Singapur: Spielsüchtiger erpresst Online-Date

Erst vor wenigen Tagen hat ein Gericht in Singapur einen jungen Mann unter anderem wegen einer Geiselnahme zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Der 25-jährige Verurteilte soll sein Online-Date im Hotelzimmer gefesselt und von der Frau umgerechnet etwa 48.000 Euro erpresst haben. Der Täter hat angegeben, dass er mit dem erpressten Geld seine Spielschulden bezahlen wollte.

Zu der spektakulären Geiselnahme ist es bereits im März 2021 im Marina Bay Sands Casino-Resort gekommen. Hier hat sich der 25-jährige Täter mit seinem Opfer im Hotelzimmer zum Date verabredet. Nach dem einvernehmlichen Geschlechtsverkehr soll der Mann die Frau jedoch über einen Zeitraum von mehreren Stunden gefesselt und von ihr Geld erpresst haben. Für die grausame Tat wurde der Mann jetzt von einem Gericht in Singapur zu einer mehrjährigen Haftstrafe sowie zu mehreren Stockschlägen verurteilt. Zuletzt berichteten wir im Sommer 2019 in einem Artikel über einen Buchhalter aus Singapur, der 41 Millionen Dollar fürs Glücksspiel unterschlagen hat.

25-Jähriger fesselte sein nacktes Opfer und erpresste Geld von ihr

Der junge Mann sei im Marina Bay Sands Casino-Resort in Singapur zu Gast gewesen. Dort habe er sich in seinem Hotelzimmer mit seinem jungen Opfer verabredet. Das Treffen war als Date geplant und zunächst kam es auch zum einvernehmlichen Geschlechtsverkehr.

Doch im Anschluss ist der 25-Jährige über das noch unbekleidete Opfer hergefallen, das zu diesem Zeitpunkt gerade das Badezimmer aufsuchen wollte. Daraufhin hat er die junge Frau an Händen und Füßen gefesselt und sie unter Androhung körperlicher Gewalt dazu gebracht, ihm ihre Daten fürs Onlinebanking mitzuteilen. In den nun folgenden Stunden hat der Täter dann mit dem Smartphone der Frau immer wieder Überweisungen getätigt. Insgesamt sei durch die erzwungenen Überweisungen ein Schaden in Höhe von umgerechnet knapp 48.000 Euro entstanden.

Außerdem hat der Mann noch versucht, im Namen der Frau einen Kredit in Höhe von 64.000 Singapur-Dollar aufzunehmen. Glücklicherweise misslang dieser Versuch, sodass kein zusätzlicher Schaden entstanden ist. Erst am nächsten Morgen hat der Geiselnehmer die Frau freigelassen. Zuvor hat er sie jedoch noch davor gewarnt, zur Polizei zu gehen. Er drohte damit, angefertigte Nacktaufnahmen von ihr im Internet zu veröffentlichen.

Spielsüchtiger Geiselnehmer wurde verhaftet und jetzt verurteilt

Noch am selben Tag sei der 25-Jährige von der Polizei verhaftet worden. Das Opfer habe sich direkt einer Freundin anvertraut, die gemeinsam die Ermittler hinzugezogen haben. Der 25-jährige Täter hat gegenüber der Polizei die grauenvolle Tat zugegeben. Weiter gab er an, dass er spielsüchtig sei und speziell dem Online-Glücksspiel verfallen sei. Erst vor wenigen Tagen berichteten wir darüber, welche Spieler besonders suchtanfällig sind.

Das Gericht in Singapur zeigte für die Spielsucht des Verdächtigen jedoch kein Verständnis und verurteilte den Geiselnehmer vor wenigen Tagen zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten. Zusätzlich wurde der Mann dazu verurteilt, zwölf Stockschläge über sich ergehen zu lassen.

In einem Interview mit der WELT äußerte sich der Ex-Kriminelle Neville Tan zum Thema Stockschläge bereits im Jahr 2015. Auf die Frage, wie sich die Stockschläge anfühlen, antwortete der heute 75-jährige Tan:

„Es ist nichts. Es ist nur ein kurzer Moment. Es tut für ein Weilchen weh, und dann ist es vorbei.“

Auf die Nachfrage, ob die Stockschläge also nicht unerträglich seien, antwortete er:

„Nein nicht unerträglich. Denn es gibt Sicherheitsmaßnahmen. Ein Arzt untersucht vorher die Gesundheit, beobachtet den Blutdruck. Wenn du Herzprobleme hast, werden sie dich nicht schlagen. Außerdem werden deine Nieren abgedeckt. Und anschließend wirst du medizinisch versorgt.“

Fazit

Der 25-jährige Täter wurde für die Geiselnahme seines Online-Dates sowie die sich anschließende Erpressung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten sowie zu zwölf Stockschlägen verurteilt. Leider zeigt dieser Fall wieder einmal, welche grauenvollen Taten Menschen in scheinbar ausweglosen Lebenssituationen begehen können.

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