Kurz vor Weihnachten vermeldeten die Paderborner Polizei und Staatsanwaltschaft einen wichtigen Schlag gegen illegales Glücksspiel in der Region. Es wurden zwei Männer festgenommen, die unerlaubt mehrere Spielautomaten betrieben haben sollen. Die Ermittler stellten Vermögenswerte von mehreren Millionen Euro sicher. Brisant: Die Täter waren bereits für ähnliche Delikte bekannt.

Polizeisirenen heulen, Einsatzkräfte stürmen gleichzeitig mehrere Orte und am Ende „türmen“ sich Luxusautos, Rolex-Uhren und Belege für Geldbeträge in Millionenhöhe bei den Asservatenverwaltern. Genau dieses Szenario spielte sich im Dezember in Paderborn ab. Nach monatelanger Ermittlungsarbeit schlugen die Beamten zu – und zwar mit einem Großaufgebot aus mehreren Landesteilen: Das veröffentlichte die Polizei Paderborn einen Tag vor Heiligabend in einer Pressemitteilung. Für die Verdächtigen kein erfreuliches Weihnachtsgeschenk – für die Ermittler dafür umso mehr.

Im Visier: Ein 45-jähriger Verdächtiger und sein 32-jähriger Komplize, denen vorgeworfen wird, mit illegalen Spielautomaten ein kleines Vermögen angehäuft zu haben. Der Zugriff, der schon am Abend des 12. Dezember erfolgte, war akribisch geplant. Zeitgleich verschaffte sich die Polizei an Standorten in Paderborn-Stadtheide und Brilon Zutritt – und das nicht mit einer Handvoll Beamter, sondern mit Verstärkung aus Bochum und Köln. Sogar das technische Hilfswerk (THW) war mit von der Partie, um sichergestellte Beweise ordentlich abzutransportieren. Mit Unterstützung der Staatsanwaltschaft Paderborn wurden Beschlüsse erwirkt, um die mutmaßlich illegal erworbenen Vermögenswerte einzufrieren.

Die Geschichte reicht übrigens eine ganze Weile zurück. Schon vor zwei Jahren war der Hauptverdächtige erstmals ins Visier der Ermittler geraten. Doch dieses Mal, so scheint es, haben die Behörden den Jackpot gezogen. Allerdings nicht am Spielautomaten, sondern bei der Bekämpfung eines mutmaßlich millionenschweren Betrugsnetzwerks.

Im November haben wir über eine Großrazzia wegen illegalem Glücksspiel in Ostfriesland berichtet, bei der ebenfalls mehrere Personen im Fokus standen.

Der Drahtzieher und seine Komplizen waren bereits kriminalpolizeilich bekannt

Der Hauptverdächtige ist kein unbeschriebenes Blatt. Schon im November 2022 hatte die Polizei in Paderborn bei einem anderen Verfahren gegen illegalen Glücksspielbetrieb zugeschlagen. Damals wurde eine Spielstätte hochgenommen, die ganz clever als harmloser Verein getarnt war – unterhalten von genau jenem 45-jährigen Verdächtigen, der jetzt wieder im „Rampenlicht“ steht. Nach dem Ende des damaligen Strafverfahrens herrschte kurz Ruhe. Doch wer dachte, der Mann hätte die Finger von den Automaten gelassen, wurde schnell eines Besseren belehrt.

Nach einiger Zeit trudelten bei der Kripo erneut Hinweise ein: Der 45-Jährige sollte wieder aktiv sein – und diesmal hatte er Verstärkung. Die Ermittler legten los und stießen auf ein mutmaßliches Casino, das natürlich abermals als Vereinslokal durchging. Die „Zockerhöhle“ fand man im Hochsauerlandkreis, genauer gesagt im Bereich Brilon. In Paderborn-Stadtheide wurden vor allem Wohnräume untersucht.

Neben dem Hauptverdächtigen tauchten noch drei weitere Namen auf. Zwei Männer, 32 und 36 Jahre alt, und eine 43-jährige Frau – alle aus Paderborn. Überraschung: Auch die drei waren keine unbeschriebenen Blätter, sondern bestens bei der Polizei bekannt. Zusammen soll das Quartett den illegalen Betrieb organisiert und ordentlich abkassiert haben – bis die Ermittler das Kartenhaus zum Einsturz brachten.

In einem ähnlichen Fall wurde übrigens im Sommer 2024 ein illegaler Casino-Betrieb im nordrhein-westfälischen Kamen ausgehoben.

