LG Traunstein: Online Casino muss 7.670 USD zurückzahlen
Nachdem ein Spieler im PlayCherry Casino über einen Zeitraum von rund einem Jahr über 7.500 US-Dollar verloren hatte, forderte er nun die gesamten Verluste zurück – mit Erfolg. Das Landgericht Traunstein hat mit Urteil vom 6. September 2023 entschieden, dass der Glücksspielanbieter die erlittenen Casino-Verluste vollständig zurückzahlen muss. Aber wie lautete die Urteilsbegründung und warum geht es in diesem Fall um US-Dollar und nicht um Euro?
In der Vergangenheit berichteten wir bereits mehrfach über das Thema Rückforderungen von Casino-Verlusten. Zuletzt veröffentlichten wir im Mai dieses Jahres einen Artikel, bei dem es um das Geschäft mit den „Sofortentschädigungen“ ging. In anderen Fällen thematisierten wir konkrete Fälle, in denen Spielerinnen und Spieler ihr verlorenes Geld hinterher wieder zurückforderten. So berichteten wir beispielsweise im Dezember 2022 über ein Urteil des Landgerichts Ulm, wonach ein Spieler 170.000 Euro vom Online Casino zurückbekommen soll.
LG Traunstein: Spieler erhält Casino-Verluste vollständig zurück
Ein Spieler aus Deutschland soll über die Website von „PlayCherry“ an verschiedenen Online-Glücksspielen teilgenommen haben. Im Zeitraum zwischen März 2021 und September 2022 verlor der Spieler dabei insgesamt 7.670 US-Dollar. Die Einzahlungen wurden im Online Casino vom Spieler in der Währung US-Dollar abgewickelt. Folglich hat der Spieler über seinen Rechtsanwalt die Rückzahlung ebenfalls in US-Dollar eingefordert.
Vor Gericht argumentierte der Spieler, dass er nicht gewusst habe, dass die Teilnahme am Online-Glücksspiel unter den damaligen Umständen illegal gewesen sei. Der Anbieter „PlayCherry“ habe nämlich damals noch keine deutsche Glücksspiellizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) besessen. Folglich habe „PlayCherry“ mit dem Angebot gegen den Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) verstoßen.
Das Gericht folgte der Argumentation und verurteilte den im Ausland ansässigen Glücksspielanbieter zur Rückzahlung sämtlicher Verluste. Der zwischen dem Spieler und dem Anbieter geschlossene Vertrag sei von Anfang an nichtig gewesen, sodass der Anbieter keinen rechtlichen Anspruch auf das Geld habe und es folglich zurückzahlen muss (§ 134 BGB).
PlayCherry verfügt nun über deutsche Glücksspiellizenz
Die PlayCherry Limited mit Sitz in St. Julian’s (Malta) verfügt inzwischen sowohl über eine Sportwetten-Lizenz als auch über eine Lizenz für virtuelle Automatenspiele. Lizenziert sind laut offizieller Whitelist die Internetseiten „sunmaker.de“, „sunnyautomaten.de“ und „comeonwetten.de“. Dementsprechend darf PlayCherry nun unter anderem Online-Slots legal in Deutschland anbieten. Natürlich müssen allerdings die unliebsamen Maßnahmen zum Spielerschutz wie die Mindestspieldauer von fünf Sekunden und das Autospin-Verbot entsprechend umgesetzt werden.
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In einem etwas älteren Artikel haben wir uns bereits die Frage gestellt, ob es eine gute Idee ist, erlittene Casino-Verluste hinterher zurückzufordern. Tatsächlich haben wir verschiedene Argumente dafür finden können, warum es eben keine gute Idee ist. Dazu gehört nicht nur die Tatsache, dass die Glücksspielbranche geschädigt wird. Darüber hinaus ist es schlichtweg unmoralisch, verlorenes Geld hinterher zurückzufordern, obwohl der Spieler zuvor eine „echte“ Gewinnchance hatte.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/gerechtigkeit-statue-lady-justice-2060093/
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14 Kommentare zu: LG Traunstein: Online Casino muss 7.670 USD zurückzahlen
Kommentar verfassenTonkabohne
17.10.2023 um 21:28 UhrWenn ich das immer lese wird mir übel !
Der arme Spieler 🤦♀️😂... auf einmal wissen alle nicht das es illegal sei ... Hätte er 50K ausgezahlt wäre alle normal gelaufen...
Durch solche Idioten, kann man bald nur noch in den Drecks DE Buden spielen. Kotz ... Mehr anzeigen
Tigerbaby2004
18.10.2023 um 06:57 UhrJustin
29.10.2023 um 03:59 UhrChristian_1994
06.11.2023 um 20:22 UhrThomas520
16.10.2023 um 22:09 UhrTigerbaby2004
16.10.2023 um 17:20 UhrChristian_1994
19.10.2023 um 22:21 UhrOedibert
16.10.2023 um 16:50 UhrKann auch das Gericht nicht ganz verstehen wenn die Verluste ab März 2021 waren aber die endgültige Regelung erst im Juli entgűltig in Kraft getreten ist.
Davor hatte Sunmaker ja 9 Jahre die tolle Schleswig-Holstein Lizenz wie so viele andere auch von den hat keiner gesagt kommen sie aus Schleswig-Holstein wenn ich Auszahlungen von 3,5k 2,5k usw hätte obwohl es eher Pflicht gewesen wäre auch den Erst Wohnsitz dort zu haben
Wűrde sagen der Zeitraum von 2021 bis 2022 als Lizenz erteilt wurde war kalkuliertes Risiko das mal einer klagt aber ich denke das es Play Cherry eher darum ging das die Kunden das Unternehmen weiter nutzen können
Und solange das Unternehmen Gewinne auszahlt kann man sich auch nicht beschweren eingezahlt zu haben.
Oder kann jemand ne Fall nennen wo jemand zb 5k gewonnen hat die auch bekommen hat und später wo er festgestellt hat das dies vielleicht nicht Gesetz konform war sich gesagt hat
ich kann da nicht mit leben weil es vielleicht gesetzlich nicht legal war dort spielen
Moral ist manchmal so ne Sache teilweise wohl abhängig davon wo man gerade steht
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Tigerbaby2004
16.10.2023 um 17:25 Uhrschwede666
16.10.2023 um 10:00 UhrDieWunderharke5000
16.10.2023 um 09:23 UhrTigerbaby2004
16.10.2023 um 08:38 UhrPat1991
16.10.2023 um 17:02 UhrChristian_1994
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