Im letzten Jahr hat der österreichische Glücksspielkonzern Novomatic AG eine Umsatzsteigerung von 11 % auf 2,5 Milliarden Euro verbuchen können. Die Novomatic Gruppe (bestehend aus NOVOMATIC AG, ACE Casinos Holding AG und Gryphon Invest AG) konnte zudem einen addierten Umsatz von 4,9 Milliarden Euro verzeichnen.

Trotz der relativ vielen Diskussionen um Novomatic, wegen neuer Spielautomaten in Wien oder auch dem Rückzug aus dem Online Glücksspiel in Deutschland, konnte das Unternehmen einen deutlichen Aufschwung verzeichnen. So ist der Jahresumsatz der Novomatic AG von 2016 mit 2,274 Milliarden Euro um 11 % auf 2,527 Milliarden Euro gestiegen. Damit hat man im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz generiert, wobei man besonders stolz auf die wichtigsten Konzernbereiche „Gaming Operations“ und „Gaming Technology“ ist.

Der Aufschwung macht sich wohl auch anhand der Belegschaft ebenso bemerkbar. Man hat im Personalbereich um 7 % bei der Novomatic AG zugelegt, sodass man mittlerweile mehr als 25.500 Menschen beschäftigt.

Größtes Zugpferd „Gaming Operations“

Im Bereich der „Gaming Operations“ agiert Novomatic international als Betreiber von Geldspielgeräten. In diesem Segment konnten die Umsätze von 1,326 Milliarden Euro auf 1,587 Milliarden Euro gesteigert werden. Damit machen die Spielautomaten gute 63 % des Firmenumsatzes aus.

Im Bereich der Gaming Technology tritt das Unternehmen lediglich als Produzent und Technologielieferant auf. Hier musste man einen kleinen Dämpfer hinnehmen, der Umsatz fiel von 947 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 937 Millionen Euro.

Dennoch sieht man die Entwicklung insgesamt positiv. Man beschäftigt mittlerweile 25.536 Mitarbeiter, wobei 3.300 Stellen im Kernland Österreich bereitgestellt werden. Besonders stolz ist man, da zum ersten Mal in der Firmengeschichte die 223 Tochterunternehmen in der Bilanz konsolidiert wurden.

Laufendes Geschäft bleibt stabil

In der Bilanz kann Novomatic einen EBITDA-Wert (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization; also Gewinn vor Zinsen, Steuern sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände) von 587 Millionen Euro verbuchen, der operative Cash Flow (zeigt an, wie viel Geld des Unternehmens von den Umsätzen als tatsächlicher Gewinn ausgewiesen werden kann) des Unternehmens beträgt wohl 419 Millionen Euro. Gegenüber den Vorjahren ist hier ein leichtes Minus von 10 Millionen Euro zu verzeichnen, aber insgesamt blieben die Umsatzzahlen stabil.

Besonders die Gewinnausschüttungen in Österreich an Spieler wurden betont. Man hat wohl 1,1 Milliarden Euro wieder an Spieler ausgezahlt. Wobei die Auszahlungsquote an Spielautomaten in Österreich gesetzlich festgeschrieben ist und zwischen 85 % und 95 % liegt.

Weiterhin hat man ebenfalls relativ viele Steuern auf den Firmenumsatz gezahlt, so beliefen sich weltweit die Abgaben auf 539 Millionen Euro. Ebenfalls ein neuer Rekord, 2016 waren es lediglich 426 Millionen Euro.

Harald Neumann, der Vorstandsvorsitzende der Novomatic AG, fasste das Ergebnis wie folgt zusammen:

Wachstumstreiber war mit über 50 Prozent Umsatzplus Spanien, aber auch andere Kernmärkte wie Zentral- sowie Osteuropa, Italien und Großbritannien haben sich 2017 gut entwickelt.

Verluste durch neue Regelungen und schlechte Prognosen

2017 sank der Gewinn jedoch durch verschiedene Einmaleffekte. In Deutschland tritt die neue TR 5.0 Norm allmählich in Kraft, sodass 110.000 Automaten auf einem der wichtigsten Märkte ausgetauscht werden müssen. Zudem haben hierzulande 100 Spielhallen, die der Konzern betrieben hat, schließen müssen.

In Italien musste man 20 Millionen Euro Steuern nachzahlen. Die italienischen Behörden hatten die Verrechnung der Softwarelizenz mit der italienischen Tochterfirma des Konzerns nicht akzeptiert. Problematisch war auch die Dollarwertentwicklung. Das Unternehmen hatte viel Geld in US-Währung abgesichert. Man musste 20 Millionen Euro allein durch Fremdwährungsverluste kennzeichnen. Weiterhin musste man im Bereich Lotto eine Berichtigung um 20 Millionen Euro vornehmen, da sich dort die abgeschlossenen Verträge nicht so entwickelt haben, wie gedacht.

Trotz aller Abzüge und Verlustrückstellungen für künftige Jahre von 23,9 Millionen Euro, konnte man einen Konzernjahresüberschuss von 61,4 Millionen Euro verzeichnen. Der Firmengründer und Eigentümer Johann Graf ließ sich für 2017 eine Dividende von 57,5 Millionen Euro auszahlen. Ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr, wo es lediglich 50,8 Millionen Euro waren.

Neue Technologie im Bereich Spielerschutz

2017 hat Novomatic auch im Bereich Spieler- und Jugendschutz einige neue Techniken bereitgestellt. Dazu gehört unter anderem ein „Fingerprint“-Zutrittssystem in Österreich. Es wurde Standard dort in allen Standorten der ADMIRAL Casinos & Entertainment AG. Zudem hat man ebenfalls eine Gesichtserkennungssoftware entwickelt. „Clever Entry“ wurde bei vielen Spielhallen der LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH in Deutschland implementiert. Die Technologie soll dabei zuverlässig Besucher erkennen, die minderjährig sind. Außerdem wird das Gesicht mit Sperrlisten abgeglichen, sodass gesperrte Spieler keinen Zugang zur Spielothek mehr haben sollten.

Fazit: Rekordumsatz, gestiegene Ausgaben, aber insgesamt alles stabil

In den letzten Jahren ist die Novomatic Gruppe relativ schnell gewachsen. Man möchte nun interne Abläufe länderübergreifend optimieren und den Konzern so fit für die Zukunft machen. Für 2018 hat der Vorstandschef deshalb die Konsolidierung des Wachstums als Ziel ausgerufen.

Insgesamt erreicht die Novomatic AG mit den Schweizer Gesellschaften ACE Casinos Holding AG und Gryphon Invest AG einen addierten Umsatz von 4,9 Milliarden Euro und beschäftigt rund 30.000 Mitarbeiter. Nun sollen diese Firmenwerte im Jahr 2018 gefestigt werden.

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1 Kommentar zu: Novomatic AG erreicht im Jahr 2017 Rekordumsatz

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Avatar von J****r
Heftig was sich Johann Graf am Jahresende in die Tasche steckt. Für ihn ist das Leben tatsächlich zum Spiel geworden

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