Liechtenstein: Keine Lizenzen für Online Casinos bis 2028
Die Genehmigung von Online-Glücksspiel ist längst nicht nur in Deutschland ein mitunter schwieriger Prozess. So hat auch Liechtenstein im Umgang mit dem Thema seine Eigenheiten. Glücksspiele sind dort zwar schon länger legal und ein wichtiger wirtschaftlicher Aspekt. Entsprechende Online-Angebote sollen jedoch noch mindestens vier Jahre außen vor bleiben.
Das Glücksspiel wurde in Liechtenstein im Jahr 2010 legalisiert. Über die Jahre hat sich das kleine Land zu einem regelrechten Hotspot für Casinos in Europa entwickelt. Die Umsätze, die die hiesigen Spielbanken erzielen, sind enorm. Wer nun glaubt, dass auch Online Casinos im Fürstentum einen guten Stand haben, der irrt.
Trotz des Erfolgs der stationären Casinos und eines offensichtlich großen Interesses an derartigen Spielen im Inland sowie näheren Ausland hat sich Liechtenstein dazu entschlossen, zunächst keine Lizenzen für Online-Gambling herauszugeben. Das wurde in der letzten Regierungssitzung des Jahres 2023 besprochen.
Glücksspiel in Liechtenstein wird regierungsseitig eingedämmt
Das Glücksspiel boomt im kleinen Fürstentum zwischen der Schweiz und Österreich. Seit der Legalisierung und dem Aufkommen der ersten Casinos hat sich das Geschäft massiv ausgeweitet. Gemessen an der Einwohnerzahl von nicht mehr als 38.000 Personen verzeichnet man in Liechtenstein aktuell die höchste Dichte an Spielbanken in Europa. Mittlerweile sind insgesamt sieben Casinos am Markt:
- Casino Schaanwald Liechtenstein
- Casino Admiral Triesen
- Grand Casino Liechtenstein
- Castle Casino Vaduz
- Casino Eschen
- Casino Ruggel
- Plaza Casino Liechtenstein
Schon in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Berichte darüber, dass die Entwicklung der Liechtensteiner Regierung „nicht geheuer“ sei. Auch die Einwohner sorgten sich um die Reputation ihres Staates, wie es unter anderem in einem Artikel der Süddeutschen zu lesen war. Höhere Steuern, striktere Vorgaben für die Ausbildung des Personals oder auch eine Ausweitung der Spielerschutzvorgaben machten es den Casinobetreibern nicht gerade einfach.
Ein weiteres Zeichen für diesen Kurs ist das nun ausgeweitete Moratorium für Online-Glücksspiele bis zum Jahr 2028. Das heißt, bis (mindestens) dahin werden keine Konzessionen für betreffende Angebote ausgegeben. Auch die ortsansässigen und im Fürstentum genehmigten Casinos dürfen mit gängigen Spielen nicht online gehen.
Was sich die Regierung zentral von diesem Vorgehen verspricht, war in einem Statement im Liechtensteiner Vaterland zu lesen, der in diesem Zusammenhang von mehreren Medien zitiert wird:
„Es wird erwartet, dass diese Maßnahmen zu einer weiteren Marktkonsolidierung führen. Vor dem Hintergrund der noch immer dynamischen Entwicklung des terrestrischen Geldspiels in Liechtenstein wie auch der Entwicklungen des Schweizer Online-Geldspielmarktes wird die Regierung weiterhin keine Konzessionen für Online-Geldspiele erteilen. Sie hat entschieden, die Behandlung von Anträgen betreffend Konzessionen von Online-Geldspielen vorläufig bis Ende 2028 auszusetzen.“
Darüber hinaus kündigte die Regierung Liechtensteins ein Abkommen mit der Schweiz an, um Informationen über problematische Spieler auszutauschen. Damit soll ein "wirksamer grenzüberschreitender Spielerschutz" gewährleistet werden, der voraussichtlich 2024 in Kraft tritt.
Selbst die Akzeptanz lokaler Spielbanken stand 2023 zur Debatte
Die Casinos und Spielbanken in Liechtenstein haben sich über das letzte Jahrzehnt als riesiger Erfolg erwiesen. Dennoch legt die Regierung des Fürstentums auch hier einiges daran, um das Wachstum solcher Glücksspielstätten einzudämmen. Tatsächlich wurde im Jahr 2022 ein Konzessionsverbot für neue Casinos beschlossen.
2023 kam es dann zu einem Referendum, in dem die Bürger aufgefordert wurden, abzustimmen, ob Casinos bis 2028 sogar gänzlich verboten werden sollten. Satte 70 Prozent der Teilnahmeberechtigten gaben ihre Stimme ab. Die deutliche Entscheidung fiel auf eine Beibehaltung der Spielbanken. 73,3 Prozent der Menschen sprachen sich gegen ein komplettes Verbot aus.
Die großen Casinos in Liechtenstein machen einen enormen Umsatz
Veröffentlichungen der vergangenen Jahre legen nahe, dass die beiden größten Liechtensteiner Spielbanken gemeinsam einen jährlichen Umsatz von mindestens 53 Millionen Schweizer Franken einnehmen. Diese sicheren Zahlen stammen aus 2019 – vor der Pandemie. Verschiedene Quellen – unter anderem auch das Liechtensteiner Vaterland – berichteten jedoch davon, dass der Profit noch einmal nach oben geschossen ist. Die Rede war in den Vorjahren von satten 82 Millionen und mehr über alle Spielstätten hinweg. Insgesamt kann man von einem deutlichen Zuwachs ausgehen.
In einem Bericht des Ministeriums heißt es, dass es viele Gründe für die hohen Einnahmen gibt – vor allem sei aber das große Einzugsgebiet ausschlaggebend. Der Bericht von 2019 sagt dazu konkret: „Die Gründe für das rasche Wachstum sind vielfältig. Die beiden Casinos ziehen Spieler aus Bad Ragaz, St. Gallen und Bregenz an. Die kunden- und unternehmerfreundliche Gesetzgebung haben ebenfalls zum Erfolg beigetragen. Von den Casinos durchgeführte Marktumfragen haben zudem ergeben, dass das Einzugsgebiet der Casinos in Liechtenstein deutlich grösser ist als erwartet.“
Fazit
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/international-fahne-flagge-2694624/
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