PokerStars droht wohl eine Strafe in Millionenhöhe
Ein Urteil gegen PokerStars, das eigentlich im Jahr 2018 aufgehoben wurde, hat der Oberste Gerichtshof in Kentucky (USA) nun wieder ans Tageslicht gebracht. Um ganze 870 Millionen US-Dollar geht es, die sich allerdings auf einen Zeitraum beziehen, in dem Online Poker noch als verboten galt.
Eigentlich war es ein recht erfolgreiches Jahr 2020 für PokerStars. Die berühmte European Poker Tour (EPT) wurde online organisiert und PokerStars war der stolze Veranstalter. Und vor Kurzem wurde bekannt gegeben, dass der Brasilianer Neymar Jr. als Markenbotschafter für PokerStars im Rahmen der “I’M IN”-Kampagne wieder tätig wird.
Für Flutter Entertainment (Inhaber von PokerStars) sei die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, den Fall aus dem Jahr 2018 wieder aufzurollen, völlig aus dem Nichts gekommen: So wurde das Urteil damals doch von einem Berufungsgericht aufgehoben. Doch worum ging es dabei genau?
Die Summe von 870 Millionen Euro, die nun vom Poker-Riesen gefordert wird, stammt aus einer Altlast der Marke PokerStars. Damals war das Angebot von Online Poker laut dem Unlawful Internet Gambling Enforcement Act (UIGEA) verboten und PokerStars war damals auch noch Amaya Gaming zugehörig. Deshalb wird nun eine Schadensersatzforderung von 870 Millionen US-Dollar von PokerStars gefordert. Das bestimmte der Oberste Gerichtshof von Kentucky vergangenen Donnerstag. Die Summe ist eine Verdreifachung der 290 Millionen US-Dollar durch Verzinsung, die ursprünglich im Jahr 2015 von PokerStars verlangt wurden.
PokerStars soll im Jahr 2015 nicht der einzige Glücksspielanbieter gewesen sein, der gegen den Unlawful Internet Gambling Enforcement Act verstoßen habe. Dieser ist übrigens im Jahr 2006 in Kraft getreten. Während einige dieser Anbieter versuchten, Deals mit dem Staat Kentucky einzugehen und das Gerichtsverfahren so zu einem glimpflichen Ende zu bringen, hatte sich PokerStars dafür entschieden, die Klage anzufechten. Nach der Übernahme von PokerStars durch The Stars Group wurde das Urteil schließlich aufgehoben. Bis jetzt.
Flutter Entertainment wird wieder Berufung einlegen
Flutter Entertainment als Eigentümer von PokerStars besagt jedoch, dass sich die Gesamteinnahmen von PokerStars von 2006 bis 2011 auf circa 18 Millionen US-Dollar beliefen und man daher wohl wieder Berufung mit der Hoffnung einlegen wird, dass es sich um eine weitaus kleinere zu zahlende Summe handeln wird. Außerdem behauptet Flutter, dass das Urteil des Obersten Gerichtshofs von Kentucky nicht im Einklang mit dem modernen Recht der USA stehe, da es sich auf ein sehr altes Gesetz (Loss Recovery Act) beziehe. Laut diesem wird es Dritten erlaubt, Betreiber von Glücksspiel für die Verluste anderer Personen zu verklagen. Diese Dritte können einen Wert, der dreimal so hoch ist, bemessen auf Basis von den ganzen Verlusten einfordern. Und der Meinung des Obersten Gerichtshof von Kentucky nach haben die Spieler in dem relevanten Zeitraum von 2006 bis 2011 circa 290 Millionen US-Dollar verspielt.
Es bleibt daher spannend, wie der Rechtsstreit ausgehen wird.
Quelle Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/tor-auktion-gesetz-hammer-symbol-2492011/
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6 Kommentare zu: PokerStars droht wohl eine Strafe in Millionenhöhe
Kommentar verfassentEquilA
30.12.2020 um 19:29 UhrEdit: 11,2 Milliarden von Flutter. Steht ja sogar im Artikel 🙈 Mehr anzeigen
RuhrPottProll
30.12.2020 um 19:39 Uhrbin jetzt nicht si tief in der materie, das ich sagen kann, "nein, das war ganz anders....", sollten das aber offizielle zahlen sein, behaupte ich mal ganz keck,... dass da vllt das ein oder andere geschönt, bzw die ein oder andere null am ende der rechnungen ins nichts vepufft sind. warum? na ja....vermutlich aus gründen! 🤣
ich mein....wenn ich lese, um was für horrende summen es da geht (eine knappe milliarde ist selbst für amiland 'ne hausnummer), da kann man es einem bescheidenem mittelständler wie pokerstars ruhig mal nachsehen, wenn hier und da 'ne bilanz geschönt wird 👀
aber, wie gesagt, ich hab keine ahnung....wollte nur meinen unqualifizierten senf zu dem thema los werden.
cheers! 🍻 Mehr anzeigen
tEquilA
30.12.2020 um 19:49 UhrSelbst wenn vor 10 15 Jahren das Online Casinogeschäft noch nicht so geboomt hat wie aktuell und PS... die 18 mio als Gewinn angibt - wie du schon sagst - da hat ein Meister der Rechenkunst und Wirtschaftstricks die Buchhaltung in der Hand. Mehr anzeigen
Kleinkariert
01.01.2021 um 06:11 UhrDu verwechselst Umsatz und Gewinn vielleicht. Der Einsatz einer Person ist nicht gleichzeitig der Gewinn des Unternehmens. Beim Poker erhält der... Veranstalter einen Anteil ansonsten schieben sich die Gelder unter den Spielern hin und her.
Dazu werden Server, Mitarbeiter, Marketing, usw. als Kosten noch abgezogen. Schönen kann man es wenn man hohe Kosten einträgt, Abschreibungen macht oder Rücklagen bildet für künftige Gerichtsverhandlungen,... Mehr anzeigen
tEquilA
01.01.2021 um 06:35 UhrGewinn innerhalb 5 Jahren = 18 Millionen
Kaufpreis = 12.000 Millionen
Heißt, um die 12 Milliarden wieder reinzukriegen bräuchte man.ca... 666 Jahre. Niemand haut 12 Milliarden auf den Tisch, wenn davon auszugehen ist das du mehrere hundert Jahre brauchst um deine Investition wieder rauszukriegen. Mehr anzeigen
Kleinkariert
01.01.2021 um 15:25 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
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