verkündete One.Tel einen Verlust von 291 Millionen Dollar (235 Millionen Euro) und der Kurs des Unternehmens fiel unter einen Dollar. Für Packer war es ein schwerer Schlag, daher beschrieb er seine Situation wie folgt:
Es gibt keinen Zweifel, One.Tel war eine schreckliche Investition und etwas, das ich sehr bereue. Ich wurde depressiv, emotional erschöpft und meine Ehe war am Ende. Ich fühlte mich isoliert, ich fühlte mich wie ein Versager. Offensichtlich war es keine schöne Zeit in meinem Leben.
Laut eigenen Angaben hätten ihn Tom Cruise und Scientology aus dieser Krise geholfen. Im Jahr 2007 heiratete er dann Model und Sängerin Eric Baxter. Mit ihr hat er drei Kinder: Indigo, Jackson und Emmanuelle. Die Ehe wurde 2013 geschieden, man konnte jedoch im letzten Jahr zum ersten Mal seit der Trennung ein gemeinsames Weihnachtsfest im US-Skigebiet Aspen verbringen, zumindest vermeldete Packer dies vor kurzem.
Das Ende der Ehe war im Übrigen einer der Gründe, welche 2014 in der Bondi Street in Sydney zu einer Schlägerei mit dem ehemaligen Geschäftsführer von Channel 9 (David Gyngell) führte. Er war einer der engsten Vertrauten zur Hochzeit gewesen. Durch die Schlägerei, die Packer angezettelt hatte, ist diese Beziehung in die Brüche gegangen.
Romanze mit einer Popsängerin
Letztes Jahr im Oktober endete eine 18-monatige Romanze mit der Popsängerin Mariah Carey in einer eher chaotischen Trennung. Danach sei er zum Einsiedler geworden und beschrieb es als Fehler. Ihr habe er eine Abfindung von 6 bis 13 Millionen Dollar (5 bis 10,5 Millionen Euro) gezahlt. James drückte es wie folgt aus:
Ich war in meinem persönlichen Leben an einem Tiefpunkt. Sie war nett, aufregend und lustig. Mariah ist eine Frau von Substanz. Aber es war ein Fehler für sie und ein Fehler für mich.
Im Dezember hatte sich Packer bereits mit einer neuen Freundin gezeigt. Mit dem Model Kylie Lim wurde er im amerikanischen Aspen Händchen haltend gesehen. Am Mittwoch der Verkündung war er in den USA und niemand wusste, wann er nach Australien zurückkommt.
Einigen Berichten zufolge ist es ebenso vorstellbar, dass er sich in Israel erholt. Er soll in Tel Aviv eine Wohnung und eine Villa besitzen. Letztere ist in der exklusiven Gated Community. Seine Villa soll sich neben der des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu befinden.
2015 hatte James Packer die israelische Staatsbürgerschaft angenommen und seinem Freund Netanjahu einige Geschenke im Wert von bis zu 100.000 Dollar (81.000 Euro) gemacht. Darunter fallen Unterkünfte, Champagner, Zigarren oder Eintrittskarten von Mariah Carey. Gegen den Ministerpräsidenten sollen derzeit Untersuchungen wegen angeblicher Korruption laufen. Dennoch blickt Packer positiv auf Israel:
Ich liebe Israel, es ist ein fantastischer Ort und ich bin unglaublich glücklich, es ist einer der interessantesten Orte der Welt und ich habe Glück gehabt, es zu finden.
Skandale in China
Geschäftlich sorgte das Unternehmen Crown Resorts ebenfalls für einiges Aufsehen. Im Oktober 2017 wurden 18 Angestellte des Unternehmens in China verhaftet, weil sie gegen das Glücksspielgesetz verstoßen hatten. Es ging dabei um Werbung durch ausländische Casinos. In der Folge zog sich Crown Resorts aus Macau zurück und schloss alle Büros in Asien. Dennoch sorgte der Vorfall für reichlich negative Publicity.
Depressionen und psychische Probleme ein großes Thema
Die Wohltätigkeitsorganisation Beyond Blue, die sich um die seelischen Leiden der Australier kümmert, begrüßte, dass sich Packer offen zu seinen gesundheitlichen Problemen äußert. Letztlich bleibt keiner vor Depressionen verschont und es könne jeden treffen. Niemand ist immun dagegen und die Organisation geht davon aus, dass jeder fünfte Australier in seinem Leben irgendwann einmal an Depressionen leidet. Man hofft, dass der offene Dialog dazu beiträgt, dass Stigmatisierungen reduziert werden.
Auch ein Direktor einer Casinogruppe oder der Sohn des legendären Kerry Packer, den ich bereits im Bereich der Blackjack Spieler und Roulette Gewinner erwähnt habe, kann sich nicht vor Fehlentscheidungen bei Investitionen und Depressionen schützen.
Seit Jahren verliert der Milliardär immer mehr Geld. 2017 listete das Forbes Magazin ihn lediglich auf Rang 8 der reichsten Australier. Nach dem Tod seines Vaters 2006 belegte er noch Platz 1 in Australien. Über die Jahre ist er in der Rangliste deutlich abgefallen, was sicher ein herber Schlag für ihn sein muss.
Bildquelle: By Donaldytong (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons
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