Online Glücksspiel über Mobilgeräte wird immer beliebter
Die UK Gambling Commission hat am Dienstag, den 27. Februar, ihren aktuellen Glücksspiel Teilnahme- und Wahrnehmungsbericht veröffentlicht. Diesmal besonders interessant: Mobiles Spielen wird immer beliebter. Gleichzeitig sinken aber die Werbemaßnahmen durch die Online Casinos in sozialen Netzwerken.
Die Regulierungsbehörde Großbritanniens veröffentlicht in regelmäßigen Abständen aktuelle Statistiken und Umfragen zum Thema Glücksspiel. Im Bericht, der Ende Februar vorgestellt wurde, machten vor allem das mobile Spielen und die Werbeangebote der Casinos von sich Aufsehen. Es hat sich herausgestellt, dass immer mehr Briten via Smartphone oder Tablet spielen, aber gleichzeitig die Präsenz der Online Casinos in den sozialen Medien abgenommen hat.
Alle 3 Monate werden verschiedene Beiträge und Statistiken zu den Entwicklungen rund um das Thema Glücksspiel gesammelt, die dann in einem Jahresbericht zusammengefasst werden. Für jede Umfrage werden dabei ungefähr 1.000 Briten via Telefon und in Online Umfragen befragt, aus den Ergebnissen wird dann ein Mittel gebildet.
Glücksspielverhalten wandelt sich langsam
Die meisten Online Spieler nutzen die entsprechenden Angebote lediglich in ihren eigenen 4 Wänden. 97 % spielen von zu Hause, dabei nutzen nur noch 50 % einen Laptop. In der Vergangenheit waren es noch 60 %. Rund 51 % der Befragten spielen auch über Tablet oder Smartphone, gegenüber dem Vorjahr konnte man einen Zuwachs von 8 % verzeichnen. Via Smartphone spielen mittlerweile 39 %, was einem Anstieg von 10 % zum Vorjahr entspricht. Im Vergleich dazu ist der klassische Desktop-PC deutlich abgefallen - nur noch 33 % der Briten nutzen ihn zum Spielen der Online Games.
Interessant ist vor allem, dass 22 % der 18- bis 24-Jährigen auch auf der Arbeit spielen. Durchschnittlich sind die befragten Briten bei 4 unterschiedlichen Glücksspielanbietern angemeldet, die sie regelmäßig nutzen.
Zum ersten Mal wurde auch gefragt, ob Wetten um Geld oder virtuelle Gegenstände im Bereich des eSports abgeschlossen wurden. 7 % der Befragten haben jemals E-Sports-Wetten genutzt. 6 % davon sogar in den letzten 12 Monaten. Wenn man sich die Altersgruppen jedoch ansieht, stellt man fest, dass bei den 25- bis 34-Jährigen 16 % auf E-Sports wetten. Dieser Zweig scheint folglich mehr an Bedeutung zu gewinnen, allerdings wurden Befragungen zu E-Sports lediglich online durchgeführt, was die Statistiken nach oben verfälschen kann.
Werbung über die sozialen Netzwerke
Lediglich 26 % der Befragten folgten einem Online Glücksspielanbieter via soziale Netzwerke, das entspricht einem Rückgang um 6 %. Alle Plattformen berichten über geringeres Engagement, bei Facebook wurde 6 % und bei Twitter sogar 12 % weniger Werbung geschaltet.
Social-Media-Marketing wurde auch in der Branche zunehmend ineffektiv. So berichteten lediglich 19 % der Online Spieler, dass sie durch Werbung in den sozialen Netzwerken auf die Anbieter aufmerksam wurden.
Immer noch gelten Gratiswetten oder Boni im Allgemeinen als effektivste Form der Werbung und überzeugten 40 % der Kunden zum Spielen. Das entspricht einem Plus von 8 % gegenüber dem Vorjahresbericht. Von der TV-Werbung ließen sich immerhin noch 26 % zum Spielen animieren. 23 % wurden von anderer Internetwerbung angelockt.
Vertrauen in Online Glücksspiel sinkt
Man hat die Briten auch gefragt, ob sie dem Satz zustimmen würden, dass Glücksspiele fair und vertrauenswürdig seien. Lediglich 33 % der Befragten stimmten dem zu. Seit 2011 setzt sich hier ein Abwärtstrend fort, damals haben dem Statement immerhin noch 49,3 % der Teilnehmer zugestimmt.
Positiv hervorgehoben werden muss aber, dass der Wert sich im letzten Jahr lediglich um 1,3 % verschlechtert hat, wenn man zudem nur die tatsächlichen Spieler betrachtet, schätzen 38 % Glücksspiel als fair ein, was dem Stand des Vorjahres entspricht. Immerhin 41 % stimmten dem Satz zu, dass Glücksspiel mit kriminellen Aktivitäten verbunden ist, was einer Zunahme von 2,5 % gegenüber 2017 entspricht.