Millionenvermögen, Luxuskarossen und Rolex-Uhren sichergestellt

Hier ging’s um dicke Fische – und um noch dickere Beute! Die Ermittler hatten den Hauptverdächtigen schon länger im Blick und dabei entdeckt, dass der Mann inzwischen Gelder angehäuft hatte, die sich sehen lassen können: In der Pressemitteilung der Polizei ist die Rede von einem „millionenschweren Vermögen des Drahtziehers“. Weitere Werte wurden fein säuberlich verteilt auf verschiedene Luxusgüter.

  • Bei den Durchsuchungen in Paderborn kamen die Highlights ans Licht (wenn man es so nennen darf): Gleich drei schicke Autos – Gesamtwert rund eine halbe Million Euro – wurden konfisziert. Noch in der Nacht rollten Transporter an, um die Karossen wegzuschaffen.
  • Aber es blieb nicht bei den Fahrzeugen. Auch mehrere Rolex-Uhren und ähnliche Artikel wanderten in die Asservatenkammer.
  • Insgesamt belief sich die Beute der Ermittler auf satte 2,3 Millionen Euro – alles Vermögenswerte, von denen man ziemlich sicher sagen kann, dass sie aus illegalen Geschäften stammen.
Damit nichts übersehen wurde, hatten die Beamten Verstärkung dabei: Finanzfahnder aus Bielefeld, Gerichtsvollzieher aus Paderborn und sogar Mitarbeiter von Ordnungsämtern waren im Einsatz, um alles von Wert zu erfassen. Und wer denkt, damit wäre Schluss gewesen, täuscht sich.

Eine andere Geschichte, aber ebenfalls alles andere als alltäglich: Bei der Aufdeckung einer illegalen Pokerrunde in München fanden Einsatzkräfte, tausende Euro unterm Sofa und ein kurioses Kunstwerk von Dagobert Duck.

Für die illegalen Spielautomaten musste das THW anrücken

Illegale Spielautomaten lassen sich nicht mal eben unterm Arm wegtragen: Als die Einsatzkräfte in Brilon zuschlugen, fanden sie neben ein paar verdächtigen Gestalten, die es sich in der Spielstätte bequem gemacht hatten, auch gleich sechs Glücksspielautomaten. Und die hatten es in sich: groß, schwer und alles andere als legal.

Die Dinger waren mutmaßlich manipuliert und sollten ordentlich Kasse machen – natürlich nicht für die Spieler. Bevor die Ermittler weitergraben konnten, mussten die Geräte erst einmal aus dem Verkehr gezogen werden. Und hier kam das THW ins Spiel. Die Beamten riefen die Spezialisten aus Paderborn, denn die Spielautomaten waren so schwer, dass man sie nicht einfach in den Kofferraum werfen konnte. Mit großem Gerät rückten die Helfer an und machten kurzen Prozess: Raus aus der Spielhölle, rein in die Sicherstellung. Vielleicht werden die Geräte nun auch öffentlichkeitswirksam vernichtet, so wie es vor kurzem 45 illegalen Automaten in Frankfurt am Main ergangen war.

Mit der Sicherstellung von Vermögenswerten in Millionenhöhe und der Festnahme zweier Verdächtiger wurde ein deutlicher Schlag gegen illegales Glücksspiel in der Region Paderborn erzielt. Die Behörden prüfen jetzt, ob es noch mehr Beteiligte oder weiterführende Strukturen gibt. Die Polizei macht in der betreffenden Pressemitteilung klar: „Die Ermittlungen in diesem umfangreichen Verfahrenskomplex dauern weiter an.“ Für die Verantwortlichen dürften die juristischen Konsequenzen in jedem Fall erheblich sein – sowohl strafrechtlich als auch finanziell. Als Wiederholungstäter kommt der Hauptverdächtige wohl nicht mehr so einfach davon wie bei seiner ersten Verurteilung. Eine etwas andere Razzia rund um mutmaßlich illegales Glücksspiel fand im Sommer 2024 auf Mallorca statt, wo ein deutsches Ehepaar beschuldigt wurde, ein nicht erlaubtes Casino betrieben zu haben.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/photos/captured-on-the-highway-1582002/

Zentrale Textquelle: https://paderborn.polizei.nrw/presse/gemeinsame-presseerklaerung-der-staatsanwaltschaft-paderborn-und-der-kreispolizeibehoerde-paderborn-polizeilicher-zugriff-wegen-illegalen-gluecksspiels

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