Roulette ist eines der beliebtesten und bekanntesten Tischspiele in Deutschland. In Bezug auf Roulette trifft man jedoch immer wieder auf viele Mythen und Aberglaube. Die wichtigsten Roulette-Mythen sollen im folgenden Artikel einmal beleuchtet werden. Vor allem Anfänger sollten sich diese Mythen genauer ansehen, damit sie nicht darauf hereinfallen.

Im Bereich des Kesselspiels gibt es viele Legenden. Man sollte auf diese Mythen nur bedingt hören, damit man nicht auf sie hereinfällt. So sind viele Spieler beispielsweise überzeugt, dass man mit der Martingale-Strategie nicht verlieren kann. Andere sind der Meinung, dass man beim Roulette nicht “groß” gewinnen kann. Die wichtigsten Mythen werden im Folgenden einmal kurz vorgestellt und besprochen.

Das Roulette-Rad hat Erinnerungen

Viele Spieler versuchen auf Zahlen, Farben oder andere Resultate zu setzen, die über einen langen Zeitraum nicht mehr erzielt wurden. Dabei besteht die Annahme, dass sich die Resultate des Roulette-Rades statistisch gesehen ausgleichen müssten, wenn beim Glücksspiel nicht manipuliert wird. Die Verteilung von roten und schwarzen Zahlen müsste statistisch gesehen ausgeglichen sein.

Das Problem bleibt aber, dass jede Drehung der Roulette-Kugel die gleichen Wahrscheinlichkeiten für den Ausgang aufweist und das Ergebnis auf purem Zufall basiert. Der Mathematiker Stanislaw Ulam hatte im Zuge der Entwicklung der Atombombe Berechnungen zur Wahrscheinlichkeit von Zufallsresultaten angestellt. Als Codename wurde für seine Untersuchung der Titel “Monte-Carlo-Methode” eingeführt. Ein Onkel des Mannes musste sich von den Verwandten immer Geld leihen, damit er seine Einsätze beim Roulette machen konnte. Trauriges Ergebnis des Onkels war, dass eine Kugel 26-mal auf Schwarz landen kann. Bei der nächsten Drehung kann das Resultat dann ebenfalls Schwarz sein.

Selbst wenn statistisch gesehen, sich die Wahrscheinlichkeiten für die unterschiedlichen Ergebnisse angleichen, kann es Serien mit den gleichen Ergebnissen geben. Aus dem Grund sollte man nicht davon ausgehen, dass ein Ergebnis eher kommt, weil es den Permanenzen zufolge länger nicht mehr gekommen ist.

Das Verändern der Wettoption bringt Unglück

Einige Spieler sind abergläubisch und der Meinung, dass sie immer auf das gleiche Ergebnis setzen sollten, um ihre Chancen zu erhöhen. Wie bereits angesprochen, hat das Roulette-Rad keine “Erinnerungen”. Bei jeder Drehung gelten die gleichen Chancen, dass ein Ergebnis eintritt. Daher hat man nicht mehr Glück, nur weil man ständig auf die gleichen Ergebnisse setzt.

Die Martingale-Strategie ist sicher

Die Martingale-Strategie besagt, dass man immer auf Schwarz oder Rot setzen soll. Beim Setzen auf Schwarz oder Rot beträgt die Chance 48,6 %, dass das Ergebnis tatsächlich eintritt. Lediglich die Null ist ein grünes Feld im klassischen Roulette. Die Chance, dass die Kugel auf ihr landet, beträgt 2,7 %. Anders ist es beim amerikanischen Roulette mit Null und Doppelnull.

Nach der sogenannten Martingale-Strategie soll man auf eine Farbe eine einfache Wette setzen. Wenn man verliert, setzt man wieder auf das Ergebnis, aber diesmal mit dem doppelten Einsatz. Das macht man solange, bis man gewinnt. Wenn man gewonnen hat, kehrt man zum ursprünglichen Einsatz zurück. Ziel dieser Einsatzstrategie ist es, die Verluste zu minimieren und den Tisch mit einem Gewinn zu verlassen. Durch die Verdoppelung nach einem Verlust versucht man das verlorene Geld zurückzugewinnen.

