Kuriose Glücksspielmeldung: 560 Millionen Dollar Lotto-Jackpot abgelehnt
Im vergangenen Monat wurde die Lotterie Powerball von einer Spielerin geknackt. Der Jackpot lag bei rund 560 Millionen Dollar. Für die Gewinnerin endete die Freude jetzt - sie kann den Gewinn nicht annehmen, da sie anonym bleiben möchte, was aber durch die Lottoregeln ausgeschlossen ist.
Im US-Bundesstaat New Hampshire hat eine Frau aus der Kleinstadt Merrimack beim amerikanischen Powerball auf die richtigen Zahlen getippt und gewann damit theoretisch 560 Millionen Dollar (rund 450 Millionen Euro). Die Lotterieregeln besagen jedoch, dass Jackpot-Gewinner öffentlich bekannt gegeben werden müssen. Die ganze Welt würde folglich von ihrem Glück erfahren - Nachbarn, alte Freunde, aber auch Trickbetrüger und andere Kriminelle.
Laut Angaben der Washington Post ist die betreffende Frau in ihrer Gemeinde sehr aktiv. Trotz des Jackpots wolle sie weiterhin ein normales Leben führen und hatte versucht, anonym zu bleiben. Die Lotterie beharrte auf den Regeln und daher geht die Frau jetzt vor Gericht.
Das Gesetz ist nicht auf der Seite der Gewinnerin
Die Lotterieregeln in New Hampshire verlangen, dass Name des Gewinners, die Stadt und der gewonnene Betrag für die Öffentlichkeit verfügbar sind. Das sogenannte Open-Records-Gesetz schreibt es vor. Es hätte einen Ausweg gegeben, wenn die Frau eine anonyme Stiftung gegründet hätte, die den Gewinn entgegennimmt. Sie hat jedoch bereits den Lottoschein mit ihrem Namen unterschrieben. Eine Änderung ist nicht mehr möglich, da das Los sonst verfällt.
Die Frau hatte sich jetzt an ein Gericht gewandt, mit der Bitte, dass man ihr den Gewinn anonym ermögliche. In den Unterlagen wird sie nur anonym als Jane Doe bezeichnet. Steve Gorden ist der Anwalt der Frau und gab zu Protokoll:
Sie ist ein langjähriger Bewohner von New Hampshire und ist ein engagiertes Mitglied der Gemeinde. Sie möchte diese Arbeit fortsetzen und die Freiheit haben, in einen Lebensmittelladen zu gehen oder an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen, ohne als Gewinnerin einer halben Milliarde Dollar erkannt zu werden.
Der Exekutivdirektor der New Hampshire Lotterie hat unterdessen Beratungen mit der Staatsanwaltschaft durchgeführt. Es kam heraus, dass die Gewinnerin sich an das geltende Gesetz halten muss. In einer Erklärung heißt es:
Die New Hampshire Lotterie weiß, dass der Gewinn eines Powerball-Jackpots von 560 Millionen Dollar ein lebensveränderndes Ereignis ist. Nachdem wir im Laufe der Jahre zahlreiche Powerball-Jackpots vergeben haben, wissen wir auch, dass die Verfahren mit den Preisträgern von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit und Integrität der Lotterie, unserer Spieler und unserer Spiele sind. Während wir den Wunsch der Spielerin respektieren, anonym bleiben zu wollen, diktieren staatliche Statuten und Lotterieregeln eindeutige Protokolle.
Eine Gerichtsanhörung am 21. Februar soll eine endgültige Entscheidung bringen. Die Gesetze sind wohl relativ klar, sodass der Erhalt des Jackpots lediglich durch die Veröffentlichung der Personalien möglich ist. Aber vielleicht hat die Gewinnerin noch einmal Glück und das Gericht entscheidet es anders.
Lotterie Gewinne können ein großer Fluch sein
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass amerikanische Lottogewinner meist nicht viel von ihrem Glück haben. Sie wurden immer wieder Opfer von Überfällen.
Im November 2015 hatte beispielsweise Craigory Burch Junior einen Jackpot von 434.272 Dollar in der Georgia Fantasy 5 Lotterie gewonnen. Zwei Monate später wurde in sein Haus eingebrochen, 7 maskierte Männer traten die Tür ein und töteten Burch. Seine Frau und Kinder waren Zeugen des Überfalls.
