Mordete eine Täterin aus Duisburg wegen ihrer Spielsucht?

Erst vor wenigen Tagen wurde eine 46-jährige Frau vom Landgericht Duisburg wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Angeklagte soll im Sommer 2022 eine betagte Rentnerin getötet haben. Aber welche Rolle spielte die Glücksspielsucht bei der Tat und wieso musste die Seniorin sterben?

In der Vergangenheit ging es bei GambleJoe bereits in mehreren Artikeln um Mord und Totschlag. Letztmalig berichteten wir im November 2021 über einen Mordversuch in einer Spielhalle, der erst nach etwa 30 Jahren aufgeklärt wurde. In einem aktuellen Fall wurde eine Frau vom Landgericht Duisburg ebenfalls wegen Mordes verurteilt. Sie soll vor rund einem Jahr eine 84-jährige Frau getötet und dabei aus Habgier und Heimtücke gehandelt haben.

Tatverdächtige tötete Seniorin mit 29 Messerstichen

Die nun verurteilte 46-Jährige hat nach Überzeugung des Richters das 84-jährige Opfer mit insgesamt 29 Messerstichen getötet. Der Fall ereignete sich am 23. August vergangenen Jahres in Duisburg. Zunächst habe sich die nun Verurteilte beim Polizeinotruf gemeldet und angegeben, dass es einen lautstarken Streit zwischen dem späteren Opfer und einer anderen Seniorin gegeben habe. Die Polizei nahm daraufhin zunächst die 46-Jährige fest, die sich in der Wohnung des bereits verstorbenen Opfers aufgehalten habe.

Im weiteren Verlauf wurde die vermeintliche Tatverdächtige für etwa zwei Monate in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung gebracht. Dann stellte sich jedoch heraus, dass die demenzkranke Frau sowohl körperlich als auch geistig nicht dazu fähig war, das Opfer mit derart vielen Messerstichen zu töten.

Jedoch hat sich die 46-jährige Zeugin zunehmend in Widersprüche verstrickt, sodass der Tatverdacht auf sie fiel. Die Ermittlungsbehörden durchsuchten daraufhin das Handy sowie die Wohnung der Frau – mit Erfolg.

Mordete die Täterin wegen ihrer Spielsucht?

Die Mordkommission fand heraus, dass die „wahre“ Täterin die 46-jährige vermeintliche Zeugin war. Es stellte sich nämlich heraus, dass die Täterin bereits über einen längeren Zeitraum Geld vom Bankkonto des Opfers entwendet hat. Insgesamt soll die Täterin nicht nur dem späteren Opfer, sondern auch der zunächst verhafteten anderen alten Dame einen Betrag in Höhe von etwa 30.000 Euro gestohlen haben. Das Geld habe sie dann beim Glücksspiel im Casino verloren. Im Gerichtsprozess stellte sich zudem heraus, dass die Täterin stark spielsüchtig gewesen ist. In einem auf GambleJoe veröffentlichten Ratgeber haben wir bereits im Juli 2021 die Frage beantwortet, wie sich Spielsucht erkennen und effektiv bekämpfen lässt.

Als die Täterin erfuhr, dass das spätere Opfer einen Termin bei der Bank vereinbart hatte, war ihr scheinbar klar, dass der Betrug auffallen würde. Aus diesem Grund fasste sie dann den Entschluss, die 84-jährige Frau umzubringen. Das Landgericht Duisburg verurteilte die Täterin nun wegen Mordes zu einer lebenslangen Haft. Das Gericht sah es dabei als besonders verwerflich, dass die Täterin zunächst den Verdacht auf die demenzkranke 89-Jährige lenken wollte.

Bereits im August 2021 berichteten wir über einen anderen Mordfall, bei dem eine Rubbellos-Millionärin vom Ehemann getötet wurde.

Fazit

Eine ältere Dame aus Duisburg ist tot, weil die Täterin den Diebstahl von 30.000 Euro verheimlichen wollte. Zumindest indirekt war in diesem Fall wahrscheinlich das pathologische Spielverhalten der Täterin mitverantwortlich dafür, dass das 84-jährige Opfer sterben musste. Für den Mord an der Seniorin wurde die Angeklagte nun vom Landgericht Duisburg zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

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