Litauen: Keine Strafe für Betsafe trotz Verstoß
Trotz eines eindeutigen Verstoßes gegen die geltenden Glücksspielgesetze verhängt die Glücksspielbehörde in Litauen keine Geldstrafe gegen den Anbieter Betsafe. Der Grund: Betsafe habe bereitwillig an der Aufklärung des Sachverhaltes mitgewirkt und der Verstoß sei „unerheblich“. Doch welcher Verstoß wird dem Anbieter, der zur milliardenschweren Betsson Group gehört, vorgeworfen?
Erst vor wenigen Wochen berichteten wir bei GambleJoe darüber, dass Millionenstrafen gegen Videoslots und Betsson verhängt worden sind. Genauer gesagt haben die finnischen Behörden gegen die BML Group Ltd. eine Geldstrafe in Höhe von 2,4 Millionen Euro verhängt. Die Glücksspielbehörde in Großbritannien forderte den Glücksspielanbieter derweil zu einer Strafzahlung von rund 2,3 Millionen auf. Der ebenfalls zur Betsson Group gehörende Anbieter Betsafe kommt in Litauen nun deutlich glimpflicher davon – er muss überhaupt keine Geldstrafe bezahlen.
Sic Bo wurde in Litauen ohne Glücksspiellizenz angeboten
Der Glücksspielanbieter Betsafe soll über einen Zeitraum von nur wenigen Tagen im Januar 2023 das Spiel Sic Bo im Online Casino angeboten haben. Der Anbieter verfügte zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht über die erforderliche Glücksspiellizenz der Behörde. Demnach hat Betsafe gegen das litauische Glücksspielgesetz, genauer gesagt gegen Artikel 16, Absatz 5, Punkt 5.1, verstoßen.
Im Sommer dieses Jahres wurde dann im Rahmen von detaillierten Untersuchungen der Verstoß festgestellt. Des Weiteren sei ermittelt worden, dass Betsafe einem Spieler Gewinne aus dem nicht lizenzierten Spiel Sic Bo ausgezahlt habe. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Verstoß gegen das litauische Glücksspielgesetz.
Warum wurde keine Geldstrafe gegen Betsafe verhängt?
Trotz der Tatsache, dass Betsafe ohne Lizenz Sic Bo im litauischen Online Casino angeboten hat, kommt der Anbieter ohne eine Geldstrafe davon. Die zuständige Glücksspielbehörde sprach in diesem Zusammenhang von einem „unerheblichen Verstoß“ sowie von „mildernden Umständen“.
Betsafe habe von Beginn der Untersuchung an der Aufklärung mitgewirkt und keine Gewinne aus dem nicht lizenzierten Spiel erwirtschaftet. Des Weiteren sei das Spiel nur über einen Zeitraum von wenigen Tagen verfügbar gewesen. Auch habe Betsafe sich in der Vergangenheit als vorbildlicher Glücksspielanbieter erwiesen und sei dementsprechend nicht vorbelastet.
Der Mutterkonzern von Betsafe, die Betsson Gruppe, hätte sich eine Geldstrafe der litauischen Behörden dabei vermutlich ohne Probleme leisten können. Schließlich berichteten wir erst im März dieses Jahres darüber, dass Betsson ein Rekordumsatzplus von 18 % für 2022 vermeldete.
Dass eine Glücksspielbehörde bei gröberen Regelverstößen auch deutlich härter gegen Glücksspielanbieter vorgehen kann, zeigt das Beispiel der britischen Glücksspielbehörde. Sie hat im April 2023 gegen William Hill eine Rekord-Strafe in Höhe von umgerechnet knapp 22 Millionen Euro verhängt.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/vilnius-vilna-lithauen-litauen-1570452/
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