Transaktionshistorie sehr gefragt
60 % der befragten Spieler gaben an, dass sie sich regelmäßig die Transaktionsverläufe im eigenen Profil anschauen. Neben der individuellen Transaktionsgeschichte sind für die meisten Spieler vor allem die tatsächlichen Gewinnchancen interessant.
Über den Effekt waren sich die Befragten nicht einig. Während es bei einigen zu einer Reduzierung des Glücksspiels kam, haben andere behauptet, dass es keinerlei Einflüsse hätte. Es gab sogar Berichte, dass Spieler mehr gespielt hätten, vor allem dann, wenn sie gesehen hätten, dass ihr monatlich festgesetztes Verlustlimit noch nicht eingesetzt wurde. Den umfangreichen Bericht kann man auf der Homepage der UK Gambling Commission finden.
Exkurs: Wetten als Teil der Meinungsfreiheit?
Ein wenig abseits der offiziellen Statistiken der UK Gambling Commission hat Karen Andreasyan Ende Februar für Aufsehen gesorgt, da sie politische Wetten als Teil der Meinungsfreiheit ansieht.
Die armenische Menschenrechtlerin und Juristin arbeitet für BetOnPolitics. Es handelt sich bei dem Portal um eine Online Community für politische Nachrichten, bei der man Wetten auf den Ausgang von Ereignissen machen kann. Das Unternehmen und die Menschenrechtlerin weisen darauf hin, dass politische Wetten im Laufe der Zeit zu einem wichtigen soziologischen Instrument zur Messung der öffentlichen Meinung und Einstellung der Öffentlichkeit zu bestimmten Themen geworden sind. Der Presse teilte Andreasyan Folgendes mit:
Ich komme nicht aus der Wettbranche, aber ich habe einen legalen und politischen Hintergrund. Mein Interesse hier ist die Meinungsfreiheit, denn die Tatsache, dass wir keinen politischen Träger haben, dem wir folgen müssen, macht uns zu einer sehr unabhängigen Plattform und ich denke, Wetten sind Teil der Meinungsfreiheit. Also denke ich, dass es eine Fortsetzung meiner Ex-Arbeit, die ich als Menschenrechtsverteidiger getan habe, zu geben, dass Menschen diese Gelegenheit nutzen, um zu wetten, zu behaupten und ihre Vorhersagen und Ansichten einzubringen.
Ein interessanter Ansatz. Ich habe mir das Portal auch einmal angesehen. Hier findet sich eine schwache Curacao-Lizenz und bisher wird die Möglichkeit der Wetten unter den Nachrichten-Artikeln kaum genutzt. Es scheint bisher nicht so belebt zu sein, wie man es gerne hätte.
Fazit: Der Zugang zum Glücksspiel im Wandel
Man kann ausgehend von den neuen Statistiken zwar nicht davon sprechen, dass das Glücksspiel im Allgemeinen beliebter wird, aber zumindest die Art der Nutzung wandelt sich allmählich. Mobilgeräte werden immer wichtiger und Boni sind immer noch das beste Werbemittel. Scheinbar gibt es auch eine neue Plattform für politische Wetten, die Glücksspiel als Teil der Meinungsfreiheit ansieht. Letzteres hätte ich zumindest nicht erwartet.
Bildquelle: 166711773 - Man playing online casino on smartphone at home. View from behind, living room and tv in background. © Adam
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17 Kommentare zu: Online Glücksspiel über Mobilgeräte wird immer beliebter
Kommentar verfassenAnonym
05.03.2018 um 19:20 UhrAnonym
Auch wenn ich manchmal das Gefühl hab, dass ich mit dem Handy/Tablet irgendwie
besser gewinne
Anonym
05.03.2018 um 20:59 UhrAnonym
06.03.2018 um 07:51 UhrBegbie
14.03.2018 um 14:00 Uhrneulich kam doch raus, dass wenn man zB bei amazon mit dem mobilen Endgerät andere Preise angezeigt bekommt, als wie wenn man mit dem PC die Seite aufsucht. Amazon geht bei einer mobilen... Endgerätnutzung davon aus, dass der Seitenbesucher und potentielle Käufer solventer ist als jemand der am PC sitzt (warum auch immer?!?) und dreht die Preise etwas höher... Mehr anzeigen
Stromberg
05.03.2018 um 19:15 UhrUnd ob der Typ Christoph selber ist?Der sieht ein bisschen aus wie der Avatar von hinten.
Anonym
05.03.2018 um 20:29 UhrChristoph
Anonym
06.03.2018 um 07:50 UhrAnonym
05.03.2018 um 16:54 UhrStromberg
05.03.2018 um 15:40 UhrSitze schon den ganzen Tag am PC, da liege ich dann Abends lieber auf der Couch.
Julian
P****1
05.03.2018 um 14:47 UhrChristoph
Anonym
06.03.2018 um 00:59 UhrRiverSong
06.03.2018 um 12:36 UhrStromberg
06.03.2018 um 12:43 UhrFinde ich bei zb Netent auf Desktop gefährlicher.
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