Abraham Shakespeare gewann 2006 rund 30 Millionen Dollar im Lotto. Zwei Jahre später lernte er Dorice "Dee Dee" Moore kennen, die ein Buch darüber schreiben wollte, wie die Leute ihn ausnutzen. Sie wurde daraufhin zu seinem Finanzberater und verleibte sich langsam sein Geld ein. Als er ihr Vorhaben durchschaut hatte, drohte er sie zu töten, allerdings kam Moore ihm zuvor.
Aber nicht nur Kriminelle können zu einem Problem bei einem plötzlichen Jackpot Gewinn werden, auch die eigene Psyche kann zum Unglück führen. So hat Billie Bob Harell Junior beispielsweise 1997 rund 31 Millionen Dollar beim Lotto gewonnen. Vor seinem Selbstmord hat er noch seinen Finanzberater angerufen und ihm gesagt, dass der Lottogewinn das Schlimmste war, was ihm je in seinem Leben passiert sei.
Gibt es so etwas nur in Amerika?
In Deutschland ist wohl das bekannteste Negativbeispiel für einen Lottogewinn der sogenannte „Lotto-Lothar“. Im August 1994 hatte er 3,9 Millionen Mark gewonnen. Vor dem Gewinn hatte er von Sozialhilfe gelebt, 1.265 Mark im Monat. Der Gerichtsvollzieher war bereits einige Male bei ihm. Teure Sportwagen, ausschweifende Partys und Goldkettchen waren die Investitionen vom Lottogewinn. Er ließ die Presse an seinem Leben teilhaben, zog aber mit seiner Familie aufs Land, was er eigentlich nicht wollte und deshalb verließ er irgendwann seine Frau. 5 Jahre nach dem Gewinn verstarb er an einer Leberzirrhose.
Bis 2004 endete der Rechtsstreit um sein Erbe von knapp 500.000 Euro, wobei die Ehefrau auf den Pflichtanteil von 140.000 Euro bestand, die letzte Freundin von Lothar hatte das Geld jedoch nicht mehr. Die Ehefrau erklärte sich mit einem Vergleich einverstanden, damit der Rechtsstreit endlich beigelegt wurde.
Fazit: Jackpot kann Leben verändern
Egal, ob ein Jackpot Gewinn beim Lotto oder im Casino, er ist immer ein Stück weit lebensverändernd. Einige amerikanische Anwälte sind der Meinung, dass, sobald man in der Öffentlichkeit als Gewinner bekannt wurde, die Leute einen anders ansehen. Wenn man folglich sein Leben und seine Freunde mag, sollte man immer die Anonymität wählen.
Die Frau aus New Hampshire versucht um ihre Anonymität zu kämpfen, ihre Chancen vor Gericht stehen wohl nicht sehr gut. Es bleibt jedoch die Frage, warum sie überhaupt Lotto spielt, wenn sie zu dem Schritt der Bekanntgabe ihrer Daten bei einem Gewinn nicht bereit ist.
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6 Kommentare zu: Kuriose Glücksspielmeldung: 560 Millionen Dollar Lotto-Jackpot abgelehnt
Kommentar verfassenAnonym
13.02.2018 um 14:11 UhrDie Grammatik, Rechtschreibung und auch der Satzbau sind stellenweise echt eine Zumutung.
Beispielhaft einfach mal folgender Satz:
"Er ließ die Presse an seinem Leben teilhaben,... zog aber mit seiner Familie aufs Land, was er eigentlich nicht wollte, und deshalb verließ irgendwann seine Frau."
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Christoph
Ich werde vermehrt darauf achten. Bisher hat sich keiner beschwert. Ich entschuldige mich dafür, es war ein relativ schnell geschriebener Artikel.
Anonym
13.02.2018 um 17:20 UhrMir ist nur schon ein paar mal aufgefallen, dass die Artikel (in einigen Absätzen) recht flapsig und umgangssprachlich formuliert sind.
Das muss prinzipiell ja nichts schlechtes... sein, wirkt nur manchmal etwas befremdlich Mehr anzeigen
Anonym
14.02.2018 um 05:10 UhrAnonym
11.02.2018 um 18:51 UhrRiverSong
11.02.2018 um 14:21 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
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