Erst kürzlich ließ sich Johann Graf, kein Geringerer als der Eigentümer des österreichischen Glücksspiel-Riesens Novomatic, 50 Millionen Euro Dividende ausschütten. Nur zwei oder gar ein Prozent seines Vermögens, das auf rund 6,5 Milliarden Euro geschätzt wird, würden verhindern, dass im Novomatic-Hauptquartier in Gumpoldskirchen nun 120 Jobs abgebaut werden. 

Die Entscheidung kam plötzlich und wahrscheinlich für viele Novomatic-Mitarbeiter unerwartet. So wurden am Mittwoch, das gab der Novomatic-Konzern bekannt, 120 Mitarbeiter aus ihrer Anstellung entlassen und direkt beim AMS, dem österreichischen Arbeitsmarktservice, angemeldet in der Hoffnung, dadurch bald wieder eine Berufsanstellung zu finden. Die Einrichtung einer Telefonhotline und etwaige Beratungsangebote sollen weitere begleitende Maßnahmen für die Betroffenen sein. Insgesamt arbeiten rund 1.200 Menschen für Novomatic in Gumpoldskirchen. In ganz Österreich sind es 3.100 Mitarbeiter, weltweit sogar 22.500 Angestellte. 

Novomatic-Milliardär Johann Graf bekommt 50 Millionen Dividende  

Obwohl die genauen Gründe für den Jobabbau nicht offen liegen, lässt sich die Annahme aufstellen, dass COVID-19-bedingte Faktoren sich negativ auf die wirtschaftliche Lage von Novomatic ausgewirkt haben. Die Umsätze sind schlicht und einfach eingebrochen. Kosten- aber auch Kapazitätsanpassungen waren laut Novomatic nicht mehr ausreichend. 

Dass viele Glücksspielanbieter und auch landbasierte Spielhallen in diesem Jahr Einbußen verzeichnen mussten und pandemiebezogene Vorschriften wie Abstandsregeln und verkürzte Öffnungszeiten die Geschäftsentwicklung negativ beeinflussten, stellt keiner infrage. Aber dass Johann Graf, Novomatic-Eigentümer und zweitreichster Österreicher, jedoch kein Geld in die Sicherung der Anstellung seiner Mitarbeiter investiert, führt zur Kritik seitens der österreichischen Medien. So hat sich Graf noch knapp bevor alle Novomatic-Angestellten von April bis Oktober in Kurzarbeit auf Kosten des Staates Österreich geschickt wurden, eine riesige Dividende von 50 Millionen Euro ausschütten lassen. Es ist anzumerken, dass es im vorigen Jahr, also 2019, auch satte 22 Millionen Euro Dividende waren. 

Fakt ist, dass Multimilliardär Graf keine Hilfe für seine Mitarbeiter aus eigener Tasche anbietet. In dem Fall mussten die Steuerzahler für die Kosten der Kurzarbeit aufkommen. Zumindest verspricht die österreichische Regierung nun eine Arbeitsplatzgarantie als neue Coronahilfen.

Novomatic zieht sich aus dem Automaten-Geschäft zurück 

Die Kundgebung des Rückzugs aus dem Automaten-Geschäft kündigte der Glücksspielkonzern schon Anfang Februar dieses Jahres an. Lizenz-Bewerbungen für das kleine Glücksspiel sollen nicht veranlasst werden, wenn diese ablaufen. Auch Casino-Lizenzen seien nicht mehr von Interesse. 

Vergabe der Sportwetten-Lizenz gibt Hoffnung

Für etwas Licht im Dunkeln sorgt jedoch die erst vor Kurzem an 15 Anbieter in Deutschland erteilte Sportwetten-Lizenz vom Regierungspräsidium Darmstadt. Neben der Gauselmann Gruppe mit Cashpoint Malta, BetVictor, Tipico, tipwin, bet365 und ein paar Marken der GVC Holdings PLC, gehört auch die Novomatic-Tochtergesellschaft, die Admiral Sportwetten GmbH mit Sitz in Schleswig-Holstein, zu den Bookies, die lizenziert sind

Quelle Titelbild: https://www.novomatic.com/explore-novomatic/presse/mediathek?t=Bilder

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7 Kommentare zu: Trotz 50 Mio. Euro Dividende baut Novomatic 120 Jobs ab 

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Avatar von n****4
Drecks novomatics Abzocke pur schlimmer als gauselhans
Danke für deine Meinung, needle34.
Schade das es dafür keine Handhabe gibt, eigentlich gehörte Novomatic abgestraft und aus dem Verkehr gezogen... widerlich.
Danke für deine Meinung, schwede666.
Avatar von n****4
@MelanieChristiane: Ja weg damit .
Bahhh, unnötig und widerlich.
Ein Verzicht auf die Hälfte der Dividende hätte einen Verlust von Arbeitsplätzen abgefedert.🤢🤮.
Aber ist doch für jeden völlig verständlich, dass der Chef natürlich nicht auf die lebensnotwendige...   Mehr anzeigen
Hallo Thorin2017,

ich habe deinen Kommentar aufmerksam gelesen und sage Danke für deinen ausführlichen Post.
Es scheinen mehrere Leute ähnlich wie du zu denken. Besonders die österreichischen Medien haben ja ordentlich Kritik an...   Mehr anzeigen

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