In der Praxis macht die Martingale-Strategie viele Probleme. Man muss nämlich bedenken, dass es Einsatzlimits an den Roulette-Tischen gibt. Es kann relativ schnell passieren, dass man in einer Serie mehrfach verliert und durch die ständige Verdoppelung an die Grenzen des Einsatzlimits eines Tisches stößt.

Aus dem Grund sollte man sich nicht auf die Martingale-Strategie verlassen und sie lieber meiden. Daniel hatte in der Vergangenheit einmal ausführlich erläutert, warum man auf die Strategie nicht vertrauen sollte und welche Alternativen es gibt.

Garantierte Gewinne durch sichere Strategien oder Software

Im Forum werden immer wieder Seiten mit Roulette-Strategien oder gar Software zum Setzen von Online-Roulette diskutiert. Es gibt beim Roulette keine garantierte Gewinnchance. Man kann die Bank nicht durch eine Strategie schlagen. Die Casinospiele sind so konzipiert, dass die Casinos auf lange Sicht immer gewinnen. Aus dem Grund macht es keinen Sinn, Geld für Strategien oder Software auszugeben. Man gewinnt entweder, weil man Glück hat oder man verliert.

Sicherlich wünschen sich viele Spieler eine Strategie, um beim Roulette zu gewinnen – es wird aber ein Wunsch bleiben. Daher bitte ich alle Anfänger, nicht auf dubiose Webseiten hereinzufallen, die sichere Tipps verkaufen.

Wetten auf Schwarz, Rot und die Null versprechen hohe Gewinne

Es gibt einige Spieler, die auf Schwarz, Rot und die Null setzen, um immer zu gewinnen. Sicherlich gewinnt man dadurch immer einen Teil seines Einsatzes zurück. Aber man verliert in den meisten Fällen den Einsatz für die Null restlos. Die Chance, dass die Kugel auf einer genauen Zahl beim Roulette landet, liegt bei 2,3 %.

Aus dem Grund macht diese Art des Setzens nur wenig Sinn. Man sichert zwar seine Wetten ab, verliert aber gleichzeitig. Zudem besteht die Gefahr, dass man die Verluste nicht mehr wirklich wahrnimmt, da man immer gewinnt. Persönlich würde ich daher vom gleichzeitigen Setzen auf Schwarz, Rot und die Null abraten.

Beim Roulette kann man nicht “groß” gewinnen

Es gibt zwar Spieler, welche durch Gewinne beim Roulette die Bank gesprengt haben, aber zumindest beim klassischen Roulette kann man nicht “groß” gewinnen. Selbst wenn man auf eine Zahl setzt und sie kommt, erhält man nur einen 36-fachen Gewinn. Demgegenüber locken Spielautomaten mit 5.000-, 10.000- oder 20.000-fachen Gewinnen. Wenn man die Jackpot-Slots einbezieht, können die Gewinne in die Millionen gehen.

Fakt ist, dass man beim Roulette hohe Gewinne nur mit hohen Einsätzen machen kann. Der Hausvorteil ist beim Roulette geringer als bei den Spielautomaten, sodass man auf lange Sicht weniger Geld verliert. Außerdem nehmen die Spielrunden mehr Zeit in Anspruch, sodass man insgesamt weniger Runden spielt.

In den Online Casinos gibt es mindestens zwei besondere Roulette-Games, bei denen man mehr als 36-fach gewinnen kann. Unter anderem gibt es das Lightning Roulette mit Multiplikatoren auf Zahlengewinnen und das Age of the Gods Roulette mit progressiven Jackpots. Beide Games hatte ich in der Vergangenheit bereits vorgestellt.

Roulette-Spieler werden blockiert, wenn sie zu groß gewinnen

Als es um die MIT-Blackjack-Zähler-Gruppe ging, hatte ich beschrieben, dass einige der Mitglieder Hausverbote erteilt bekommen haben. In Bezug auf Roulette-Gewinner ist bisher nicht bekannt geworden, dass jemand Hausverbot durch ein Casino bekam, weil er zu hoch gewann.

