Rekordstrafe gegen Wynn Casino Resort in Las Vegas
Die Nevada Gaming Commission hat eine Strafe gegen das Wynn Casino ausgesprochen. Man habe von den Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen den Geschäftsführer gewusst und dennoch nichts unternommen. Die US-Aufsichtsbehörde hat jetzt die höchste je ausgesprochene Strafzahlung im Bereich Glücksspiel verhängt.
Am Dienstag (26. Februar 2019) hat die Nevada Gaming Commission (kurz NGC) eine 20 Millionen Dollar (rund 17,5 Millionen Euro) Strafe gegen das Wynn Resort ausgesprochen. Das Casino Resort in Las Vegas hatte zugegeben, dass man die Anschuldigungen wegen sexuellen Belästigungen von den Angestellten gegen den früheren Geschäftsführer und Vorstandschef Stephen Wynn kannte. Es handelt sich um die höchste Geldstrafe, die die Regulierungsbehörde Nevadas jemals verhängt hat. Sie ist viermal höher als frühere Bußgelder der NGC in anderen Fällen.
Wie kam es zur Entscheidung?
Dass es bereits mehrere Meldungen über Skandale beim Wynn Resort gab, ist hinlänglich bekannt. Der Entscheidung der BGC ist ein Bericht über das Fehlverhalten von Stephen Wynn vorausgegangen. Es ging daraus hervor, dass es Vergewaltigungen, sexuelle Übergriffe und Belästigungen durch den Geschäftsführer Stephen Wynn gab. Außerdem sollen hochrangige Führungskräfte des Unternehmens diese Verhaltensweise möglich gemacht und gedeckt haben. Sie sollen bereits sieben Mal von der Verhaltensweise des Geschäftsführers in Kenntnis gesetzt worden sein, aber nichts unternommen haben.
Das Wall Street Journal hatte in einem investigativen Bericht auf die Probleme aufmerksam gemacht. Die Zeitung stützte sich auf 150 Interviews mit weiblichen Angestellten des Casinos. Die Vorwürfe der Angestellten zur sexuellen Belästigung und ähnlichen Themen hatte Stephen Wynn als „grotesk“ zurückgewiesen und stets bestritten. Zu dem neuen Urteil wollte sich der mittlerweile 77-jährige Milliardär bisher nicht äußern.
John Michela, Anwalt für den Staat Nevada, kommentierte bei der Anhörung der Glücksspielkommission den Bericht wie folgt:
Das Papier mit den Anschuldigungen beschreibt nicht mal annähernd die wahren Ausmaße der Übergriffe.
Durch das Verhalten der Verantwortlichen beim Wynn Resort sei der Ruf Nevadas und der Spielbanken so geschädigt worden wie zu Zeiten der organisierten Kriminalität. Zumindest ist dies die Einschätzung des Anwaltes, der für den Bundesstaat Anklage erhoben hat.
Wynn musste von sämtlichen Ämtern zurücktreten
Stephen Wynn musste aufgrund der schlechten Publicity als Geschäftsführer zurücktreten. Außerdem musste er das Amt als Finanzchef des republikanischen Parteivorstandes abgegeben. Er hatte den Posten nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Ende 2016 besetzt. Im Januar letzten Jahres hat er das Amt niedergelegt.
Der Milliardär, der die Casinos Bellagio, Encore, The Mirage, Treasure Island und Wynn in Las Vegas aufgebaut hatte, war ein wichtiger Spender für die republikanische Partei. In dem ersten Amtsjahr von Donald Trump warb er selbst um Spendengelder für die Republikaner. Trump hatte ihn in der Vergangenheit immer wieder als Freund beschrieben.
Neuer Geschäftsführer von Wynn gelobt Besserung
Matthew Maddox ist der neue Geschäftsführer des Wynn Resorts. Er versprach der Commission, dass Übergriffe und ähnliches Fehlverhalten innerhalb des Unternehmens nicht mehr toleriert werden. Gegenüber der Presse bestätigte er:
Die einzige Art, dass wieder in Ordnung zu bringen war, schnell zu reagieren, stark zu sein und die Wahrheit zu finden. Und ich glaube, das haben wir getan.
Die angeschuldigten Führungskräfte arbeiten nicht mehr für das Unternehmen. Der Aufsichtsrat des Wynn Resorts wurde ebenfalls neu besetzt. Sowohl der neue Geschäftsführer als auch der neue Vorstandsvorsitzende Phil Satre werden für die Probleme einstehen.
Diese Strafe ist jedoch erst der Anfang. Der Bundesstaat Massachusetts wartet derzeit den Prozess ab, damit Anklage gegen Wynn Resorts erhoben werden kann. In dem Fall in Massachusetts geht es um den Bau des Boston Harbor Casinos – die Rechtmäßigkeit des Vergabeverfahrens für die Lizenz wird dort von einigen Konkurrenten angezweifelt.
Einige Aktionäre des Casino-Resorts hatten zudem gegen den Vorstand geklagt. Vor dem Bekanntwerden der Verfehlungen von Wynn lag die Aktie des Unternehmens bei 180 Dollar pro Stück. Im Jahr 2018 fiel die Aktie um 44 % auf 100 Dollar. Steve Wynn hatte man aber den Verkauf der gesamten Anteile an das Unternehmen zu einem Preis von 175 Dollar im März 2018 gestattet. Er konnte sich trotz der Vorwürfe (von denen er gewusst haben muss), so einen Gewinn von 2,1 Milliarden Dollar sichern.
In Macau sollen außerdem eigene Untersuchungen zu eventuellen Vorfällen durch Wynn im Bereich sexuelle Belästigungen folgen. Es sollen auch Mitarbeiter dort betroffen gewesen sein.
Das Unternehmen hat die Strafe des Nevada Gaming Control Boards erst einmal akzeptiert. Man wird folglich auch die 20 Millionen Dollar Strafe zahlen müssen. Durch die Annahme der Strafe gesteht man ebenfalls die Schuld der Führungskräfte an den Skandalen ein. Es bleibt abzuwarten, was sich daraus insgesamt entwickelt. Viele Klagen und Untersuchungen laufen noch. Es wird nicht die letzte negative Meldung sein, die man vom Wynn Casino Resort dank des Verhaltens des Gründers hört.
Bildquelle: Foto - Luiz Eduardo [CC BY 2.0], Foto Eric Jamison [CC BY 4.0]
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