Macau: Glücksspielumsatz und Besucherzahlen sinken wegen Coronavirus
Die chinesische Glücksspielmetropole Macau meldet derzeit sinkende Besucher- und Glücksspielumsatzzahlen. Durch das Problem des Coronavirus bleiben viele Touristen der Glücksspielmetropole fern. Inzwischen sind Croupiers und Spieler angehalten, einen medizinischen Mundschutz zu tragen.
Das chinesische Neujahrsfest hat in diesem Jahr am 25. Januar 2020 begonnen. In den ersten 4 Tagen der Festzeit verzeichnete Macau einen Rückgang von 69 % bei den Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr. Die Besuche vom chinesischen Festland sind zudem um 75 % zurückgegangen. Der Touristenrekord Macaus vom letzten Jahr kann wahrscheinlich nur noch schwer erreicht werden.
China hatte bereits im letzten Jahr Gruppenreisen nach Macau verboten. Inzwischen gilt diese Regelung auch für das Individual Visitor Scheme (IVS), über das 47 % der Festlandbesucher nach Macau kommen. Somit haben die Regelungen zur Verhinderung der Verbreitung des Coronavirus konkrete wirtschaftliche Folgen für Macau.
Wie sind die aktuellen Umsatzzahlen der Casinos in Macau?
Am Samstag (2. Februar 2020) hatte Macaus Gaming Inspection and Coordination Bureau veröffentlicht, dass die lokalen Casinos einen Umsatz von 22,1 Milliarden Macau-Pataca (rund 2,51 Milliarden Euro) erzielten. Das entspricht einem Rückgang von 11,3 % gegenüber dem Januar 2019. Im Vergleich zum Dezember 2019 beträgt der Rückgang 13,7 %.
Die Berichte gehen davon aus, dass die Zahl der Besuche in den Casinos von Macau um 80 % zurückgegangen ist.
Die Auswirkungen der Sicherheitsmaßnahmen sind in den Casinos direkt spürbar
Die lokale Regierung in Macau hatte bereits in der letzten Januar-Woche Croupiers in den Casinos angewiesen, medizinische Mundschutzmasken zu tragen. Die Mitarbeiter sollen ferner die Besucher auf Anzeichen von erhöhter Körpertemperatur untersuchen.
Die Behörden Macaus sind jedoch noch schnell einen Schritt weitergegangen und haben alle Besucher der Casinos gebeten, ebenfalls Schutzmasken zu tragen. Spielern, die in den letzten 2 Wochen die chinesische Provinz Hubei besucht haben, wird der Zutritt zu den Casinos komplett verweigert.
Einer Gruppe von Mitarbeitern der Casinos geht das aber noch nicht weit genug. Sie möchten, dass alle Casinos wenigstens 14 Tage vollständig geschlossen werden, damit die Sicherheit des Casinopersonals gewährleistet werden kann. In einem Brief hatte sich die Gruppe über mangelndes Gesundheitsbewusstsein der Gäste beschwert, da einige von ihnen auch auf den Boden des Casinos spucken. Es wurde ebenfalls die Frage gestellt, warum Casinos geöffnet bleiben, während Banken, Schulen und andere öffentliche Stellen geschlossen werden konnten.
Casinos spenden für Kampf gegen Coronavirus
Nachdem mehr als 425 Menschen in China am Coronavirus gestorben sind und die Weltgesundheitsorganisation es als "internationalen Gesundheitsnotstand" bezeichnet, versuchen viele internationale Casinobetreiber beim Kampf gegen das Virus zu helfen.
Der Casinobetreiber Meg-Star gab über seine Meg-Star International Charity Association bekannt, dass 10 Millionen Macau-Pataca (1,1 Millionen Euro) für den Kampf gegen das Virus gespendet werden. Über den Wuhan Coronavirus Special Fund sollen Maßnahmen gegen eine Epidemie in der Kernstadt Wuhan finanziert werden. Dabei geht es vor allem um die medizinische Versorgung der Stadt und der Provinz Hubei.
Der Casinobetreiber Melco, welcher in Macau ebenfalls einige Standorte betreibt, ist ebenfalls bereit, Geld für die medizinische Versorgung zu spenden. 2,6 Millionen US-Dollar gibt das Unternehmen als Spende. Lawrence Ho ist Vorsitzender und CEO von Melco und kommentierte den Schritt:
Wir denken an die Menschen in Wuhan und Hubei und an alle, die von dem neuen Stamm des Coronavirus betroffen sind. Wir hoffen, dass diese Spende dazu beiträgt, die vorbeugenden Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus zu beschleunigen. Melco unterstützt uneingeschränkt die Initiativen der Regierung, um zur Gesundheit und zum Wohlergehen der Betroffenen in der Gemeinde beizutragen.
Zu viel Panik in der Berichterstattung um das Coronavirus?
Der Ausbruch des Coronavirus wird von der chinesischen Regierung und auf der ganzen Welt sehr ernst genommen. Einige Experten glauben jedoch, dass die Reaktionen überproportional verlaufen sind. Bisher gibt es 20.438 bestätigte Fälle des Virus in China. Die Fähigkeit des Virus, sich schnell zu verbreiten, gibt ebenfalls Anlass zur Sorge. Trotzdem sind panische Käufe von Atemmasken, wie es sie teilweise in Berlin gegeben hat, verfrüht.
Internationale Flüge zwischen China und einer Reihe von Ländern wurden bereits gestrichen. Russland hat beispielsweise die Grenzen für China komplett geschlossen. Gleiches gilt für Nordkorea und die Mongolei. Auf den Philippinen sowie in Singapur und Malaysia ist die Einreise für Menschen aus der chinesischen Provinz Hubei nicht mehr erlaubt.
Bisher gibt es erste Fälle in Frankreich, den USA, Großbritannien und Deutschland. Man ergreift auch in Europa daher erste Vorsichtsmaßnahmen. In Deutschland gibt es bisher 12 bestätigte Fälle des Virus. Die Menschen sollen sich in Quarantäne befinden.
Derweil gibt es aber bereits Berichte, dass man ein Gegenmittel gegen das Virus entdeckt hat. Es soll sich um einen Cocktail aus HIV- und Grippe-Medikamenten handeln.
Casinos in Macau geschlossen - was bedeutet das Virus für Macau?
Die Rating-Agenturen beobachten die sinkenden Umsatzzahlen in Macau genau. Analysten von Fitch Ratings sehen derzeit, dass die Casinos eine Auslastung von 20 % haben. Wenn sich das Virus nicht schneller ausbreitet und die Probleme nicht größer werden, geht die Agentur davon aus, dass die Glücksspielumsätze in diesem Jahr auf 1,8 Milliarden Euro sinken werden.
Da am Montag (3. Februar 2020) ein 39-jähriger Mann an den Folgen des Coronavirus gestorben ist, wurden Macau und Hongkong geschlossen. Die Einreise ist nicht mehr möglich. Die chinesische Regierung hat inzwischen Fehler beim Umgang mit der Epidemie eingeräumt.
Bildquelle: Adobestock 317732108, Corona virus alert concept city background. © Wiphop
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