Eine andere Sache ist es, wenn sich Spieler mit Roulette-Croupiers verbündet haben, um das Casino zu betrügen. In den Fällen gab es auch Hausverbote und Strafanzeigen. Dafür lagen aber meist auch Beweise in Form von Kameramaterial bereit.

Roulette ist reines Glücksspiel, sodass man sich keinen Vorteil verschaffen kann. Beim Blackjack kann man die Karten zählen und so den Hausvorteil positiv für den Spieler beeinflussen. Beim Kesselspiel hingegen ist so etwas nicht möglich. Selbst Kesselgucker oder Statistik-Nerds haben keine Vorteile.

Online-Live-Roulette ist manipuliert

Es kann letztlich keiner beweisen, dass Live Roulette von Evolution Gaming, NetEnt oder Playtech manipuliert beziehungsweise nicht manipuliert ist. Auf jeden Fall ist es aber unwahrscheinlich, dass ein einzelner Spieler betrogen wird. Es werden auf eine Roulette-Runde viele Wetten von unterschiedlichen Spielern abgegeben.

Wenn man betrügen wollte, müsste ein System während dem Rollen der Kugel sofort berechnen, welches Ergebnis für das Casino am besten wäre. Dann müsste ebenfalls eine Hardware im Tisch oder Kugel vorhanden sein, welche das Ergebnis erzielt. Selbst mit vibrierenden Kugeln erscheint die Erreichung des günstigsten Ergebnisses ziemlich schwierig.

Außerdem muss man bedenken, dass viele Spiele anbieterübergreifend angeboten werden. Spieler aus verschiedenen Online Casinos binden das Live-Spiel von einem Streaminghersteller ein. Demnach müssten alle Einsätze relativ schnell zusammengeführt werden. Am Ende würde man dann das beste Ergebnis für alle Casinos nach allen abgegebenen Einsätzen berechnen. Der Aufwand wäre deutlich größer. Zumal könnte ein Casino größere Gewinne machen als ein anderes, weil Einsätze auf verschiedene Ergebnisse von den Spielern getätigt wurden.

Diese Überlegungen würden für mich den Betrug durch Online Casinos oder Streaminghersteller beim Roulette eher unwahrscheinlich machen. Da ich aber für keinen Streaminghersteller arbeite, kann ich es nicht komplett ausschließen. Daher muss jeder selbst entscheiden, inwiefern er dem Online-Live-Roulette vertraut.

Die aus meiner Sicht wichtigsten Mythen beim Roulette wurden beleuchtet. Ich hoffe, dass zumindest Anfänger einen Nutzen daraus ziehen können. Falls ihr noch andere Roulette-Mythen kennt oder besondere Erfahrungen beim Roulette gemacht habt, schreibt es in den Kommentaren.

Bildquelle: AdobeStock 214077691, Collage of casino images with a close-up vibrant image of multicolored casino roulette table with poker chips © nazarovsergey  

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3 Kommentare zu: Roulette-Mythen auf dem Prüfstand – was ist an den Zockerweisheiten dran?

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Laut meiner Rechnung beträgt die Wahrscheinlichkeit rot oder schwarz zu treffen ca. 48,6%.
Bei Tischen mit der Doppelnull würde die obige Rechnung passen.
Die Null zu treffen läge dann bei 2,7%.
Avatar von Anonym
Warum ist beim Evolution Roulette der Lauf der Kugel nicht von A-Z durchgängig zu sehen?
Der Groupier wirft die Kugel und danach wird immer die Kameraperspektive gewechselt.
Ich meine, da kann man ja eine beliebige Sequenz...   Mehr anzeigen
Ein guter Bericht über Roulette. Ich persönlich kann auch nur jedem von der Martingale abraten. Ich spiele seit über 30 Jahren regelmäßig Roulette und finde es immer wieder spannend und unterhaltsam. Auch habe ich schon große...   Mehr anzeigen

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