Grünen-Politikerin soll Geld veruntreut und im Casino verspielt haben

Die ehemalige Grünen-Fraktionschefin im emsländischen Kreistag muss sich derzeit vor dem Amtsgericht Lingen wegen gewerbsmäßiger Untreue verantworten. Der Lokalpolitikerin wird vorgeworfen, insgesamt 33.000 Euro unter anderem vom Treuhandkonto des Kreisverbands der Grünen auf ihr Privatkonto überwiesen zu haben. Das Geld habe sie im Anschluss in einem Online Casino verspielt.

Das Amtsgericht Lingen muss sich aktuell mit einem Fall befassen, in dem der ehemaligen Grünen-Politikerin Birgit Kemmer vorgeworfen wird, einen fünfstelligen Betrag vom Treuhandkonto des Kreisverbands der Grünen im Emsland veruntreut zu haben. Ursprünglich hätte der Prozess bereits im März starten sollen. Doch aufgrund eines erkrankten Anwaltes und einer ausgetauschten Richterin hat sich die Eröffnung des Verfahrens verzögert. Auch der dritte Versuch vor wenigen Tagen hat noch nicht dazu geführt, dass ein Urteil gesprochen werden konnte.

Ex-Fraktionsvorsitzende der Grünen wegen gewerbsmäßiger Untreue angeklagt

Der ehemaligen Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen im emsländischen Kreistag wird vorgeworfen, in über 20 Fällen Geld von Vereins- und Parteikonten auf ihr Privatkonto überwiesen zu haben. Dadurch sei ein Gesamtschaden in Höhe von 33.000 Euro entstanden. Konkret soll die 63-Jährige 26.000 Euro vom mit Steuergeld finanzierten Fraktionskonto und weitere 7.000 Euro von einem Frauen-Kulturverein veruntreut haben, in dem sie als Schatzmeisterin tätig gewesen ist.

Die Grünen aus dem Emsland betonen, dass kein Schaden für die Partei oder den Steuerzahler entstanden sei, da das Geld inzwischen vollumfänglich von Kemmer zurückgezahlt wurde. Mittlerweile ist Kemmer von all ihren politischen Ämtern zurückgetreten.

Grünen-Politikerin verzockte Geld im Online Casino

Nachdem Kemmer das Geld vom Vereins- bzw. Parteikonto auf ihr privates Konto überwiesen hat, soll sie es bei einem Online Casino mit Sitz in den Niederlanden eingezahlt haben. Ob die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Grünen spielsüchtig ist oder war, ist nicht bekannt. Die Gelder sollen laut Anklage in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren veruntreut worden sein.

Bereits mehrfach berichteten wir bei GambleJoe über Menschen, die wegen ihrer Spielsucht Straftaten begangen haben. So ging es beispielsweise im März 2021 um einen spielsüchtigen Mitarbeiter, der im Finanzamt knapp 900.000 Euro veruntreut hat. In einem anderen Fall veruntreute ein spielsüchtiger Bankmitarbeiter aus Chemnitz sogar etwa eine Million Euro.

Bis heute hat das Landgericht Lingen in dem Fall noch kein Urteil gesprochen. Im ersten Versuch im März war ein Anwalt kurzfristig erkrankt. Beim zweiten Mal scheiterte der Prozessauftakt daran, dass sich eine neue Richterin erst in den Fall einarbeiten musste. Und jetzt im Juli ist der Prozess erneut unterbrochen worden, da das Gericht noch weitere Ermittlungen für erforderlich hält. Ein neuer Termin ist noch nicht bekannt.

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