Poker-Betrüger ergaunern über 500.000€ - auch von Max Kruse
Handzeichen, Bluetooth-Kopfhörer, Infrarot-Kameras und gezinkte Karten – mit diesen Hilfsmitteln hat eine professionelle Betrügerbande mehr als eine halbe Million Euro ergaunert. Unter den Geschädigten ist auch der Pokerspieler und Fußballprofi Max Kruse. Nun mussten sich die Täter vor dem Landgericht Dresden für ihre Taten verantworten.
In mehreren Fällen berichteten wir in der Vergangenheit bereits über Kriminalfälle aus dem Umkreis von Dresden. So ging es beispielsweise im Dezember 2021 darum, dass ein Spielsüchtiger aus Dresden seine Freunde um knapp eine halbe Million Euro betrogen hat. Fast genauso hoch ist der Schaden, den eine Pokerbande bestehend aus fünf Männern angerichtet haben soll. Die Angeklagten im Alter zwischen 37 und 46 Jahren mussten sich kürzlich vor dem Landgericht Dresden verantworten. Ihnen wurde gewerbsmäßiger Betrug in bis zu 29 Fällen zur Last gelegt.
Ein Opfer und ein Täter sind bekannte Fußball-Profis
Das Besondere an dem aktuellen Fall: Ein betrogener Pokerspieler soll der Fußballprofi Max Kruse sein. Kruse tritt bereits seit einiger Zeit als professioneller Spieler in der Öffentlichkeit auf. Erst im November vergangenen Jahres berichteten wir darüber, dass Max Kruse über 130.000 Euro bei einem Pokerturnier gewann. Der Fußballprofi soll im Jahr 2014 in Hamburg Opfer der dreisten Betrügerbande geworden sein und dabei immerhin 5.000 Euro verloren haben.
Doch nicht nur das Gesicht des betrogenen Ex-Nationalspielers Kruse ist Fußballfans im aktuellen Fall bekannt. Auch bei einem der angeklagten Betrüger handelt es sich um einen ehemaligen Profi-Fußballer. Sein Name: Ronny Garbuschewski (37). Er spielte in seiner aktiven Vereinszeit, die bis 2022 andauerte, unter anderem für Fortuna Düsseldorf, Hansa Rostock und Energie Cottbus. Vor Gericht gab der Ex-Fußballstar mit dem Spitznamen „Sachsen-Beckham“ die Tat zu und zeigte Reue:
„Wenn man im Nachhinein nachdenkt, dann geht das absolut nicht.“
Wie funktionierte der Betrug der kriminellen Poker-Bande?
Die fünf Männer haben sich tatsächlich viel Arbeit gemacht, um die Opfer möglichst effektiv betrügen zu können. Insgesamt wurde durch das Vorgehen der Täter ein Schaden in Höhe von mindestens 528.695 Euro angerichtet. Die Tatorte befanden sich unter anderem in Hamburg, Dresden, Rostock, Leipzig und Zwickau. Dabei nutzten die Angeklagten professionelles Equipment wie Bluetooth-Kopfhörer, Infrarot-Kameras, gezinkte Karten und Handzeichen.
So befanden sich zum Beispiel an den Seiten der Pokerkarten kleine Scan-Codes. Die Kamera konnte die entsprechenden Karten nach dem Mischvorgang somit abscannen und dann in kurzer Zeit berechnen, welcher Spieler die Runde vermutlich gewinnen wird. Das Ergebnis der Berechnung wurde dann über die Bluetooth-Verbindung an den Dealer übermittelt, der ebenfalls zur Pokerbande gehörte. Der Dealer nutzte daraufhin beim Verteilen der Karten bestimmte Handzeichen, um den am Tisch sitzenden Bandenmitgliedern zu verstehen zu geben, wer das Spiel gewinnen kann.
Die eingeweihten Spieler konnten dann ihre Einsätze so steuern, dass sie die erfolgversprechenden Spielrunden am Ende für sich entscheiden konnten. Der erspielte Gewinn wurde im Nachgang auf alle Mitglieder der fünfköpfigen Bande aufgeteilt. Erst vor wenigen Wochen ging es in einem anderen Artikel auf GambleJoe darum, dass der BFH entschieden hat, dass ein deutscher Pokerspieler seine Gewinne voll versteuern muss.
Die Angeklagten haben ihre Taten im Wesentlichen gestanden. Für die Geständnisse wurde den Männern im Vorfeld wohl eine Bewährungsstrafe zwischen einem Jahr und zwei Jahren in Aussicht gestellt. Ein Urteil gibt es bislang noch nicht.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/illustrations/verkehrszeichen-achtung-hinweis-464641/
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1 Kommentar zu: Poker-Betrüger ergaunern über 500.000€ - auch von Max Kruse
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01.09.2023 um 10:45 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
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